Liebe auf den zweiten Blick (Dramione)

4.Kopfüber in die Nacht

„Ich weiß echt nicht, wie ich dir dafür danken soll." Begeistert hielt Hermine Draco den unterschriebenen Vertrag hin.
„Nichts zu danken", sagte Draco und nahm das Dokument entgegen.
Hermines Augen weiteten sich erstaunt. „Nichts zu danken? Ist das ein Scherz? Ohne deine Hilfe wäre ich niemals an diese Location gekommen."
Sie konnte noch immer nicht fassen, dass ausgerechnet Draco Malfoy, der sie schon immer gehasst hatte, ihr bei ihrem Problem geholfen hatte.
Dazu kam, dass er so nett war und wie ausgewechselt erschien.

„Na los, gehen wir was trinken", kam es von Draco, als sie den Saal verlassen hatten.
Lud er sie gerade wirklich dazu ein, gemeinsam auszugehen?
Damit hatte sie nicht gerechnet, das kam irgendwie unerwartet. Doch wenn sie ehrlich war, hatte sie schon Lust darauf, mit ihm was trinken zu gehen. Aber am nächsten Tag war sie mit Ginny ziemlich früh verabredet, um zusammen zu frühstücken und an der Hochzeitsplanung weiterzuarbeiten.
Diesbezüglich wusste sie, dass sie lieber früh ins Bett gehen sollte.

"Lieber ein andermal, ich bin müde. Ich bleibe lieber zuhause und sehe mir entspannt einen Film an", antwortete sie, doch Draco schüttelte nur den Kopf. "Kommt nicht in Frage. Wir beide gehen heute zusammen aus. Wir müssen wenigstens darauf anstoßen, dass es mit dem Hochzeitssaal geklappt hat", versuchte er sie geschickt zu überreden.
Es schien zu funktionieren, denn Hermine war überrascht von der Tatsache, dass er nicht locker ließ.
Sie zog eine Augenbraue nach oben. "Ich wette, ein Nein akzeptierst du nicht."
Draco grinste frech. "Da hast du wohl recht."
„Na gut", schoss Hermine heraus, „aber nur einen Drink."
Eigentlich gefiel es ihr ganz gut, Zeit mit Draco zu verbringen.
Sie war sich sicher, dass es an der Tatsache lag, dass er ein total anderer Mensch war und das faszinierte sie. Sie wollte mehr über ihn, den neuen Malfoy, erfahren.

Natürlich blieb es schliesslich nicht bei diesen einen Drink, denn sie amüsierten sich so prächtig, dass die Zeit wie im Fluge verging.

„Also sag mir, Granger", kam es von Draco, der sein Glas beiseite stellte. „Gibt es jemanden in deinem Leben?"
Hermine hob ihren Blick und sah Draco direkt in die Augen.
War er tatsächlich an ihr Liebesleben interessiert?
Tja, da es den Anschein hatte, tat sie ihm diesen Gefallen und stieg in dieses Thema ein: „Tatsächlich ist es so, dass ich niemanden habe."
Sie sagte das so ungerührt wie möglich, als sei es selbstverständlich alleine zu sein und es würde ihr nicht innerlich das Herz zerbrechen.
Mit großen Augen blickte Draco sie an und grinste. „Ist das so? Offensichtlich hat es keiner geschafft, dich sonderlich zu berühren."
Hermine verzog beim Hören dieser Worte das Gesicht.
„Wenn es jemand geschafft hätte, mich zu berühren, wäre ich wohl nicht single, oder was meinst du?", sprach sie das Offensichtliche aus.
„Wow, eiskalt!", entfuhr es Draco so voller Respekt, dass Hermine beinahe gelacht hätte. War ja klar, dass jemand wie Draco es gut fand, wenn man direkt war.

„Und du?", wechselte sie das Thema, um nicht weiter über sie zu sprechen.
Und auch, weil es sie irgendwie wunderte.
„Hast du schon eine Frau an dich gekettet?", fügte sie rasch zu.
„Hey", entfuhr es Draco gespielt entrüstet. „Das klingt ja so, als müsste ich Frauen dazu zwingen, mit mir auszugehen!"
Hinterhältig grinste sie ihn an und bückte sich leicht zu ihm vor. „So sollte es auch klingen."
Jetzt bückte auch Draco sich zu ihr und kam ihr ziemlich nahe. „Zu deiner Information, ich musste noch nie eine Frau zu irgendetwas zwingen. Wenn überhaupt muss ich sie davon überzeugen, dass ich kein Interesse an ihr habe. Ich kann mich jedenfalls vor Angeboten kaum retten."
Fest schaute er ihr in die Augen und Hermine musste sich eingestehen, dass sein Blick wohl tatsächlich Frauen schwach werden ließ.