Auf der Suche nach dem Eingang

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Es war noch Morgen doch wir hatten schon unsere Sachen zusammengepackt und waren aufgebrochen. Ich war ziemlich müde, da ich die ganze Nacht über es nicht wieder geschafft hatte einzuschlafen. Unsicher sah ich zu Leander auf. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Laurin in meinem Kopf saß geknickt in der Ecke. Nun hatte sie es endlich geschafft, dass ich verstanden hatte, wie wichtig er mir war und hat sogar eine Bestätigung auch von seiner Seite erhalten und jetzt kam das dazwischen. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, die wieder in mir aufstiegen, als ich sah wie Leander weiter ging und lachte, als wäre absolut nichts passiert. Wie konnte er so fröhlich sein, wenn er wusste er würde sterben, oder war das etwa alles nur gespielt. Plötzlich stieß mir Nini in die Seite: „Was ist?“ Ich drehte mich zu ihr um: „Nichts, habe nur schlecht geschlafen.“ Sie zuckte mit den Schultern: „Na dann ist ja gut.“ Sie drehte ihren Kopf zu Hyo und Hoseki die uns hinterher gingen. Dann warf sie meinem Portalbegleiter einen verächtlichen Blick zu und drehte sich wieder nach vorne. Hoseki hatte es noch nicht mal gemerkt, er ging nur weiter neben Hyo her und unterhielt sich mit ihm, jedoch auf einem solchen Abstand und so leise, dass keiner von uns wusste worum es ging. Aus den Augenwinkeln betrachte ich Nini. Seit sie nicht mehr bei Hyo war machte sie ein verklemmtes Gesicht. Sie wirkte abwesend und sauer. Leander drehte sich zu seiner kleinen Schwester: „Immer noch eifersüchtig?“, neckte er sie. Sie wollte nach ihm schlagen traf aber nicht. „Stell dich doch einfach zu ihnen.“ Nini verzog das Gesicht: „Sie wollen aber allein sein.“ Leander hob die Augenbrauen: „Die beiden hatten doch jetzt genug Zeit zusammen oder, geh doch einfach hin, sie werden dich schon nicht weg schicken, zumindest Hyo nicht und Hoseki sagt eh nichts was in irgendeiner Weise ein Befehl wäre, schließlich ist er der Diener.“ Doch seine Schwester schüttelte nur abermals den Kopf. Laurin seufzte in meinem Kopf. Seit gestern Nacht war ich noch kein einziges Mal wieder mit Leander alleine gewesen. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. „Eine Beziehung läuft anders ab.“, stöhnte sie. „Das ist keine Beziehung, das wäre es, wenn es offiziell wäre.“, entgegnete mein Hirn und die innere Diskussion zwischen den beiden fing schon wieder an. Eine ganze Zeit dachte ich nur darüber nach, was jetzt eigentlich genau war. Und ich merkte wie ich wieder leicht rot wurde, als ich an das Geständnis von gestern Nacht zurück dachte. Wäre da nicht noch die Sache mit dem Siegel gewesen, dann wäre es wie in einem Film. Der Junge hat das Mädchen gerettet und sagt, dass er es alles nur getan hat, weil er sie liebte. Aber die Tatsache, dass Leander das Siegel war konnte man einfach nicht übersehen. Sein letzter Schlag hatte er gesagt. Meinem Unterbewusstsein standen noch immer die Tränen in den Augen. Warum passierte so etwas immer mir? Wieso musste mein Leben auf den Kopf gestellt werden und wieso musste bei mir immer alles so kompliziert sein. Ich hatte nicht einfach meine Erinnerung gelöscht, sie wurde mir genommen. Ich war nicht einfach ein Mensch, sondern ein Neko. Und ich hatte mich nicht einfach glücklich verliebt, sondern ihm musste etwas Schlimmes bevorstehen. Wir waren noch nicht mal richtig zusammen und wenn mir nicht irgendetwas einfallen würde, dann würden wir auch nie zusammen kommen. Ich schüttelte den Kopf. Nein, ich musste mich zusammenreißen, Moe hatte eine Aufgabe für uns, vielleicht brauchte sie unsere Fähigkeiten um den Teufel auf eine andere Art zu versiegeln, vielleicht hatte sie eine Idee, wie man das Seelensiegel ungültig machen könnte. Vielleicht konnte Moe mir helfen. Der nächste Schlag der Siegeluhr würde der letzte sein. Leander würde  … Ich dachte den Gedanken nicht zu Ende. Die Zeit bis zum nächsten Schlag war ungewiss. Also mussten wir uns beeilen. Je schneller wir bei Moe wären, des so schneller könnte ich nach einem Ausweg suchen. Ich blickte nach vorne zu Natsu. Er hielt die Kate in der Hand und suchte entschlossen nach dem Weg. Wir hätten auch auf Hoseki nach dem Wasserfall suchen können, aber angeblich war er so nah, dass es sich nicht lohnte. Saske lief immer voraus und wieder zurück. Aber so lange wie wir jetzt schon hin und her liefen hatte ich das Gefühl das wir uns verirrt hatten. Leander rief seinem damaligen Freund zu: „Sag mal Natsu müssten wir nicht schon längst da sein?“ Der Junge blieb stehen und kratzte sich am Kopf: „Ich weiß auch nicht.“ Leander stöhnte: „Ich dachte wohl du könntest Karten lesen, so viel wie du gereist bist.“ Natsu drehte sich um: „Kann ich auch, aber so langsam überkommt mich das Gefühl, diese Karte ist nichts Maßstabsgetreu.“ Wieder starrte er auf die Karte in seinen Händen. Ich blieb stehen, so würden wir es nie schnell genug finden und ich wollte nicht noch einen Tag vergeuden. Ich drehte mich zu meinem Portalbegleiter um: „Hoseki, wir ändern die Strategie, wir fliegen doch.“ Fragend blickte er mich an: „Wieso?“ Ich seufzte: „Wenn ihr ein bisschen weniger reden würdet, dann wüsstest du wieso.“ Er hob entschuldigend die Hände und warf Hyo noch einen kurzen Blick vor, bevor er zu uns kam. Dann verwandelte er sich in seine Drachengestalt.

Der rote MondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt