Game

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Erschöpft streife ich mir die Kleider vom Leib. Den dreckigen Verband löse ich von meiner Hand und werfe ihn in den Müll. Ein Neuer wäre nötig , denke ich. Ich steige unter die Dusche. Das warme Wasser wäscht das Geschehene von meinem Körper. Sofort tritt Erholung ein. Ich entspanne mich merklich. Gründlich wasche ich mich ,mit dem parat stehenden Shampoo. Der blumige Duft bleibt an mir kleben.

Ich hülle mich in eines der reinweißen Handtücher und verlasse nur damit bekleidet das Badezimmer. Die getragene Wäsche nehme ich mit. Unschlüssig bleibe ich im Flur stehen und blicke die Treppe empor. Die Schlafzimmer müssten sich in der oberen Etage befinden. Suchend blicke ich mich nach den Reisetaschen um. Doch sie stehen nicht mehr an ihrem einstigen Platz. Langsam steige ich die hölzernen Stufen empor.

Ich öffne eine der Türen. Vorsichtig spähe ich hinein. Ein riesiges Bett und ein großer Kleiderschrank sind zu sehen. Ich entdecke die Reisetaschen, die vor dem Bett stehen. Ich gehe hinüber in öffne sie. In der Einen befinden sich eindeutig Frauenkleider. Ich nehme sie an mich und verlasse das Zimmer. Die nächste Tür führt in ein Arbeitszimmer mit einer Couch. Hier werde ich schlafen, denke ich. Ich stelle die Tasche auf den Boden und ziehe die Vorhänge an dem kleinen Fenster zu.

Ich erschrecke. Die Tür ist ins Schloss gefallen. Der Griff um mein Handtuch verfestigt sich. Starr drehe ich mich um. Ich erblicke Law. Er lehnt lässig an der geschlossenen Tür. Die Arme hat er vor der Brust verschränkt. Sein Blick schweift über mich und bleibt an meinen nackten Beinen hängen. Nervös zupfe ich an dem Handtuch. Es ist zu klein, es bedeckt zu wenig von mir, denke ich.

Ich will gerade Etwas sagen, da setzt sich Law in Bewegung. Er stößt sich von der Tür ab und vergräbt die Hände in den Hosentaschen. Locker kommt er auf  mich zu. Sein Grinsen scheint immer breiter zu werden. Ich weiche nach hinten, doch der kleine Schreibtisch versperrt mir den Weg. Panisch halte ich das Handtuch fest. Ich habe Angst, es könnte verrutschen und noch mehr von mir preisgeben.

Law zieht seine Hände aus den Taschen. Er kommt weiter auf mich zu. Er bettet seine Hände auf dem Tisch. Er kesselt mich ein. Er spielt mit mir. Er beugt sich zu mir herunter und blickt mir tief in die Augen. Einen Moment herrscht Stille.

„Sind dir deine Antworten nicht mehr wichtig?", fragt er. Ich höre deutlich die Neugierde in seiner Stimme.

„Sie sind mir wichtig!" , sage ich mit brüchiger Stimme.

Erneut hebt der Halbgott eine Augenbraue. Fragend blickt er mich an.

„Es gibt Wichtigeres!" , sage ich.

„Und das wäre?" , fragt er monoton.

„Dich!" , rutscht es mir heraus. Meine Augen weiten sich. So ehrlich wollte ich nicht sein. Die Müdigkeit macht mich mürbe.

Das Grinsen des Halbgottes scheint einen Moment wie erstarrt. Seine Augen nehmen einen anderen Ausdruck an.

„Tatsächlich?" , fragt er nach.

Als Antwort nicke ich verlegen. Er streicht sich durch das schwarze Haar. Diese Geste verpasst mir unweigerlich eine Gänsehaut. Ich will mich von ihm entfernen .Ich versuche ihm zu entkommen, doch Law hält mich auf . Ängstlich blicke ich zu ihm auf. Das spielerische Grinsen ist zurück.

„Bin ich dir wichtiger, als dein rothaariger Freund?" , fragt er mich flüsternd. Er ist mir so nah. Deutlich spüre ich seinen Atem an meinem Ohr.

Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Ich hatte Kid die ganze Zeit verdrängt. Ich hatte meine Beziehung zwischen ihm und mir verdrängt. Die ganzen Gefühle die ich für ihn zu hegen scheine. Die Frage des Halbgottes bringt mich aus der Fassung.

