Kein Entkommen

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Ich starrte Steve an, solang ich ihn noch erkennen konnte. Er wurde immer kleiner, immer unklarer. Irgendwie fühlte ich, dass ich tief in meinem inneren doch einen Freund in ihm sah. Aber ich ignorierte das sofort wieder und schloss die Helitür, setzte mich auf den Boden und starrte die anderen an. 

''Ihr habt ja doch ganz schön viel Chaos angerichtet'', murmelte Loki. 
''Du hast uns den Auftrag gegeben, Loki'', antwortete ich. Loki nickte. 
''Habe ja auch nicht gesagt, dass es schlecht war, was ihr getan habt. Ihr habt nur mehr getan, als ich erwartet hatte.''
Ich wandte mich von Loki ab und schloss meine Augen, versuchte während des Fluges etwas runter zu kommen. Mein Körper zitterte immer noch und da war diese Wut in mir, und ich wusste nicht, warum sie da war. Ich wusste auch nicht, auf wen ich eigentlich wütend war. 

Wir konnten also ohne Probleme flüchten. Loki führte uns diesmal nicht zu einem abgelegenen Gebäude, sondern zu einem schönen Häuschen. Er erzählte uns, dass er eine Haushälterin Manipuliert hatte. Er wollte ja nicht leben wie einer dieser Armen Menschen, nein, Er wollte das beste vom besten. Wir betraten das Häuschen und es roch angenehm frisch dort, alles war blitzeblank und es war schön groß. Loki sagte, dass wir uns austoben könnten. Wir konnten uns ein Reich für uns aussuchen, solang wir kein Stress machten. Aber warum hätten wir auch stress machen sollen, er hatte uns doch voll unter Kontrolle. Wir taten das, was er wollte. 
Naja, ich hatte meine Bedenken. Bucky war noch voll auf ihn fixiert. 

''Du bist ungesprächig'', bemerkte Bucky, als er mir meine Jacke auszog. Er massierte meinen Nacken, um mich etwas zu entspannen. 
''Ich bin Müde'', log ich. ''Das war zuviel des guten heute''
Bucky hörte auf, mich zu Massieren und küsste nun sanft meinen Nacken. Ich war kurz davor, die Kontrolle über mich zu verlieren und mich ihm doch hinzugeben, doch ich schaffte es noch ihn abzublocken. Ich lächelte ihn an und küsste ihn auf die Stirn. 
''Ich würde gern duschen gehen, wenn du schlafen willst, kannst du das gern tun. Ich komme nach, und wenn was ist wecke ich dich.''
Bucky hingegen gab mir einen Kuss auf die Lippen und grinste zurück. ''Mach das'', antwortete er und ließ mich gehen. Ich machte mich dann auf die Suche nach dem Badezimmer, was sich als schwer herausstellen könnte. 
Ich schlenderte durch die Flure und öffnete jede Tür, doch ich konnte in einer ein Bad entdecken. Es waren endlos viele, vollgestellte und wunderschöne Zimmer. Es war viel zu viel 'schön', mir wurde schon übel. 

''Brauchst du hilfe?'', hörte ich narfis stimme von weitem sagen. Ich schreckte auf und drehte mich zu ihm. Ich zeigte auf die ganzen Räume, die ich noch nicht durchsucht habe. 
''Irgendwo muss sich doch ein Bad verstecken, oder?''
Narfi grinste mich belustigt an und kam auf mich zu. ''Am Eingang sofort Links, da sind sogar mehrere Bäder. Kannst dir eins aussuchen.''
Ich nickte und wollte mich sofort auf den Weg machen, da hielt mich Narfi aber auf. Er starrte mich an und wirkte leicht Misstrauisch. 
''Ist alles in Ordnung?''
Genervt nickte ich. ''Ja, ich bin nur Müde. Hab dasselbe schon Buck erklärt.''
''Hey'', entschuldigte er sich. ''Tut mir leid, ich will dir nichts böses.''
''Nein'', sagte ich und dachte mir meinen Teil. ''Warum solltest du auch.''
Ohne ihn noch einmal anzusehen wandte ich mich von ihm ab und machte mich auf dem Weg ins Bad. Ich fand es dann auch recht schnell und schloss mich sofort dort ein. Irgendwie hatte ich das Gefühl, keinen klaren Kopf zu haben. Als würde man wissen, dass man Wahnsinnig wäre. Ich fühlte mich gefangen, aber wusste nicht warum. Mir schien nichts falsch zu sein, alles was falsch schien war das Gefühl, das ich hatte. 
Ich zog mich aus und setzte mich unter die Dusche, ließ das Wasser nur so auf mich prasseln. Es war eine angenehme Temperatur, und es roch gut im Badezimmer. 
Ich hatte noch einige Blutflecken an meinem Körper, die sich langsam abwuschen. Als ich meinen Körper betrachtete, konnte ich eine Narbe an meinem Bauch erkennen. Und eine Narbe an meiner Hand.
Ich versuchte, mich daran zu erinnern, wie diese Narben entstanden waren. 
Mir kamen leichte Erinnerungen, ich erinnerte mich an ein Frühstück in meiner Wohnung. Es war Buck, der mir ein Messer in die Hand rammte. Aber da war noch jemand. Er hatte blondes Haar, ich konnte ihn mir nur von hinten vorstellen. Aber dort lag etwas im Flur, es war ein Schild. Ein Schild, das offensichtlich zu ihm gehörte. Und ich konnte eins und eins zusammenzählen, ich wusste, dass es Steve war. Und das machte mir klar, warum ich ihn gehen ließ. Er war ein Freund. 

The Winter Soldier - Rise of MischiefWhere stories live. Discover now