Epilog

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Epilog

„The End Is Just A New Beginning“

Honolulu Flughafen, Honolulu, Hawaii

Oktober 2012

Seufzend nahm Leah ihren Koffer vom Transportband und begab sich langsam Richtung Ausgang. Drei Monate waren vergangen. Drei Monate hatte die interne Untersuchung angedauert. Und in diesen drei Monaten war ihr klar geworden, was sie nicht  wollte. Sie hatte zwar ihren inneren Frieden gefunden und doch wusste sie, dass etwas fehlte.

Nach Gesprächen mit ihrer Schwester und ihren Stiefeltern, hatte sie eine Entscheidung getroffen und nun war sie wieder hier – in ihrer Heimat.

Dazu kam natürlich, dass in drei Tagen der Prozess um die Pooka, Miranda Thomas und Callum Montgomery Thomas beginnen würde, bei dem sie als Hauptzeugin neben ihrer Schwester aussagen musste. Und wer wusste schon, wie lange sich dieser hinziehen würde.

Sie entdeckte ihre Schwester, die winkend auf sich aufmerksam machte. Neben ihr stand Mano’o mit der kleinen Lily Malu auf dem Arm

„Leah“, umarmte Laura sie, drückte sie an sich. „Schön, dass ich dich wieder habe.“

„Das finde ich auch“, gab sie leise zurück, begrüßte danach ihren Schwager und ihre kleine Nichte. Laura hatte ihr erzählt, dass Lily nach ihr benannt worden war und noch immer rührte sie das fast zu Tränen.

Die Schwestern sahen sich an, lächelten. Zusammen hatten sie sich nach dem Miranda-Fall entschieden, ihre alten Ichs mit ihrer Familie zu begraben. Die beiden Särge, in denen angeblich die Körper von Lily und Lesley beerdigt wurden, waren  zwar leer und doch fühlte sich Leah zum ersten Mal wirklich als Leah.

Sie wollte dies Laura mitteilen, doch diese ergriff ihre Hand, schüttelte den Kopf und hauchte ein „Ich weiß“, bevor sie Leah ein weiteres Mal fest umarmte.

Danach nahm sie ihrem Mann den kleinen Sonnenschein ab, damit dieser Leahs Koffer tragen konnte, und sie begaben sich zum Ausgang.

Sie traten hinaus in die Sonne. Lächelnd ließ sie ihren Blick schweifen und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen, als sie einen blauen Chevrolet Silverado sah. Und an die Motorhaube gelehnt stand…

Sie konnte es nicht glauben und stand mit großen Augen schließlich vor ihm.

„Was…was machst du hier?“

„Dich abholen“, gab Steve zurück, schmunzelte. „Du weißt doch, ich hab da so meine Quellen.“ Er sah kurz zu Laura, die grinste.

„Aber…als du sagtest, du müsstest noch…etwas regeln….Ich dachte…“, stammelte Leah, doch Steve schüttelte den Kopf.

„Sie denken zu viel, Deputy Reynolds“, meinte er, umschloss sie mit seinen Armen und zog sie näher. Nun musste Leah schmunzeln.

„So weit reichen deine Quellen dann wohl doch nicht, wie?“, sagte sie kichernd und fügte auf seinen fragenden Blick erklärend hinzu: „Ich habe den Marshal Service verlassen und mich hier an einer Uni eingeschrieben. Ich werde meinen Doktor in Psychologie nachholen.“

Erstaunt sah er sie an, grinste dann und umarmte sie noch etwas fester.

„Aber ich warne dich – wehe du versuchst das hier zu analysieren“, meinte er und ohne ihr auch nur die geringste Chance auf eine Antwort zu geben, küsste er sie. Leah erwiderte den Kuss, schlang ihre Arme um seinen Hals und spürte im Herzen, dass das letzte Puzzleteil seinen Platz gefunden hatte. Sie war endlich angekommen.

Kumaka - Die ZeuginOù les histoires vivent. Découvrez maintenant