Prolog

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Prolog

Das Licht der untergehenden Sonne fiel durch das Fenster und tauchte den Raum in ein schauriges Licht. Still saßen Meister und Diener zusammen. Ihre Gesichter in Schatten gehüllt. Eine Diskussion leise und versteckt vor den Anderen. Ein Geheimnis gewahrt und umhüllt. Der Diener noch jung und seine Worte bedacht: „Sie werden bald kommen.“ Der Meister war still und in Gedanken vertieft. „Wie werden wir vorgehen?“ Der Meister schwieg noch immer. Nach all den Jahren würde er ihm erneut gegenüber stehen. Und nur er würde wissen, wer er wirklich war. Sie würden sich gegenüberstehen. Aber er würde ihn nicht erkennen. Er würde nicht wissen, dass vieles seine Schuld war. Er würde nicht wissen, dass er die beiden zurück gelassen hatte. Und er sollte es auch nicht wissen. Seine Handlung damals war ein Fehler gewesen. Aber er hatte nicht anders gekonnt. Die Macht und die Gier hatten ihn dazu getrieben so zu handeln. Er hatte ihn sogar wieder gesehen hätte es sagen können, sich erklären. Aber er hatte es nicht getan. Dann war er verschwunden. Und Sie war es auch. Ein Problem war für den Meister verschwunden. Aber denn noch war es ein Opfer das er nicht hatte bringen wollen. Obwohl er ihn nicht sah und nicht mit ihm sprach konnte er ihn nicht loslassen. Er gehörte ja doch zu ihm. Nun waren sie beide zurück. Und sie würden kommen, dass stand außer Frage. Doch auch war es klar, dass er ihn auch dieses Mal nicht erkennen würde. Er würde ihm erneut gegenüber stehen. Er würde erneut einen Fremden in ihm sehen. Und trotz des Loches, dass es in seinem Herzen zurück lies konnte er es ihm nicht erzählen. Der Diener noch immer vorsichtig und doch drängend. Nur noch wenige Tage dann wäre sie hier. „Was wollen wir mit ihr machen?“ Der Diener hatte ja Recht. Es kam ja nicht nur er zurück. Er hatte sie ja mit sich gebracht. Es war ihm schon zu Ohren gekommen dass es sie war, die ihn mit sich brachte und nicht anders herum. Er wusste, dass Moe sie gerufen hatte. Und auch wenn er es nicht häufig tat hatte er schon mit ihr gesprochen. Doch wie sollte er auf das Mädchen reagieren. Durch ihr Verschwinden war er der geworden, der er nun war. Würde sie zurückkehren könnte sie alles zerstören. Aber er könnte es nicht verhindern, dass sie käme. Er wollte es auch nicht, wollte ihn wieder sehen auch wenn er ihm nicht nah sein konnte. Wollte ihn wenigstens sehen. Doch er ließ nicht von ihrer Seite auch, dass hatte er schon gehört. Wenn nicht alles zerfallen sollte was er sich aufgebaut hatte, dann bräuchte er einen Plan. Aber er konnte sie auch nicht abweisen, denn mit ihr würde er gehen. Langsam hob der Meister den Kopf. Der Diener wusste von all dem. Er war der Einzige dem er alles anvertrauen konnte. Ihm konnte er vertrauen. Er konnte ihn nicht hintergehen nicht belügen. Still sah er ihn an: „Wir müssen sie kontrollieren.“ Erwartungsvoll saß der Diener dort still im Schatten und lauschte seinen Worten. „Nur wenn sie macht was wir wollen, stellt sie keine Gefahr für uns da. Sie würde alles ins Unheil stürzen.“ Der Diener verstand. Doch eine Frage brannte noch in ihm: „Aber wie? Sie sind nicht zu trennen und wir kommen nicht an sie heran. Er ist und bleibt bei ihr.“ Ruhig saß der Meister da. Keine Regung auf seinem Gesicht: „Wir dürfen sie nicht gefangen halten aber wir können sie dennoch lenken in eine Richtung. Er darf nur nicht merken, dass wir es waren.“ Ein Lächeln huschte über des Dieners Gesicht.

Der rote MondWhere stories live. Discover now