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Wir hatten uns aufs Bett gelegt und gingen unseren eigenen Gedanken nach.

"Ich hab Hunger." Sagte Ed plötzlich, als sein Magen zustimmend Geräusche von sich gab. Ich lachte und stand auf, um in die Küche zu gehen.
"Was möchtest du essen?" Fragte ich unten angekommen und schaute Ed an, der mir hinterher kam.
"Ich weiß nicht..." Antwortete er nervös und kratzte sich im Nacken. "Ich hab Lust auf Nudeln." Entscheid ich.

Während die Nudeln am kochen waren, rührte ich durchgehend die Käsesoße im Topf um, was mir leider schwer fiel, da ein Ed Sheeran mich umarmte und versuchte zu küssen.

"Seit wann so Nähe suchend?" Als ich das lachend fragte, schaute mich Ed für den Bruchteil einer Sekunde erschrocken an, umarmte mich aber dann nochmals.
Was hab ich denn jetzt gemacht?
Keine Ahnung. Frag mal.
"Hab ich irgendwas falsches gesagt?" Unsicherheit breitete sich in mir aus. "Du hast gar nichts falsches gesagt, ich... meine... das ist verrückt!" Lachte er am Ende ebenfalls unsicher. Ich ließ von der Käsepampe ab und drehte mich in seinen Armen um.
"Ich bin auch verrückt. Also? Was ist los?"
"Ähm... kennst du es, wenn du Selbstgespräche führst? Also mit dir selbst?"
Was zum..?
Will er dir jetzt 'nen Antrag machen, und versucht dir die ganzen Gedankengänge zu erklären, oder was?

"Ja", antwortete ich nach kurzem Zögern.
"Das hört sich jetzt vollkommen bescheuert an. Kennst du es, wenn dein Gewissen in der Form einer Stimme mit dir spricht? Ok vergiss es! Vergiss diesen Blödsinn, den ich dir gerade erzählt habe. Ich-" Ich ließ ihn nicht zu Ende sprechen.
"Eine kleine nervige Stimme, die dir immer nur Blödsinn erzählt? In allen möglichen Situationen Kommentare von sich gibt?" Ich lachte.
Er hat wirklich eine innere Stimme? Ich bin grad so froh!
Jetzt lachte ich noch mehr, wegen dieser Bemerkung meiner Stimme.
Und Ed stieg mit ein.

Nach einigen Augenblicken, in denen ich mich wieder beruhigte, sah ich gerade noch rechtzeitig, wie die Soße gefährlich brodelte und nahm den Topf schnell vom
Herd.

Wenig später saßen wir uns am Esstisch gegenüber, da ich für diese kurze Zeit einfach etwas Abstand halten wollte.

Nach dem Essen räumte ich alleine ab, da ich Ed angewiesen hatte schonmal hochzugehen.
"Dieser Mann macht mich noch verrückt..." Murmelte ich die ganze Zeit vor mich hin, während erst mein Geschirr und danach seins gespült wurde.
Als ich es dann getrocknet und eingeräumt hatte, ging ich Seufzend die Treppe hoch.

Im Zimmer lag Ed ausnahmsweise nicht auf dem Bett, sondern saß auf dem Schreibtisch Stuhl und war halb über den Tisch gebeugt.
Ich bewegte lautlos einen Fuß vor den anderen bis ich hinter ihm stand.

Was macht er jetzt?
Keine Ahnung. Das möchte ich ja herausfinden...
Wenn der jetzt ein Gedicht für dich schreibt, Klatsch ihm eine.
Was?! Nein! Wieso sollte ich ihm eine klatschen?
Weil er dir einen Song schreiben soll und kein blödes Gesicht.
Wie du meinst...

Ich blickte über seine Schulter hinweg auf ein aufgeschlagenes Notizbuch. Die Doppelseite war vollgeschrieben und zur Hälfte durchgestrichen.
Nur vereinzelt waren Wörter, die zusammengesetzt Sinn ergaben, zu lesen.
Er schreibt einen Song! Guck mal!
Ich sah auf die durchgestrichenen Sachen und erkannte tatsächlich Noten und Akkorde.

Nur wieder blieb ich nicht unbemerkt und meine Haare fielen über meine Schulter auf ihn.
Ed klappte das Büchlein schlagartig zu und drehte sich keine Sekunde später im selben Tempo um. Er stieß mich mit der Stuhllehne an und hatte es in diesem Zeitplan Not nicht so schnelle Reflexe gehabt, wäre ich auf den Boden gefallen.
Jetzt hielt er mich mit den Armen um die Taille fest. "Was hast du alles gelesen?" Flüsterte er.
"Gar nichts. Ich... ich-"
"Du kannst schlecht lügen. Deshalb-"
"Deshalb wirst du mir jetzt sagen, was du geschrieben hast. Bitte." Fügte ich am Ende unsicher hinzu.

Ed lachte rau und zog mich auf seinen Schoß. Ich lehnte mich an ihn und schloss meine Augen.
Einige Augenblicke blieb es still.
"Denk jetzt nicht, dass du mich so rum kriegst." Sagte er und platzierte seinen Kopf auf meiner Schulter.
Ich war zwar nicht die beste Lügnerin, konnte aber bei Ed heraushören, dass er nicht ganz die Wahrheit sagte.
"Ach wirklich?" Ich hatte mich etwas von ihm entfernt und meine Hände in seinen Nacken verschränkt.
Ed schaute mir nicht in die Augen, was mir Beweis genug war, aber dazu presste er noch seine Lippen zu einer schmalen Linie und schluckte. "Du bist kein besserer Lügner, Edward Christopher Sheeran." Neckte ich ihn und umarmte den Mann.

Nah kurzer Zeit stand Ed auf und da ich zu ihm gewandt auf seinem Schoß saß, überkreuzte ich meine Beine um seine Hüfte. Er ging wenige Schritte nach vorne und ich wusste, dass er jetzt vor dem Bett stand und darauf wartete, dass ich von ihm ab ließ.
Wenige Augenblicke standen wir einfach nur da und schauten uns in die Augen.
"Ich möchte den Moment jetzt nicht ruinieren, aber wollen wir an Sylvester einpaar Leute einladen? Das ist dann zwar keine von diesen Silvesterpartys die du kennst, aber-"
"Aber das ist mir auch egal, solange-"
"Solange Luzia und Janine kommen-"
"Solange ich dich habe, gehe ich auf jede auch so merkwürdige Party. Selbst wenn es der Geburtstag von Janine oder Luzia ist."
Doch bevor ich auf nur ein Wort rausbekommen konnte, lehnte er sich auf das Bett und ließ sich kurz danach einfach fallen, sodass ich unter ihm begraben war.

Als er sich auch Augenblicke danach nicht bewegte, versuchte ich ihn mit meinen Armen von mir zu hieven. Plötzlich. Bewegte sich dieses Etwas auf mir und rollte uns auf die Seite. Nun lag ich auf Ed und wurde von ihm an der Taille festgehalten.
"Hört sich nach einem lustigen Abend an." War sein einziger Kommentar, bevor Es mich zu sich runterzog und küsste.

Eine Weile später lag ich in Ed's Arm auf dem Bett und fiel in einen ruhigen Schlaf.
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Erstmal sorry, dass nichts kam. Ich hatte schlicht und ergreifend eine kleine Blockade und einiges privat zu erledigen. Ich hoffe ihr versteht das

Ed hat Meri gestanden, dass er eine nervige innere Stimme hat. Eure Meinung?😂

Glaubt ihr, dass er einen Song für Meri schreibt?

~S_3006

975 Wörter

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