What If {Fred Weasley}

Kapitel 18

Ich stöhnte entnervt auf und ließ mich mit voller Wucht auf meinen Koffer fallen. Ich hatte zu viel Scheiße gekauft. Ich bekam ihn einfach nicht zu. Hermine musterte mich kurz und lachte dann auf. Ich warf ihr einen bösen Blick entgegen und sie wendete ihren Blick von mir ab und zu ihrem Koffer. Sie würde ebenfalls diese Ferien bei den Weasleys verbringen und irgendwie freute ich mich darauf, nicht das einzige Mädchen in meinem Alter zu sein.

Ich hiefte meinen Koffer auf mein frisch bezogenes Bett, oder zumindest das Bett, welches ich schon in den Sommerferien hier im Fuchsbau hatte. Ginny, die neben mir schon ihre Sachen in den kleinen Holzschrank legte, redete mit Hermine und mir über einige Sachen. Sie füllte damit die Stille, die hier herrschte, denn weder Hermine, noch ich hatten bis jetzt viel geredet.
Ich machte meinen Koffer auf und sah hinein. Einige bunte Bücher fielen beinahe schon heraus, da der Koffer so voll war. Als ich diese ausgeräumt hatte, sah ich erneut hinein. Etwas pinkes stach mir ins Auge und sofort musste ich grinsen. Mein Ballkleid. Ich strich einmal über den samtigen Stoff, bevor ich es aus dem Koffer nahm und in meinen Schrank verfrachtete.

Ich ging die Treppen herunter in die Richtung, aus der ich Stimmen vernahm. Molly saß mit Fred, George und Harry in der Küche und diese unterhielten sich.
Sie sahen alle in meine Richtung, als ich mich ihnen näherte und lächelten. ,,Schatz, willst du was essen? In 10 Minuten ist das Abendessen fertig“ begrüßte mich Molly freudig. Sie war aufgestanden und legte mir ihre warmen Finger an die Wangen. Ihr Lächeln war ebenso liebevoll, wie aufgeschlossen und es löste jedes Mal in mir ein Gefühl von Geborgenheit aus.
Ich schüttelte den Kopf und setzte mich neben George, nachdem Molly sich wieder gesetzt hatte. Dieser wuschelte mir einmal durch die Haare und konzentrierte sich danach wieder auf das Gespräch, bei welchem er dabei war. Während ich meine Haare erneut ordnete, versuchte ich dem Gespräch zu folgen.
Es war ein Gespräch über den Tagespropheten, meine Aussagen über Voldemort und Dumbledores Vertrauen darauf in den Dreck zogen. Ich musterte angestrengt das Tagesblatt vor mir. Sofort sprang mir die Titelzeile ins Auge. Das Mädchen, das lügt. Ich gab ein verächtliches Schnauben von mir und betrachtete das Bild, welches direkt unter diesem Dreck von Titelzeile gelegt wurde. Drauf zu sehen war ich, wie ich über Cedric gekauert weinte und plötzlich spürte ich dieses Stechen in mir. Meine Augen brannten und ich presste meine Lippen zusammen.
Erst, als ich schwungvoll aufgestanden war und so schnell ich konnte das Haus verlief, hatte überhaupt jemand aufgesehen. Ich lief eine Weile gradeaus, durch den Garten, bis ich auf einer, mir bekannten, Wiese anhielt. Hier hatte ich das erste mal Quiddich mit den Jungs gespielt. Ich schloss meine Augen, hob meinen Kopf ein wenig und atmete die eiskalte Luft ein. Gänsehaut bildete sich auf meinem Körper und ich sah an mir herunter. Ich hatte nur meine pinke Schlafshorts und ein schwarzes Top an. Kein Wunder, dass mir kalt war.
Hinter mir hörte ich langsame Schritte und als ich mich umdrehte, sah ich Harry, der sich Armereibend neben mich stellte und ebenfalls auf die Wiese sah. Er schwieg, was sich jedoch eher gut anfühlte. Ich wollte jetzt kein Schönreden der Tatsachen. Die nächste Zeit würde verdammt hart werden und das wussten wir beide gut genug.
,,Danke, dass ihr mich damals habt mitspielen lassen. Das hat mir viel bedeutet“ gab ich nach einiger Zeit von mir. Ich bemühte mich ruhig zu klingen, obwohl mein gesamter Körper zitterte. Harrys Gesicht zeichnete ein Lächeln. Ein leichter Wind fegte durch seine schwarzen Locken und in diesem einen kleinen Moment sah ich unsere Ähnlichkeit. Nicht nur die Haare, auch nicht die Augen, sondern unsere gesamten Körper. Wir waren in etwa gleich gebaut. So gut es nunmal geht, wenn man unterschiedlichen Geschlechtern angehört.

Wir gingen nach einer Weile zurück zum Fuchsbau, wo alle schon am Tisch saßen, doch als Fred mich sah, sprang er auf und fiel mir um den Hals. Sein unglaublicher Geruch umhüllte mich erneut und ich erinnerte mich an unseren ersten Kuss damals auf dem Winterball. Oder zumindest in der Nähe des Winterballs.