Kapitel 6

4.6K 189 16
                                    

Am nächsten Morgen ging ich runter zum Frühstück. Alle am Tisch schwiegen, was mich verwirrte, denn sonst war nie auch nur der Hauch von Stille an unserem Tisch. "Hey. Was ist denn los mit euch?" fragte ich, als ich mich neben Ron nieder ließ, der schlapp von seinem Brot abbiss. Keiner antwortete. "Hallo?! Bin ich Luft?!" Ich hörte mich zickig an, obwohl ich lachte.
"Heute ist Tag der Auslese" sagte Neville zu mir gewannt. "Ja und?"
"Wir sind alle angespannt, wer dabei sein wird." sagte Dean Thomas ebenso schlapp, wie Ron von seinem Brot abbiss. Ich seufzte. War ich die einzige, die das nicht interessierte? Anscheinend nicht, denn Hermine, die sich grade an den Tisch setze, sah genau so genervt aus, als auch nur das Wort 'Feuerkelch' fiel. 

"Das ist der Moment, auf den ihr alle gewartet habt" sagte Dumbledore laut durch die große Halle. "Die Auswahl der Champions fängt an" Ich hielt meinen Kopf geduckt und hoffte, nur die Hälfte mitzubekommen. Mir hing das Thema zum Hals raus. Die Lichter an der Wand erloschen und der Raum war jetzt nur in das Blau des Kelches getaucht. Dumbledore näherte sich dem Kelch. Er zitterte ein wenig. Die Flamme des Kelches färbte sich zu einem rosa- rot und spuckte einen Zettel nach dem anderen aus. Victor Krumm, Fleur Delacour, Cedric Diggory. Damit war die Sache endlich erledigt. Doch ein leichtes Wundern ging durch die Halle und ich erhob meinen Kopf. Die Flamme färbte sich erneut und ein vierter Zettel sprühte heraus, direkt in die Hand von Dumbledore. "Potter" flüsterte er leise, kaum hörbar doch man sah es an seinem Blick, den er zu Harry und mir warf. "Potter" sagte er lauter und leicht zitternd. Harry sah mich verwirrt an. Ich konnte ihm die Frage, die in seinem Gesicht stand, nicht beantworten. Wie? Wir standen auf und gingen auf Dumbledore zu. Zitternd und beobachtet. Er hielt uns den Zettel entgegen, den ich zitternd entgegen nahm. Dumbledores Blick hatte eine leichte Wut in sich, aber auch eine Besorgnis. Wir gingen herunter in einen Kerker. Mittlerweile hatte ich Harry's Hand genommen. "Was zur Hölle war das denn?! Wir sind beide zu jung! Wir können gar nicht Teilnehmen!" sagte Harry wütend. Er war nicht wütend auf mich, das wusste ich und ich war aus dem gleichen Grund wütend. Die Türen gingen erneut auf und die Lehrer liefen lauthals die Treppe herunter, direkt auf uns zu. Dumbledore ganz vorne. "Harry! Cloe! Hat jemand von euch euren Namen in den Kelch geworfen?!" fragte Dumbledore ganz außer Atem. Wir schüttelten synchron den Kopf. "Habt ihr einen älteren Schüler darum gebeten?!" "Nein, Sir" kam es wieder synchron von Harry und mir. Wir gingen einpaar Schritte zurück und knallten beide gegen einen Tisch. "Und da seid ihr euch ganz sicher?!" Dumbledore wurde immer aufgebrachter, immer stürmischer. "Ja, Sir" kam es wieder synchron von uns. Die Lehrer und Schulleiter fingen an sich zu streiten und meine Hand suchte wieder Harry's. Dumbledore brach das Streiten auf und überließ die Entscheidung dem Ministertypen, der ziemlich durcheinander wirkte. Er sah uns mit einem Hauch von bedauern an. "Die Regeln sind unumstößlich. Einer der Beiden muss antreten" Erneut lagen die Blicke der Schulleiter auf uns. Harry's Blick galt mir und meiner galt ihm. Wer von uns beiden sollte das machen? Als Harry den Mund öffnen wollte, griff ich ein. "Ich mach das! Ich werde antreten!" sagte ich gespielt selbstsicher. "Aber Chloe" "Nichts 'Aber Chloe'. Wenn was schief läuft, ist es besser, wenn es nicht dich trifft" Mitten im Satz wurde ich wieder ruhig. Es herrschte kurze Stille.

Ich lief schnell in den Gryffindor Turm und sofort in meinen Schlafsaal. Ich war nun offiziell ein Champion.
Die anderen Mädchen ignorierten mich, was mich nicht störte. Ich schnappte mir mein Buch und las weiter. Doch darauf konzentrieren konnte ich mich nicht. Meine Gedanken waren beim Kelch. Bei den roten Flammen, die meinen Familiennamen ausgespuckt hatten, ohne dass er von uns hinein geworfen wurde. Ich seufzte nicht hörbar, legte das Buch zur Seite und schloss meine Augen. Das einzige, was ich wollte war, dass dieser beschissene Tag zu Ende ging. Ich gab also sofort nach, als meine Augenlider schwer wurden.


Am nächsten Tag war das Interview der Champions. Schon, als ich die Frau gesehen hatte, mochte ich sie nicht. Sie war so aufgeregt, als hätte sie zu viel Kaffee getrunken und schlenderte um uns herum, als hätte sie etwas aufgescheucht. Mir gefiel diese Art überhaupt nicht. Viel lieber säße ich jetzt im Unterricht bei den anderen. Obwohl ich jetzt Zaubertränke gehabt hätte und Snape mich schon seit meinem ersten Tag hasste und ich ihm das gleich tat. Ich hasste ihn ebenfalls. Er fand immer Gründe Gryffindor Punkte abzuziehen und das ging mir gewaltig gegen den Strich.

Sie schleifte mich als erste in eine dreckige, staubige Besenkammer und stellte mir Fragen, die ich sonst nie beantwortet hätte. Ihr von selbst schreibende Feder machte mir Angst, da sie mich mehrmals mit ihrer Spitze bedrohte, als ich eine Frage nicht beantworten wollte. Ich war froh durch zu sein. Noch weitere 5 Minuten auf engstem Raum mit dieser durchgeknallten Lady und ich wäre warscheinlich durch gedreht.

What If {Fred Weasley}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt