Kapitel 54

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Ich setzte mich auf einen bemoosten Stein mitten auf einem Feld. Die Sonne war hinter dicken Wolken verschwunden und trotzdem schwitzte ich. Der Herbst sollte bald anfangen, doch um ehrlich zu sein, hatte ich bereits jegliches Zeitgefühl verloren. Und meinen Orientierungssinn. Ich wusste, dass ich England nicht verlassen hatte, doch wo genau ich war, konnte ich nicht sagen, denn hier war einfach nichts. So weit ich sehen konnte, nur grüne Wiesen und kleine Waldabschnitte. Einen kurzen Moment dachte ich daran, dass das wohl das Paradies sei. Weite Felder und frische Luft. Keine engen Gänge. Keine anderen Menschen, die einen mit Blicken straften. Kein Unterricht. Kein Leistungsdruck. Ja, das musste das Paradies sein. Ich verstand nun, warum Fred und George es nie gemocht hatten, zur Schule zu gehen. Warum sie immer Mist gebaut hatten, egal wie hart ihre Strafen gewesen waren. Ich senkte meinen Blick und bohrte meine Fingernägel in meine Haut. Warum musste ich immer an die beiden denken?! Ich machte es mir selbst viel schwerer, als es war!
Ein paar mal atmete ich tief ein und aus, um mich zu beruhigen und meine Tränen zu trocknen. Ich musste weiter.

George's Sicht:

Die braune Eule kletterte auf mir herum, während alle um mich herum in Panik verfallen waren. „Sie ist verschwunden, Jack! Hast du das verstanden?! Unsere Tochter ist verschwunden und einer der mächtigsten dunklen Magier ist auf der Jagt nach ihr! Die könnte bereits tot sein!" Astrids Stimme brach, als sie sich wieder auf einen der Esszimmerstühle fallen ließ. Jack stand angelehnt an der Küche und hatte einen ernsten Blick aufgesetzt. Mein Blick ging von ihm zu Laicy. „Chloé geht es gut. Davon bin ich fest überzeugt. Ihr habt sie gesehen und ihr kennt sie genau so gut wie ich!" Laicy war ruckartig aufgestanden und wenn ich ehrlich war, sah sie in diesem Moment erwachsener aus, als sie war. Ihre blonden Haare waren zu einem Zopf gebunden und ihre Haltung sah ziemlich elegant aus. Man sah einfach, dass sie zu ihrer großen Schwester aufsah, wie zu einem Idol.
„Wir sollten uns jetzt alle ersteinmal beruhigen" Remus verschränkte die Arme vor der Brust und sah uns alle nacheinander an. „Um ehrlich zu sein, sollten wir uns erstmal Gedanken machen, warum Chloé das Gelände von Hogwarts verlassen hat" Fred sah ihn eindringlich an. „Woher wissen sie, dass sie nicht bereits auf dem Gelände von Hogwarts entführt wurde?" Eine berechtigte Frage und trotzdem spürte ich, wie die Haare auf meinen Armen sich aufrichteten. „Hörst du dir zu, was du da sagst?!" Laicy schien weiter aufgebracht durch Fred, welcher einen gleichzeitig kalten und Herausfordernden Blick aufgesetzt hatte. „Ja, Laicy. Aber ich glaube du hast eine Sache noch nicht verstanden. Hogwarts ist nicht mehr sicher." Freddie legte eine kurze Pause ein, in der er mich einmal kurz ansah und dann wieder Laicy in die Augen schaute. „Vielleicht war es das früher mal. Aber denkst du, dass es schwer war für Voldemort sich fast jedes verdammte Jahr dort einzuschleichen, seitdem Harry dort ist?" Einen kurzen Moment schwiegen wir, bevor Fred aufstand und Richtung ausgang ging. Kurz vorher stoppte er noch einmal. „Ihr könnt ja gern hier herumsitzen und grübeln, aber ich werde jetzt einen Moment spazieren gehen"

Chloé's Sicht:

Ich war in einem kleinen Waldstück angekommen und setzte mich auf einen abgestorbenen Baum, welcher am Wegrand lag. Ich spürte jeden einzelnen meiner Knochen und mir taten einfach nur die Füße weh. Ebenso neigte sich mein Trinken den Ende zu, was eigentlich kein Problem war, denn naja. Ich bin eine Hexe und schaffe es hoffentlich meine Flasche zu füllen.

„Nagut. Weiter" sagte ich mir, nachdem ich ein paar Schlucke getrunken hatte. Ich hatte mor bereits ein Ziel gesetzt. Ich wollte zum Fuchsbau. Mehr nicht. Fred und George sehen und sie einfach in den Arm nehmen. Ich wusste, dass die Beiden mir Kraft gaben und ich die in diesem Moment brauchte.

Ich legte meine Hand überhalb meiner Augen ab, um wenigstens etwas in der stechenden Sonne zu sehen. Ich war an einer großen Wiese abgekommen. Das Gras war bereits fast vertrocknet und als ich mich dort umsah, erinnerte ich mich an mein erstes Quidditch Spiel mit den Jungs. Ein großes Lächeln lag auf meinen Lippen, als ich weiter ging.
Ich wanderte zwar bereits seit Tagen, doch ich wusste, dass ich noch nicht an meinem Ziel war. Ich setzte mich auf einen kleinen Hügel in den Schneidersitz und schloss meine Augen. Meinen Zauberstab hielt ich in meiner Hand und ich spürte ein weiteres Mal, wie die Magie durch meinen Körper strömte. Ich versuchte meinen Unterricht dort weiter zu machen, wo ich ihn abgebrochen hatte. Beim kontrollieren von Elementen.

What If {Fred Weasley}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt