Kapitel 24

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Macavity lachte erneut als Greybound erschrocken zusammen zuckte.

„Jetzt erkennst du mich, nicht wahr? Und? Waren die Beschreibungen der anderen Katzen zutreffend?"

Greybound stand wie erstarrt da, unfähig sich zu bewegen oder zu antworten. Aber Macavity schien auch nicht auf eine Antwort zu warten. Stattdessen trat er noch ein paar Schritte näher an Greybound heran.

„Du warst mir eine große Hilfe die letzten Wochen kleine Katze. Auch wenn du es wahrscheinlich gar nicht wolltest."

Eine große Hilfe? Greybound verstand nicht, was Macavity damit meinte. Aber sie traute sich auch nicht, ihn danach zu fragen.

„Du erinnerst dich doch an mich, oder?", fragte Macavity, der jetzt genau vor Greybound stehen geblieben war und seinen Kopf nahe in ihren heran schob.

Greybound zitterte leicht.

„Klar, es war dunkel in der Gasse in dieser Nacht, aber ich bin sicher, dass du mich nicht vergessen hast. Mich und meinen Freund."

Auf einmal wusste Greybound wovon er redete. Er war eine der Katzen in der Gasse gewesen. Als Greybound zum ersten Mal von den Jellicles gehört hatte, den Katzen des Schrottplatzes.

Wieso hatte sie damals nur nicht mehr auf ihr Aussehen geachtet? Wieso war ihr bei den vielen Beschreibungen, die sie in den letzten Wochen gehört hatte nicht aufgegangen, dass sie Macavity kannte? Wie hatte sie nur so dumm sein können?

„Was willst du?", fragte Greybound leise mit zitternder Stimme.

„Was ich will? Gar nichts, meine Kleine.", sagte Macavity mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme, bei der sich Greybound alle Härchen aufstellten. Er nannte sie Kleine. So wie sie eigentlich sonst nur Munkustrap nannte. Hatte er sie beobachtet? War er so nah an die Jellicle Cats heran gekommen, dass er sogar ihr Gespräche belauscht hatte?

„Ich wollte mich eigentlich nur bei dir bedanken. Für die großartige Arbeit, die du geleistet hast.", sagte Macavity jetzt lauter.

Greybound merkte, wie sein Blick kurz zu etwas hinter ihr schoss. Irgendwas hinter ihr musste seine Aufmerksamkeit erregt haben. Aber Greybound traute sich nicht, sich umzudrehen und zu schauen, was es gewesen war.

„Mach einfach so weiter, Kleine. Dann haben wir schon bald Erfolg.", redete Macavity lauter weiter.

„Was ...?", fing Greybound an, doch Macavity ließ sie nicht ausreden.

„Wir werden uns schon bald wieder sehen.", sagte er laut und lachte.

Und dann auf einmal war er verschwunden. Einfach so. Im einen Moment hatte ihn Greybound noch klar und deutlich vor sich gesehen und im nächsten war da nur noch die leere Straße. Nur ganz hinten an der Ecke meinte sie noch einen roten Katzenschwanz um die Ecke verschwinden zu sehen.

Greybound fuhr herum und starrte die Straße hinauf. Was hinter ihr hatte Macavity da gesehen? Greybound konnte nichts Außergewöhnliches erkennen. Nur eine dunkle Straße auf der einige Mülltonnen und ein paar geparkte Autos standen. Alles schien ruhig zu sein. Und doch ...

Nervös drehte Greybound sich wieder um und starrte in die Richtung, in der Macavity verschwunden war. Was war das gerade gewesen? Sie konnte es immer noch nicht glauben. Sie hatte Macavity getroffen. Und sie wusste auch endlich, woher sie ihn kannte. Nur wieso er so tat als stünde sie auf seiner Seite verstand sie noch nicht. Aber vielleicht hatte Munkustrap da eine Idee. Sie konnte es gar nicht erwarten, ihm morgen Nacht davon zu erzählen. Vielleicht würden sie dann endlich herausfinden, was Macavity geplant hatte.

Immer noch grübelnd machte sich Greybound auf den Heimweg.

Am nächsten Tag traf sie Munkustrap früher als erwartet.

Sie war gerade aufgewacht und räkelte sich in ihrem Korb, als sie meinte, die Katzenklappe zu hören. Einmal, zweimal, dreimal, viermal, fünfmal klapperte sie.

Schnell sprang sie auf und lief zur Tür. Nach der gestrigen Nacht war sie auf alles gefasst.

Im Flur standen Munkustrap, Jemima, Jellylorum, Demeter und Mistoffelees.

„Was macht ihr denn alle hier?", fragte Greybound verwirrt, „Ist etwas passiert?"

„Allerdings.", antwortete Demeter.

„Du bist gesehen worden, letzte Nacht, Greybound.", sagte Munkustrap, „Mit Macavity."

Cats - aus dem Leben einer Jellicle CatWhere stories live. Discover now