Kapitel 22

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Kapitel 22

„Clue Giving“

Five-0 Hauptquartier, Honolulu, Hawaii

Juni 2012

“Leah ist weg”, teilte Steve seinen Kollegen ohne Umschweife mit, als er zu ihnen trat und stützte die Hände auf dem Computertisch ab.

„Was?“, entfuhr es Kono.

„Ja“, nickte Steve. „Sie hat sich bei mir entschuldigt und ist aus dem Auto gesprungen. Und über ihr Handy können wir sie auch nicht finden, da sie es mir…untergeschoben hat.“

Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen, zuckte mit den Schultern und sah gedankenverloren auf den Bildschirm des Tisches, wartete nur darauf, Dannys Sticheleien zu hören, doch es kam nichts. Verwirrt sah er auf, fand die Blicke aller drei Kollegen auf sich und zog die Brauen hoch.

„Was?“, fragte er, hob die Arme in einer Geste des Nichtverstehens.

Keiner der drei antwortete direkt, aber Danny berührte den Touchscreen und kurz darauf tönte die Stimme von Callum Montgomery Thomas aus den Lautsprechern: „Verrat mir eins: Warum um alles in der Welt sollte ER dich haben wollen, wo du es doch grade mit einem Cop getrieben hast?“

Verdammt, so hatte er mit Leah gesprochen? Steve rieb sich mit einer Hand über das Gesicht, während die Aufzeichnung weiterlief. Er hörte um zweiten Mal Leahs Antwort, Cal wäre ein perverses Schwein, das Lachen des Anrufers und zum Schluss: „Eine Stunde. Du weißt, wohin du gehen musst. Wäre doch schade, wenn deinem Lover etwas zustößt, nicht wahr? Oder einem von deinen anderen neuen Freunden. Außerdem willst du doch sicher deine kleine Schwester noch einmal lebend sehen, hab ich Recht?“

Steve stöhnte auf, verschränkte die Finger beider Hände und legte sie an seine Stirn. Nun wusste er, warum Leah getan hatte, was sie getan hatte. Und er konnte es sogar verstehen; hätte an ihrer Stelle vermutlich genauso gehandelt. Und doch wollte er sich damit nicht abfinden. Es musste doch etwas geben, was er tun konnte, um ihr zu helfen.

„Wie viel Zeit bleibt uns?“, fragte er, ließ seine Arme sinken und richtete seinen Blick auf Chin.

„Etwas weniger als eine halbe Stunde“, lautete die Antwort und Steve legte nachdenklich den Kopf in den Nacken. Er seufzte auf.

„Ok, Chin, Kono, sprecht noch einmal mit Miranda Thomas. Versucht irgendetwas….“ Er hielt inne, verschränkte die Arme vor der Brust.

„Danny, spiel noch mal das letzte ab, was Thomas sagt“, bat er. Sein Partner nickte, drückte einige Tasten, bis er die richtige Stelle gefunden hatte.

„Da“, unterbrach Steve, stoppte die Audiowiedergabe. „Er sagt Leah, dass sie weiß wohin sie gehen muss. – Versucht etwas darüber von Mrs. Thomas herauszufinden…ob sie sich erinnert, wo die Jungs….“

Weiter kam er nicht, da in diesem Moment etwas in seinen Gedanken versuchte, an die Oberfläche zu kommen. In fast der gleichen Sekunde fing es in seiner Hosentasche an zu piepen und zu vibrieren.  Verwirrt griff er hinein und holte nicht nur sein, sondern auch Leahs Handy heraus. Auf dessen Display konnte er den eingestellten Alarm sehen. Doch der eigentliche Augenöffner war der Name des Alarms: Bunker.

„In der Nähe des Arts District gibt es einen alten Bunker“, wiederholte er leise die Worte, die Leah im Auto gesprochen hatte und plötzlich ergab ihr Gemurmel einen Sinn: Sie hatte versucht ihm mitzuteilen, wo sie zu finden sein würde.

Kumaka - Die ZeuginWhere stories live. Discover now