Im Takt deines Herzens

Prolog

„Say what you mean
Tell me I'm right
And let the sun rain down on me
Give me a sign
I want to believe..."

Aus voller Kehle sang der blonde Junge die Zeilen seines Lieblingsliedes mit, das in voller Lautstärke aus seinen Kopfhörern dröhnte.

„Woah Monalisa
You're guaranteed to run this town..."

Rhythmisch bewegte er seinen Kopf von links nach rechts, sodass seine Haare wild durcheinander wirbelten. Wie Gold schimmerten sie dabei in der Sonne, mit deren Licht sie zu tanzen schienen.

„Woah Monalisa
I'd pay to see you frown"

Seine warme Stimme hallte durch die kleine Wohnung, in der er und seine Familie wohnten und schien dabei jeden noch so kleinen Winkel mit ihrem Licht zu fluten.

Seine Familie war klein...klein und kaputt würde seine Schwester jetzt sagen...und dennoch hätte er nie eine andere gewollt.

„Mona Lisa...."

Er war glücklich...ja das war er wirklich. In Momenten wie diesen war er das immer.

Er liebte diese Augenblicke, in denen er einfach nur da war...
Er liebte die Musik, die dann den Takt seines Herzschlages zu bestimmen schien...
Er liebte, wie seine Stimme ihren Weg zu den richtigen Tönen fand und durch seinen Körper vibrierte...
Und er liebte es, zu tanzen...

Jeder einzelne Muskel seines Körpers war dann angespannt und voller Energie. Mit geschlossenen Augen wirbelte er durch sein Zimmer, während er seinen Gefühlen freien Lauf ließ.

Es war, als würde er mit seinem Körper den Verlauf der Melodie beschreiben. Seine Bewegungen gingen fließend ineinander über, sodass man fast den Eindruck gewann, er würde ein Bild zeichnen.

Sie waren kraftvoll und ausdrucksstark und doch zugleich so unendlich sanft. Man konnte die Magie förmlich spüren.
Jeder, der zugesehen hätte, würde das sagen.

Nur hatte noch nie jemand zugesehen. Naja...niemand, der nicht seine Schwester oder seine Mutter war.
Und er würde dafür sorgen, dass das auch immer so blieb. So viel war klar.

Langsam verschwand das selige Lächeln, welches bis eben noch auf seinen Lippen gelegen hatte und wurde von einer tiefen Stirnfalte abgelöst, die sein Gesicht so unendlich ernst wirken ließ, wie alle anderen es kannten.