Weapon

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Schweigend sitze ich im Wagen. Die vorbeiziehende Landschaft ,nehme ich nur schemenhaft war. Der Mann, mit dem blassblauen Haar, spricht kein Wort mit mir. Stumm sitzt er hinter dem Lenkrad. Konzentriert richtete er den Blick auf die Straße. Ob er auch so nervös ist, wie ich?

Polternd kommen wir auf dem Hof, der Werkstatt, an. Der Kies knirscht laut, unter den Reifen. Mein Magen krampft. Ich schwitze. Ich habe Angst. Angst, vor dem was passieren wird. Angst ,vor Kid's Reaktion. Angst, vor den Konsequenzen.

Heat steigt wortlos aus. Ich tue es ihm gleich. Ich folge ihm in die Werkstatt. Mit jedem Schritt schnürt sich meine Kehle weiter zu. Ich habe das Gefühl zu ersticken. Meine Lügen bleiben mir im Halse stecken. Starr bleibe ich vor dem Büro stehen. Beiläufig grüße ich Killer. Ich will hier weg. Ich habe Angst.

Zaghaft klopfen meine Fingerknöcheln auf die Tür. Meine verbundene Hand halte ich hinter meinem Rücken. Er soll es nicht sofort sehen.

Mein Herz schlägt wild. Es droht zu explodieren. Ich versuche meinen Geist zu beruhigen, doch es gelingt mir nicht.

Schwungvoll wird die Tür geöffnet. Kid kommt zum Vorschein. Ich blicke auf den roten Hoodie ,den ich einst trug.

Flüchtig blicke ich in seine Augen. Ich sehe diese wunderschöne Farbe. Bald wird die Wut sie überdecken. Kid zieht mich kurz an seine breite Brust. Ich höre sein Herz schlagen. Ein schönes Geräusch.

Mein Mund wird trocken. Tränen sammeln sich in meinen Augen. Die Schuld nagt an mir. Ich habe eine solche Behandlung nicht verdient. Ich habe Kid nicht verdient. Ich blinzle die Tränen schnell weg, als Kid die Umarmung löst und sich hinter seinem Schreibtisch, auf den Stuhl, setzt. Unschlüssig bleibe ich stehen.

Ich will es hinter mich bringen. Ich will schnell wieder verschwinden können. Ich will vor Kid's Wut entkommen. Würde er mich erneut würgen? Oder schlimmer? Schmerzhaft kommen die Erinnerungen, an jene Nacht, zurück. Ich weiß, dass Kid zu Mehr fähig ist. Ich bin verloren.

Der rote Riese kramt in den Akten, auf dem Schreibtisch, herum. Er bereitet sicher Etwas vor, um mir meine Aufgaben zu erklären. Ich presse die Zähne fest aufeinander. Ich will Etwas sagen, doch ich kann nicht. Ich betrachte ihn. Das rote, hochstehenden Haar. Die helle Haut. Das schiefe Grinsen. Ich betrachte  diesen durchaus schönen Mann.

Heißt es Abschied nehmen ? Ist es das letzte Mal, dass ich ihn so betrachten kann?

Heise Tränen laufen meine Wangen hinab. Lautlos weine ich. Was habe ich nur getan? Der rote Riese hält plötzlich in seiner Bewegung inne. Spürt er etwa, dass mein Geist schrecklich leidet?

Er blickt zu mir auf. Sieht die Tränen. Sein Grinsen verschwindet. Auf der Stirn bildet sich eine Falte. Suchend huschen seine Augen über meinen Körper. Er sucht nach dem Grund, für meine Tränen. Sein Blick bleibt an dem weißen Verband, an meiner Hand, hängen. Ich verstecke sie nicht länger.

Mit zittrigen Fingern ziehe ich meine Mütze vom Kopf. Ich präsentiere ihm mein Werk. Präsentiere, was ich in seiner Abwesenheit getan habe.

Ich schließe die Augen. Ich kann ihn nicht länger ansehen. Ich schäme mich.

„Was ist passiert?", fragt Kid mit bedrohlicher Stimme.

Seine Worte machen mir Angst. Ich schlucke. Ich muss es ihm sagen. Jetzt, oder nie.

Zögerlich öffne ich die Augen. Viele Tränen bahnen sich ihren Weg. Ich kann sie nicht stoppen.

„Ich war beim Arzt." , flüstere ich mit kratziger Stimme.

Kid erhebt sich. Sein Gesicht ist wutverzerrt. Der muskulöse Körper ist angespannt. Ich weiche zurück. Er wird mir wehtun, denke ich. Sein Blick ist finster auf mich gerichtet. Er setzt sich in Bewegung. Ich presse mich an die Wand ,hinter mir. Ich bin in dem winzigen Raum gefangen. Ich kann nicht entkommen.