Diese Gedanken spuken mir schon länger im Kopf umher. Nie könnte ich mir selbst eine ehrliche Antwort darauf geben. Ein Verlangen ist bei Beiden vorhanden. Gefühle ebenfalls, doch diese Gefühle kann ich mir einordnen. Bei keinem von Beiden.

Grübelnd starre ich ins Leere. Ich bemerke nicht, wie Law genau meine Mimik analysiert.

„Ich verstehe." , grummelt er und erhascht meine volle Aufmerksamkeit. Was versteht er? Dass ich mir selbst nicht im Klaren bin? Dass ich zur Zeit nicht über so Etwas nachdenken kann? Warum will er das wissen?

Law erhebt vorsichtig die Hand. Mit den Fingern schiebt er meine langen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Nass kleben sie auf meiner Haut. Atemlos beobachte ich sein Handeln. Sein Blick ist entspannt auf mich gerichtet. Er streift mir die Strähnen hinter das Ohr. Sein Zeigefinger streift über meine Wange, hinunter zum Hals und bis zum Schlüsselbein.

Ein Kribbeln bildet sich in meinem Unterleib. Angestrengt kneife ich die Augen zusammen. Ich habe Angst schwach zu werden. Ich darf die Kontrolle über dieses Verlangen nicht verlieren. Ich vernehme sein dunkles Lachen. Gedämpft dringt es aus seiner Kehle. Er spielt mit mir, denke ich.

Wütend platziere ich meine Hand auf seiner Brust. Ich versuche ihn von mir zu schieben, doch ich bin zu schwach. Erneut vernehme ich sein gedämpftes Lachen. Er spielt nur mit mir. Was soll ich tun?

„Hör auf!", verlange ich etwas panisch. Ich kann Druck nicht gebrauchen. Ich brauche Schlaf, Ruhe. Ich muss meine Gedanken ordnen. Meine Fragen präzisieren.

Law's Finger umschließen fest meine Hand. Grob entfernt er sie von seiner Brust. Er kommt weiter auf mich zu. Mein Hintern drückt gegen die Tischkannte. Ich habe keine Chance zu entkommen. Ich will erneut zu Wiederworten ansetzen, doch Law lässt mich verstummen.

Seine Hände betten sich an meine glühenden Wangen . Beinahe grob presst er seine Lippen auf Meine. Geschockt reise ich die Augen auf. Ich will in seine Stahlgrauen blicken. Ich will sehen ,was er denkt. Doch sie sind bereits geschlossen. Er drückt mich weiter nach hinten. Ich gleite auf die Tischplatte.

Erhitzt gebe ich mich seinem Kuss hin . Genüsslich schließe ich die Augen. Wie oft habe ich es mir heimlich gewünscht? Wie oft habe ich daran gedacht? Ich gebe meinem Verlangen nach. Ich spüre seine weichen Lippen auf Meinen. Ich genieße die Berührungen an meinen Wangen. Ich bin ihm ganz nahe.

Law platziert eines seiner Knie zwischen meinen Beinen. Das Handtuch verrutscht unangenehm, doch ich unterlasse den Versuch es an Ort und Stelle zu halten. Meine Aufmerksamkeit gilt dem Halbgott.

Seine Zunge stupst spielerisch gegen meine Lippen und bittet um Einlass. Ich lasse es zu. Der Geschmack des herben Kaffees breitet sich in meinen Mund aus. So intensiv und klar, als hätte ich selbst davon getrunken.

Plötzlich verschwindet der Geschmack, die Berührungen lösen sich auf, der warme Körper ist nicht mehr so nahe bei mir. Flatternd öffne ich die Augen. Mein Verlangen ist stark. Er kann nicht einfach aufhören, denke ich. Ich erblicke ihn. Er hat sich von mir entfernt. Das Grinsen umspielt immer noch seine Lippen.

Ich ziehe das Handtuch zurecht und rutsche vom Schreibtisch. Stürmisch gehe ich auf den Halbgott zu. Ich will meinem Verlangen nachgehen .Ich will schwach werden. Meine freie Hand wandert in seinen Nacken. Ich stelle mich auf Zehenspitzen und ziehe ihn zu mir herunter. Meine Lippen erreichen fast Seine, doch er wendet sich ab.

„Später." sagt er laut ,bevor er das Zimmer verlässt.

Er spielt nur mit dir, flüstert mein Geist.

Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt