Kapitel 15

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Gefühlt lief ich ewig durch die schmalen, nebligen Gänge, die durch die Hecken gebildet wurden. Meine Hand hatte bereits einen Krampf, weil ich mich so sehr um meinen Zauberstab klammerte.
Ich blieb vor einer Abzweigung stehen. Rechts oder links?
Ich entschied mich nach kurzer Zeit einfach nach links zu gehen und setzte meinen Weg fort, doch ich hatte ein unglaublich unangenehmes Gefühl. Fast so, als würden überall Leute sein, die nur dich anstarren und selbst, wenn du um eine Ecke biegst, schon die Nächsten warten.

Ich atmete einmal tief durch, um mich zu ermutigen weiter zu gehen, als ich einen Schrei hörte. Fleur. In diesem Moment drehte ich um und lief in Richtung des Geräusches. Doch während ich lief, hörte ich, wie hinter mir sich die Hecken zusammenschoben, als wollten sie mich verschlingen.
Einen kurzen Augenblick lief ich gegen jemanden, den ich sofort erkannte. Cedric. Er sah mich kurz an, doch dann liefen wir weiter.
Als ich ein blaues Licht sah, schlug mein Herz schneller. Ich konnte endlich hier raus.
Cedric sah mich einmal stürmisch an, bevor er los gestürmt war um sich den Pokal zu greifen und somit als Sieger aus dieser ganzen Sache heraus zu kommen.

Ich lief ihm so schnell wie möglich hinterher und versuchte verzweifelt ihn einzuholen, als ich erneut das peitschende Geräusch der Hecken hinter mir hörte.
In dem Moment, in dem Cedrics und meine Finger gleichzeitig den Kelch berührten, fühlte ich mich, als hätte man aus Spaß Knoten in meinen Bauch gemacht und ihn danach tätowiert.
Als ich schließlich meine Augen öffnete erwartete mich nicht das Jubeln der anderen oder der Klang der Instrumente. Es herrschte einfach nur grausame Stille.
Cedric, der neben mir gelandet war, rappelte sich auf und sah sich um. Um uns herum standen Statuen vom Tod und ähnlichen Sachen. Über die gesamte Landschaft lag Nebel und die Atmosphäre war erdrückend düster. Nur wenige Schritte entfernt stand ein Kessel und mein ungutes Gefühl war fast erschütternd. ,,Wir müssen zum Pokal zurück“ sagte ich an Cedric gewandt, doch dieser sah in eine völlig andere Richtung. Aus dieser Richtung kam ein Mann. Wenn ich ihn beschreiben sollte, würde ich sagen hässlich, große Zähne, dicklich und er hielt etwas im Arm. Die graue Haut des Wesens schaffte es mir eine Gänsehaut am Körper zu verpassen und als es mich ansah durch seine glasigen Augen schmerzte jede einzelne Ader in meinem Körper, sodass ich in die Knie gezwungen wurde.
Cedric hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf den dicken Mann mit dem Geschöpf im Arm. Die Angst war ihm ins Gesicht geschrieben.
Noch während Cedric fragte, wer der Mann sei, flog bereits ein Fluch durch die Gegend, der Cedric mit einer solchen Wucht traf, dass er etwa zwei Meter nach hinten flog und leblos liegen blieb. Ich hielt den Atem an.

Der Zauberstab des Mannes richtete sich auf mich und wie von einer Hand gezogen, schleifte mein Körper nach hinten direkt in die Arme einer Statur, die mich festhielt und mit ihrer Sense verhinderte, dass ich mich bewegen konnte. Eine leise, fordernde Stimme schrie ,,Tu es! Jetzt“ und sofort ließ der Mann das Wesen in den Topf mit kochendem Wasser fallen. Zumindest sah es aus wie dreckiges Wasser.
Ein Knochen neben der Statur erhob sich auf Kommando des Zauberstabs und fiel ebenfalls in den Topf. Und Augenblicke später schnitt sich der Mann die linke Hand ab, die mit einem lauten Platschen im Topf landete. Er schrie kurz auf, drehte sich dann jedoch zu mir um und kam auf mich zu.
Ich atmete so tief wie noch nie ein, als er zu einem Schnitt an meinem Unterarm ansetzte und dann noch einen. So viele, bis ein Wort aus blutigen Buchstaben meinen Unterarm verzierte. Falsch. Die Klinge seines Dolches war voll mit meinem Blut. Er ließ einige Tropfen meines Blutes ebenfalls in den Topf fallen, bis dieser in Flammen aufging eine Kreatur sich daraus erhob. Meine Adern schmerzten erneut und ich hätte am Liebsten geschriehen, doch meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich wollte nach Fred rufen und in seinen Armen liegen, ihn küssen und mit ihm reden. Seine Stimme genießen.

Die Gestalt hüllte sich in einen Umhang aus schwarzem Rauch und tat ein paar tiefe Atemzüge, bis es anfing zu reden. Mittlerweile sah es beinahe Menschlich aus, wenn da nicht die graue Haut gewesen wäre. Der dicke Mann übergab dem Wesen einen Zauberstab, wessen unteres Ende einen Knochen zeigte und auch so nicht grade neu aussah.
Mein Arm brannte so höllisch und langsam war ich mir sicher, dass ich eine Menge Blut verloren hatte, da meine Sicht langsam verschwamm. Doch eine Sache, die dieser “Mann“ tat, bekam ich ganz klar mit. Er stupste Cedric mit seinem Fuß an und stieß ein ironisches ,,Oh“ aus. Ich schrie, dass sie von ihm weg gehen sollten und anscheinend wurde ich erst dadurch bemerkt. Warum kann ich nicht einmal meine Klappe halten?!
,,Wer bist du?“ fragte die Person in den Schatten, während sie sich zu mir begab und sich vor mich stellte. ,,Mein Name ist Chloe Potter und ihrer?“ Ich klang wie ein verletztes Tier, welches in die Ecke getrieben wird.
Meine Hilflosigkeit schien ihm nicht engangen zu sein, denn er grinste, wie jemand verrücktes, der Spaß daran hatte Leute zu quälen, die sich nicht wehren konnten.
,,Mein Name ist der, den niemand wagt auszusprechen, meine kleine Chloe“ sein Gesicht war nahe an meinem, er stank nach Schleim und Blut und nur eine Sekunde nachdem er den Satz beendet hatte, presste er mit seiner Hand auf meine frischen Wunden am Arm. ,,Und das hier wird dich für immer an mich erinnern“

Augenblicklich ging er ein Paar Schritte nach hinten und die Statue ließ mich fallen. Mein dumpfer Aufprall auf die Erde ließ mich nochmal aufschreien, bevor ich mich aufrichten konnte und meinen Zauberstab aus meiner Hosentasche zog. ,,So ist es gut! Genau das will ich! Kämpf gegen mich, Chloe Potter!“ Seine Stimme klang wahnsinnig und das spiegelte ihn perfekt wieder. Er war absolut Wahnsinnig.
Noch ehe er den ersten Fluch auf mich loslassen kann, lief ich zu Cedric, der nur einen halben Meter vom Pokal entfernt lag und griff mir beide gleichzeitig, noch bevor der erste Fluch mich traf.

Mein Magen drehte sich erneut um. Ich lag zusammengekauert über Cedric. Und ich weinte. Ich hatte Cedric sterben lassen. Es war alles meine Schuld. Einige Meter weiter ertönte die fröhliche Musik, die für denjenigen bestimmt war, der dieses Tunier gewonnen hatte. Doch niemand hatte gewonnen. Ich hörte wildes Gerede um mich herum und einige Schritte. Ich konnte endlich aufschauen, als Dumbledore sich neben mich kniete und mich mit fragender Miene ansah. ,,Ich konnte ihn nicht dort lassen. Nicht bei ihm“ Ich bemühte mich deutlich zu sprechen, doch trotzdem sah Dumbledore mich hilflos an. ,,Voldemort ist zurück“ Um mich herum hörte ich alle tief einatmen, ansonst war totenstille.
,,Professor McGonnagal. Bitte bringen sie Miss Potter auf die Krankenstation.“ sagte er zielgerichtet zu meiner Hauslehrerin, die mich augenblicklich auf die Beine zog. Ich drehte mich noch einmal um und sah Fred, der mit George McGonnagal und mir hinterher liefen.

What If {Fred Weasley}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt