Kapitel 7

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Als ich die Tür hinter ihm wieder verschlossen hatte, meldete sich mein Verstand wieder.
Du lässt ihn gehen? Dann hast du wieder keine Anhaltspunkte. Rein gar nichts. Lass ihn rein.
Ruckartig öffnete ich wieder die Tür.
Ich sah ihn schon auf der Straße stehen, als ich ihm nachrief: „Wincent!"
Er hatte mich gehört und blickte zu mir.
Diesmal war sein Gesicht fragend.
„Willst du nicht reinkommen?", schrie ich durch den ganzen Garten.
Toll, dass hatte jetzt die ganze Nachbarschaft gehört.
Grinsend kam er wieder durch das Gartentor rein.
Ich rollte mit den Augen.
Hoffentlich bildete er sich jetzt nichts drauf ein. Seinem Verhalten gestern gegenüber allerdings befürchtete ich das schon.

„Sinneswandel?", fragte er mich neckisch und streckte mir die Zunge raus.
Ich rollte nochmals mit den Augen, aber so das er sah.
„Komm rein", bat ich ihn höflich.
Ich begleitete ihn ins Wohnzimmer.
„Willst du ein Kaffee?"
„Klar , Danke." Ich begab mich in die Küche und sah aus dem Augenwinkel, wie er es sich auf dem Sofa bequem machte.
Durch den Kopf schieß mir eine Sache:
Hatte ich alles weggeräumt?
Ich machte die Kaffeemaschine an und Schlich durchs Haus, ohne das er mich bemerkte. Auffällige Sachen wie Rechercheblätter und diesen Monster hässlichen Laptop räumte ich in mein Arbeitszimmer und verschloss dieses.
Dann ging ich zurück in die Küche und machte den Kaffee fertig.
„Hier" Ich drückte ihm den heissen Kaffee in die Hand.
„Wollen wir uns in den Garten setzen? Es ist warm." Fragend schaute ich Ihn an. Wow er hatte er schöne Augen. Und generell einen wunderschönen vollen roten Mund. Kein Wunder das alle Mädels auf ihn standen.
Schnell löste ich meinen Blick, als er mich aus meinen Gedanken holte: „Erde an Mila, hallo?"
„Was?" fragte ich Stirnrunzelnd.
„Du wolltest in den Garten, ich habe ja gesagt"
Oh Gott wie unangenehm. Er hatte mich gerade aus der Fassung gebracht.
Ich spürte wie mein Gesicht leicht rot wurde und ich drehte mich von ihm weg, um in den Garten zu gehen.
Er folgte mir mit der Kaffeetasse in der Hand.
Im Garten habe ich noch nicht gesessen. Na gut, ich war ja auch erst seit kurzem hier eingezogen.
Ich entdeckte auf dem Rasen einen weißen runden Tisch mit gemütlichen Stühlen dazu, welche einen Blümchen Bezug besaßen. Ich fuhr total auf Blumen ab. Mit einem zufriedenen Lächeln setzte ich mich.
Wincent allerdings blieb im Garten stehen. Sein Blick ging in eine andere Richtung.
Ich versuchte ihm zu folgen.

Der Blick führte zu einem Kieselweg. Dort stand ein wunderschönes Motorrad. Eine Kawasaki in knalligem grün.
Ich besaß bereits seit dem ich 18 Jahre alt war einen Motorradführerschein. Aber ich hatte mir nie eine Maschine zugelegt. Das Geld reichte dafür nicht.
Dementsprechend bin ich auch nicht mehr gefahren.
Seine Augen glänzten und glitzerten wie bei einem kleinen Kind, was neues Spielzeug bekam. Aber dennoch schimmerten oder glühten eher gesagt seine Augen, was mich immernoch wunderte.
„Is das deine?" Sein Blick wanderte von dem Motorrad zu mir und wieder zurück.

Ja gute Frage, war das jetzt meine?
Zufrieden lächelte ich ihm zu.
„Nicht schlecht, eine Frau die Motorrad fährt, gefällt mir"

Ich wurde leicht rot. Hoffentlich wollte er jetzt nicht eine Runde drehen.
Er kam wieder zu mir zurück und setzte sich auf einen der freien Stühle neben mir.

„Ich fahre auch motorrad." diesen Satz sagte er grinsend wie ein honigkuchenpferd.
„Dann können wir ja mal eine Runde gemeinsam drehen, wenn du magst"
Oh Gott da kam die Frage. Würde ich mich jetzt einfach so auf das Motorrad setzten und losfahren, dann müsste man mich wahrscheinlich von der Straße kratzen.
Ich wäre wahrscheinlich nicht mal 5 Meter gekommen, ohne umzukippen.

„Ich hatte lange keine Zeit mehr zu fahren", gab ich zu.
Fragend sah er mich an.
„Ja aber jetzt fang ich wieder an",gab ich schnell an.
Zufrieden grinste er.

„Wie wärs mit einer Runde drehen? Ich meine nur wenn du Zeit hast.. und so"
Hoffnungsvoll schaute er zu mir rüber.

Wäre ja blöd, hätte ich nein gesagt.
„Ja" kurz und knapp war meine Antwort.
Innerlich pochte mein Herz. Aus Angst. Ich würde mich zum Deppen machen und höchstwahrscheinlich auch überhaupt nicht mehr mit der Kupplung und dem schalten klarkommen.
Wieso zur Hölle hast du ja gesagt, meldete sich das Engelchen in meinem Kopf.

Undercover Cop - Wincent WeissWhere stories live. Discover now