Bedrohlich läuft Kid um den Schreibtisch herum. Sein Blick zwingt mich in die Knie. Die blanke Wut spiegelt sich darin. Ich habe ihn enttäuscht.

Plötzlich richtet sich sein Blick auf die Tür. Seine Hände ballen sich zu Fäusten. Sein Kiefer arbeitete angestrengt. Kraftvoll reist er an der Tür. Sie kracht an die Wand dahinter. Ich zucke zusammen. Schnell ist er in der Werkstatt verschwunden.

Lautstark ziehe ich die Luft ein. Mein Körper bebt. Ich ahne nichts Gutes.

Ich höre Geschrei, gefolgt von einem Krachen. Meine Augen weiten sich. Heat. Er hat mich gedeckt. Kid wird keinen Ungehorsam dulden. Er wird ihn bestrafen. Ich stürme aus dem Büro.

Ich muss Heat schützen. Ich trage die volle Schuld . Er wollte mir doch nur helfen.

Ich folge dem Geräusch. Hinter einem silbernen Wagen entdecke ich sie und sehe wie sie sich schlagen. Kid packt Heat am Kragen. Er fügt ihm Schmerzen zu. Er lässt ihn büßen.

Ich schreie, immer wieder. Er soll ihn los lassen! Er soll ihn verschonen! Es ist meine Schuld! Er soll mich bestrafen und nicht Heat! Ich reiße an Kid's Hoodie.  Er lässt nicht von Heat ab. In seinem Gesicht spiegelt sich Wut. Er richtet seine gesamte Kraft auf den Mann mit dem blassblauen Haar.

Benommen bemerke ich ,wie Kid einen Radschlüssel, aus einer der Werkzeugkisten, ergreift . Bewaffnet dreht er sich dem ,am Boden liegenden, Heat zu. Er wird ihn töten, denke ich.

Wie betäubt stürzte ich mich auf Kid. Ich ergreife den Radschlüssel. Ich hänge mich, mit meinem gesamten Gewicht, daran. Er darf Heat nichts tun. Es ist meine Schuld. Panisch schreie ich. Ich versuche, den roten Riesen irgendwie davon abzuhalten. Es ist sinnlos.

Er dreht sich zu mir. Ich stolpere rückwärts. Ich will ihm entkommen. Ich habe Angst, er würde das Metall hart auf meinen Körper schlagen. Kid's riesige Pranke hat sich bereist erhoben und schnellt, im nächsten Moment, auf mich hinunter.

Schallend versetzt mir Kid eine Ohrfeige. Mein Ohr beginnt zu fiepen. Der Schmerz zieht sich über meine gesamte Wange. Ich stürzte rücklings zu Boden. Schlage hart auf dem Betonboden auf. Schwer atmend halte ich meine brennende Wange.

Verschwommen sehe ich, wie Heat sich aufgerappelt hat. Wie er sich gegen den wütenden Kid wehrt. Das ist meine Chance, denke ich .

Ich erhebe mich langsam und schwerfällig. Ich taumle benommen nach draußen . Ich muss Killer finden. Panisch renne ich über das Gelände der Werkstatt. Ich höre den knirschenden Kies unter meinen Schuhen. Wo ist er? Heiße Tränen der Verzweiflung bahnen sich ihren Weg.

Wenn ich ihn nicht finde...

Ich schreie aus vollem Hals. Schreie so laut ich kann ,nach dem blonden Mann. Hoffentlich hört er mich. Immer wieder schallt sein Name über das Gelände. Wo ist er ?

Mir fällt ein Stein vom Herzen, als ich ihn hastig um die Ecke biegen sehe. So schnell ich kann, laufe ich zu ihm.

„Kid bringt Heat um! Hilf ihm!" , kreische ich und ziehe an seiner Jacke.

Ich sinke auf die Knie. Ich kann nicht mehr. Ich sehe noch wie Killer in der Werkstatt verschwindet. Ich bin verzweifelt. Ich kann nicht helfen. Ich habe es ausgelöst und kann es nicht wieder aufhalten.

Wie eine kleine Flamme, habe ich einen großen Brand erzeugt. Einen Brand der selbst ,wenn er gelöscht wird, seine Spuren hinterlässt. Ich habe das Band zwischen Heat und Kid zerstört.

Die Tür öffnet sich. Ich erblicke Kid, mit beschmutzter Kleidung und einer Platzwunde an der Stirn. Meine Augen weiten sich.

Er hält einen Revolver in der Hand .

Red ( One Piece OC x Kid/ Law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt