3.Wer ist Malfoy?

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„Hermine!", schrie Ginny erfreut, als sie sah, wie ihre Freundin gemeinsam mit Ron und Harry den Fuchsbau betrat.
Voller Freude liefen sich die beiden Freundinnen in die Arme und genau in diesem Moment wurde Hermine wieder bewusst, wie sehr sie ihre Freundin eigentlich vermisst hatte.
Es war schön wieder zurück zu sein. Das war es wirklich!
Nach einigen Sekunden lösten sich beide und fingen ohne Punkt und Komma an zu reden.
"Du siehst toll aus, Mine!", kam es von Ginny, die ihre Freundin bewunderte. Ginny war schon immer der Meinung, dass Hermine wunderschön aussah, doch nun war sie bei ihrem Anblick einfach nur sprachlos.
Obwohl Hermine Aufmerksamkeit gewohnt war, kratzte sie sich verlegen am Hinterkopf. „Danke, Ginny! Du siehst aber auch wunderschön aus", gab sie ehrlich zurück.
Auch Ginny war unglaublich hübsch geworden. Zwar hatte sie sich nicht groß verändert, bis auf die Haare, die ihr nun nur noch bis zu den Schultern reichten. Doch dadurch, dass ihr Gesicht um einiges erwachsener wirkte, sah sie jetzt wie eine richtige Frau aus. Nicht mehr wie dieses süße Mädchen aus Hogwarts.

Harry und Ron, die sich von den beiden Mädels irgendwie ausgeschlossen vorkamen, brachten sich in ihrer Unterhaltung mit ein, bis auch sie ohne Unterbrechung Hermine erzählten, was in den letzten Jahren bei ihnen geschehen war.
Die nächsten paar Stunden vergingen daher wie im Fluge. Sie hatten sich so viel zu erzählen. Von der Arbeit, von ihren Liebesleben, wer gestorben und wer ein Kind bekommen hat und so weiter, und so fort.
Bei Ginny und Harry war es klar, wie es um ihr Liebesleben stand, doch von Ron war Hermine deutlich überrascht und vor allem baff.
Er führte schon seit einem Jahr eine Beziehung mit Daphne Greengrass, einer ehemalige Slytherin.
Hermine war aus diesem Grunde überrascht, da es bedeutete, dass sich nach dem Krieg wirklich vieles verändert hatte, wenn nun ein Gryffindor und ein Slytherin ein Paar waren.

Ihre drei Freunden stattdessen konnten es nicht fassen, dass in Hermines Liebesleben nichts am laufen war. Sie war die Einzige, die noch single war.
Klar gab es hier und da immer wieder mal jemanden, doch keiner hatte es wirklich geschafft, ihr dieses Gefühl zu geben, das sie für eine wahre Liebe brauchte. Und mittlerweile war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob es überhaupt so etwas wie eine wahre Liebe zwischen Mann und Frau gab. Also beschloss sie, sich nur auf ihre Karriere zu konzentrieren.
Was dazu führte, dass sie in kurzer Zeit einen ziemlichen Durchbruch hatte. Was eigentlich ziemlich lustig war, wenn man bedachte, dass sie die Schule für Schauspielerei nur als Spaß, als Hobby, besucht hatte und schlussendlich dies zur ihrer Berufung wurde.

Nach langer Zeit beschlossen die Mädels ein weinig unter sich zu bleiben und gingen somit in Ginnys Zimmer, wo diese ohne Unterbrechung über die bevorstehende Hochzeit schwärmte.
Hermine hörte ihr aufmerksam zu und obwohl ihr diese ganze Schwärmerei mit der Zeit auf die Nerven ging, freute sie sich dennoch für ihre Freundin.
Doch als Ginny nach langem reden endlich mal wieder durchatmete und ruhig wurde, ergriff Hermine die Chance, um eine Frage zu stellen, die ihr schon die ganze Zeit durch den Kopf ging, sie sich aber nicht vor allen anderen getraut hatte zu fragen.
"Du, Ginny ... wie ist Malfoy eigentlich jetzt? Ich meine, wie ist er so drauf?" Vorsichtig schaute sie zu ihrer rothaarigen Freundin, die über die Frage sowohl überrascht als auch erstaunt war.
"Malfoy?", fragte diese verdutzt und runzelte verwirrt die Stirn.
Hermine stand von Ginnys Bett auf, wo sie bis jetzt ruhig gesessen hatte und ging in Richtung Fenster. „Naja, weisst du ... Ich habe ihn heute zufällig getroffen und seitdem frage ich mich, was aus ihm geworden ist", gestand Hermine.
"Er hat es geschafft, Karriere zu machen! Malfoy hat sich seit dem Krieg einigermaßen verändert. Er hat sich damals sein Leben alleine aufgebaut, ohne seine Eltern oder deren Geld. Nun, er scheint gar nicht so doof zu sein, wie ich ihn immer eingeschätzt hatte."
Hermine drehte sich abrupt zu Ginny. "Er hat sich also ein neues Leben aufgebaut?", fragte sie nachdenklich.
Malfoy war seit ihren ersten Treffen in Hogwarts unaustehlich gewesen. Er war gemein, arrogant und ein richtiges Arschloch.
Hermine hatte sich immer ausgemalt, dass er als Erwachsener genau wie sein Vater werden würde. Er würde in seine Fusstapfen treten und vielleicht sogar noch bösartiger sein als sein Erzeuger.
Nie hatte sie erwartet, dass er einen anderen Weg einschlagen würde. So etwas war in den Zeiten in Hogwarts undenklich gewesen.

Liebe auf den zweiten Blick (Dramione)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt