Kapitel 34 - 12 Stunden

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„Und das nächste Mal, wenn du denkst, dass du ungeschoren davonkommen wirst, sei dir sicher, dein Unglück lauert im Dunkel der Nacht"

Von was für einer Bedeutung wir, die Ersten unserer Art sind, wird mir jedes Mal aufs neue bewusst, wenn Henry und ich in getrennte Wagen gesetzt werden. Es ist nicht unsere Entscheidung, aber die derer, die wir beauftragt haben, für unsere Sicherheit zu sorgen. Es sind immer wieder die kleinen Dinge, die mir in Erinnerung rufen, wie wichtig wir nicht nur für uns, sondern auch für andere sind. Mir ist bewusst, warum sie das tun. Falls wir im Konvoi angegriffen werden sollten, ist die Chance größer, dass sie zumindest einen von uns in Sicherheit bringen oder beschützen können.

»Kann ich mit dir reden bevor wir losfahren?« richte ich mich fragend an Sawyer. »Natürlich« antwortet er und zieht mich bei Seite. »Falls etwas schief gehen sollte, hoffe ich, nein, ich befehle dir, Henry zuerst in Sicherheit zu bringen. Komme was wolle, deine Aufgabe wird es sein, dich um meinen Bruder zu kümmern. Ich bin nicht von Interesse, ich habe meine Magie und kann mir immer irgendwie helfen und auch wenn ich weiß, dass Henry stark genug ist, dann..« Sawyer lächelt, was mich verwirrt. »Sawyer, ich meine das Ernst. Solltest du auch nur in Erwägung ziehen, mich zuerst« Unser Bodyguard unterbricht mich. »Ihr Bruder hat mir genau das selbe gesagt, Dana. Komme was wolle, wir sollen sie zuerst retten« Mein Herz sinkt und meine Mundwinkel ziehen sich nach unten. »Alleine bei dem Gedanken daran, dass ihr mich über Henry wählen könntet, stellen sich mir die Haare auf« Zuversichtlich sieht er mich an. »Wir lassen es gar nicht erst so weit kommen, dass wir uns entscheiden müssen«

»Sie haben sich zum Abschied umarmt« Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkt habe, das Henry neben mir steht. »Wen meinst du?«
Mit einem ziemlich aussagekräftigem Blick sieht er mich an und lehnt dabei seinen Kopf ein Stück zur Seite. »Was denn?« frage ich grinsend. Ebenso lächelnd sieht er mich an, bevor er sich wieder gerade hinstellt und seine Arme hinter seinen Rücken verschränkt. »Jackson. Er hat Tiffany zum Abschluss umarmt« »Und das sagst du mir warum?« »Dana. Er hat sie nicht geküsst« Meine Augen werden groß, dann schüttle ich meinen Kopf. »Das spielt keine Rolle mehr« »Wie lange willst du dir das noch einreden?« »Henry Thompson! Na sage mal« Völlig überrascht von ihm haue ich ihm leicht auf die Schulter. »Unterstehe dich« füge ich hinzu und hebe spielerisch tadelnd den Zeigefinger. Beschwichtigend hebt er seine Arme. »Und unterstehe dich ebenso, Sawyer zu sagen er solle mich retten bevor er dich rettet«»Er kann auch nichts für sich behalten, oder?« Ich lehne meinen Kopf an seine Schulter. »Mein Verhalten bei deiner Ankunft war unangebracht, entschuldige« Henry nimmt mich in den Arm und drückt mich fest. »Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen« »Ich bin einfach nur froh dich zu haben, Dana. Muddin Ina rayuwa« »Muddin ina rayuwa, Henry.«

Im ersten Wagen des Konvois sitzen Vier unserer Sicherheitskräfte. Hinter ihnen sind Sawyer, Henry, Logan und Jackson, daraufhin folgt ihnen ein weiterer Wagen mit zwei Sicherheitskräften. Erst dann kommen Hudson, Emily und ich. Als letztes ist hinter uns der Wagen indem sich Mika und ein weiterer Bodyguard befindet. Sawyer bestand darauf, das zwischen uns jeweils ein weiteres Auto ist, um besser geschützt zu sein. Ich ziehe jedes mal meinen Hut vor seiner akribischen Planung, denn es sind vier identische schwarze SUV's. Selbst wenn man vermutet, das wir es sind, würde man nicht wissen, in welchem Wagen wir uns befinden.

»Wie soll das eigentlich funktionieren, wenn man euch wegen dem Zauber nicht erkennen kann?« erkundigt sich Emily neugierig. »Ach, das geht eigentlich ganz einfach« antworte ich ihr ehrlich. Sie grinst. »Scheint wohl so, als sei jemand wieder in Kontrolle seiner Magie« »Ist dir das aufgefallen?« »Ja, schon seit einer ganzen Weile hast du es wieder voll drauf« Jetzt bin ich es, die grinsen muss. »Um genau zu sein seit ein paar Monaten..« Gebe ich zum ersten Mal zu. »Was meinst du?« will sie wissen. »Okay..« Ich drehe mich zu ihr. »Du darfst den anderen davon aber nichts erzählen, versprochen?« »Versprochen« »Ich denke es hat etwas mit Tyler zutun. Ich weiß nicht was oder wie, aber seit dem wir uns nicht mehr regelmäßig sehen, habe ich gespürt, wie ich Stück für Stück die Kontrolle wieder gewonnen habe« »Macht dich das nicht glücklich?« »Doch, natürlich. Ich würde nur gerne wissen was und wieso es etwas mit ihm zutun hat. Tyler ist so.. das soll nicht eingebildet klingen, aber alles was er will bin ich. Er spürt wenn etwas mit mir ist, er ist liebenswert und süß, aber die Verantwortung der Prägung lastet auf meinen Schultern. Für jemandes Glück verantwortlich zu sein ist schwer«

Die Ersten unserer Art #DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt