Die Ersten unserer Art #Darkness

Kapitel 11 - böse Überraschung

Es ist mir immer noch ein Rätsel wie Mennance Henry gefunden hat. Tausend Fragen fliegen mir durch den Kopf und beschäftigen mich, obwohl ich mich gerade darauf vorbereiten müsste Henry sicher dort raus zu bringen. Warum konnte ich meinen Bruder durch meinen Lokaliserungszauber nicht finden? Wenn es eine Sache gibt auf die ich mich immer verlassen konnte, dann war es meine Magie. Warum also ist mir ein so einfacher Zauber missglückt?

Gott verdammt - ich bin die Urvampirhexe. Ich bin die einzige die sich zusammen reißen muss, die darauf achten muss, dass nichts so leicht einstürzt wie ein Kartenhaus, und doch fühlt es sich so an als wäre ich vom Wind getroffen worden und einer meiner Karten ist davon geweht.

»Dana?« Die Stimme meines Bruders holt mich ins hier und jetzt zurück. »Hm?« Hoffentlich ist Logan nicht aufgefallen dass ich mit den Gedanken wo anders bin. »Wir sind gleich da« erklärt er.

»Er weiß es« flüstert Jackson mir plötzlich zu. Mit zusammen gekniffenen Augenbrauen gucke ich ihn verwundert an. »Wir wissen es, dass deine Magie gerade nicht funktioniert. Warum solltest du sonst Mennance dazu holen?«

Warum flüstern wir eigentlich? Logan kann uns doch eh hören.

»Er hört uns nicht zu« antwortet Jackson mir ohne dass ich ihn überhaupt erst fragen musste. »Er konzentriert sich auf den Kampf« »Was hat er gesagt?« frage ich ihn, doch will ich die Antwort wirklich wissen? »Dass ihr endlich nach Hause kommen sollt«

Wenn das doch nur so einfach wäre..

•••

Als dann endlich alle angekommen sind, schaut Logan für einen kurzen Moment zu mir rüber. Alles was er macht ist mir zu zunicken, und trotzdem fühle ich mich gleich um einiges sicherer. »Seid ihr bereit?« frage ich diejenigen, die zu den Troublemakern gehören. Als ihr Anführer lediglich auf seine Tasche klopft, um mir zu zeigen, dass sie sehr wohl bereit sind, nicke ich ihnen zu. Ihr Zeichen, sich an die Arbeit zu machen und sie zögern keine einzige Sekunde.

Aus sicherer Entfernung beobachten wir die Männer und Frauen, wie sie sich die letzten Meter in übernatürlicher Geschwindigkeit auf den Weg machen, Unheil zu stiften wo auch immer sie nur können.

Die Troublemaker kommen an, nehmen aus ihren Taschen eine Sprühflasche und ein Feuerzeug und legen mehrere Feuer rund um das Gebäude, welches die Ersten von denen die Henry festhalten, raus treiben sollen. Sie trennen sich von einander und nun ist jeder von ihnen fürs erste auf sich allein gestellt. Als der Rauch den Himmel empor steigt, verteilen sie sich. Sie ritzen sich die Arme auf und als ihr Blut ihnen aus den Venen und an den Unterarmen entlang läuft, legen sie falsche Fährten im Norden, Süden, Westen und Osten. Ihre Aufgabe ist es, so viele wie möglich in die Falle zu locken, um sie dann zu erledigen.

Als sie uns das Zeichen geben, beeilen sich Matt, Riley, Espen und Scar, um jeden auszuschalten, der aus dem Gebäude gerannt kommt und nicht der Blutspur folgt, die Fatal für Neulinge ist. Doch Vampire die älter sind, lassen sich nicht so leicht reinlegen, weshalb die anderen auch noch die Feuer gelegt haben.

Wenn unser Plan Erfolg hat, wird keiner es dort raus schaffen.

Ich nicke Logan, Jackson und Bartolomaeus zu und sofort machen wir uns in übernatürlicher Geschwindigkeit auf den Weg zu den anderen. Wir rennen an denen vorbei, die sie in die Finger bekommen haben und hören das ein oder andere Genick brechen, sehen den ein oder anderen leblosen Körper zu Boden fallen.

Jetzt habe ich die Zeit nicht, um mich auf etwas anderes als Henry zu konzentrieren und doch muss ich all meine Kraft aufbringen, um es zu tun.

Wir stürmen in das runter gekommene Gebäude und für einen kurzen Moment bin ich abgelenkt von dem was sich vor mir befindet. Es sieht alles so gut durchgedacht aus, dass es selbst mir Angst macht.