30.Verrückt nach Hermine

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Entschlossen ging Draco durch die angenehm warmen Straßen von Los Angeles. Er war ein wenig aufgeregt, doch er konnte es nicht abwarten endlich wieder Hermine zu sehen.
Das Verlangen nach ihr war einfach zu groß. Viel zu lange war es her, als er ihre wunderbar weichen Lippen auf die seinen gespürt hatte. Als er ihren frischen Duft, der meistens nach süßem Pfirsich roch, in sich einnehmen konnte. Er hatte Sehnsucht und zwar große.

Draco blieb stehen und blickte noch einmal auf die Adresse. Er war auf dem richtigen Weg, irgendwo hier musste dieser Club sein, in dem sich Hermine aufhielt.
Kaum hatte er begonnen weiterzulaufen, blieb er plötzlich wie versteinert stehen. Er blinzelte mehrmals, um sicherzugehen, dass er es sich nicht nur einbildete.
Aber das tat er nicht, Hermine lief ihm tatsächlich gerade entgegen.
Sie hatte ihn nicht bemerkt, irgendwie sah sie so aus, als wäre sie mit den Gedanken ganz woanders.
Sie blickte auf den Boden und lief weiter, während Draco lächelnd auf sie zuging.
Als sie nur noch wenige Meter voneinander entfernt waren, hob Hermine den Blick und ihr Herz machte einen Sprung. Abrupt blieb sie stehen und schaute den blonden Mann vor ihr ungläubig an.
Auch Draco blieb stehen und blickte fest in ihre braunen Augen, die erschrocken zurückschauten.
Sie war wunderschön, sogar noch schöner als er sie in Erinnerung hatte.
Und ihre Sprachlosigkeit, sowie die leichte röte, die auf ihren Wangen schimmerte, machte sie nur noch süßer für ihn.

Ihr plötzlicher Anblick hatte Draco so durcheinander gebracht, dass er gar nicht mehr wusste, was er eigentlich sagen wollte, wie er überhaupt anfangen sollte. Sie hatte ihn total aus dem Konzept gebracht und er konnte nicht anders, als sie einfach nur stumm anzusehen. Doch er wusste, dass er etwas sagen sollte, also öffnete er langsam den Mund.
„Ich wünschte...ich...hätte die vollkommensten, wunderschönsten Worte bereit, um sie dir zu sagen, aber...", begann er mit leicht zittriger Stimme zu sagen und ging einen Schritt auf sie zu. „...ich werde dir einfach Mal sagen, wie gut es mir in deiner Nähe geht und wie sehr ich dich vermisst habe. So sehr, dass ich hierher gekommen bin und mich wie ein wahnsinniger auf die Suche nach dir gemacht habe. Du bist die einzige, die es schafft, aus mir einen besseren Menschen zu machen. Ich weiß, ich habe schreckliche Dinge gesagt und es tut mir leid. Aber ich hoffe innigst, dass du mir verzeihen kannst, denn ich brauche dich. Du bedeutest mir einfach alles", sprach er sanft und blickte ihr dabei fest in die Augen.
Draco war stolz auf sich, er hatte es geschafft aus vollem Herzen zu sprechen, was sonst nie seine Stärke gewesen war.

Hermine stattdessen war komplett durch den Wind. Draco Malfoy stand vor ihr und hatte die wundervollsten Worte bereit, die sie je zu hören bekommen hatte. Er hatte tatsächlich tausende Kilometer auf sich aufgenommen, damit er sie um Verzeihung bitten konnte.
Das war das Romantischste und gleichzeitig Verrückteste was je jemand für sie getan hatte. Für Draco Malfoy musste das bestimmt eine sehr große Überwindung sein. Schließlich waren die Malfoys überaus stolz und würden sich nie dazu herablassen einer Frau hinterher zu rennen. Dies machte Dracos Geste nur noch romantischer.

Doch andererseits hatte er sie überaus tief verletzt. Er hatte sie von sich gestoßen und dies sogar mehr als nur einmal.
Und jetzt sollte sie ihm einfach so verzeihen, nur weil er ihr einige schöne Worte sagte?
Sollte sie so tun, als ob nichts gewesen wäre, nachdem sie wochenlang seinetwegen geweint und gelitten hatte?

Hermine schluckte schwer und blinzelte mehrmals, ehe sie den Mut fand und zu sprechen begann.
„Ich weiß deine Geste wirklich zu schätzen, Draco. Und ich weiß auch, dass es dir bestimmt nicht leichtgefallen ist, hierher zu kommen und diese Worte zu sagen. Aber...was hast du erwartet? Du kommst hierher, entschuldigst dich und alles ist wieder gut?", fragte sie ernst und blickte dabei fest in seine grauen Augen, die verwirrt in ihre schauten.
Sie sah, wie er die Stirn runzelte und daraufhin ein knappes „Ja" aussprach. Doch sobald er gemerkt hatte, wie Hermine nach seiner Antwort die Arme vor der Brust verschränkte und eine Augenbraue hochzog, wechselte Draco rasch seine Meinung. „Nein...ich...meine nein, aber ich musste einfach zu dir kommen, weil ich verrückt nach dir bin. Ich habe eingesehen, dass ich dich brauche, egal wie schwierig es zwischen uns auch sein mag."
„Denkst du nicht, dass das etwas zu spät kommt?", intervenierte Hermine rasch. „Du hast mich verlassen Draco! Hast dich nicht mehr gemeldet, mich ignoriert und mir gezeigt, dass du sehr gut auch ohne mich leben kannst", sprach sie mit einem Hauch von Wut weiter.
Klar waren Dracos Worte perfekt und extrem romantisch, aber wie konnte sie ihm wieder vertrauen?
Sie hatte es schon einmal gemacht und war danach nur verletzt worden. Also wie konnte sie sichergehen, dass es diesmal anders sein würde? Dass er es ernst meinte?

Liebe auf den zweiten Blick (Dramione)Where stories live. Discover now