Eine Nacht ändert alles

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Ich bin so nervös. Allein mit Manu in seiner Wohnung. Mein Herz schlägt Purzelbäume und ich bin überhaupt nicht bei der Sache. Deshalb rutsche ich auch mit dem Messer aus und schneide mir in den Finger. Als ich den ersten Blutstropfen sehe wird mir schlecht. Ich vertrage den Anblick meines eigenen Blutes nicht. Oh bitte, jetzt bloß nicht ohnmächtig werden. Aber Manus Fürsorge ist unglaublich. Er stoppt die Blutung und verbindet mir anschließend meinen verletzten Finger sorgfältig. Dann übernimmt er die Zubereitung des Essens, ich helfe mit meiner gesunden Hand so gut mit, wie es eben geht.

Nach dem wirklich gut gelungenen Essen, führt Manu mich in sein Wohnzimmer. Ich setze mich auf die Couch und Manu fragt, was ich für einen Film gucken möchte. Mir ist es eigentlich ziemlich egal, Hauptsache nichts mit Horror oder so. Manu grinst frech und antwortet „Aber das wäre doch clever von mir. Bei einem Horrorfilm muss ich dich doch in den Arm nehmen und beschützen." Ich werde etwas rot und erwidere verlegen „Das kannst du auch gern ohne Horror." Der Film startet und Manu lässt sich neben mir auf das Sofa fallen. Ich kuschele mich in seine Arme und lege meinen Kopf auf seine Brust. Ich kann seinen Herzschlag spüren, der fast genauso schnell und unkontrolliert ist, wie mein eigener. Gedankenverloren streiche ich mit meinen Fingern über seinen Arm und bemerke, dass er eine leichte Gänsehaut davon bekommt. Ich hebe meinen Kopf und schaue in seine wundervollen Augen. Er legt seine Hand in meinen Nacken und zieht mich vorsichtig zu sich. Ich lege meine Lippen auf seine und erst zärtlich dann immer leidenschaftlicher küssen wir uns. Der Film ist vergessen. Ich konzentriere mich nur noch auf Manus Küsse und Zärtlichkeiten. Vorsichtig schiebt er mit mein Shirt hoch. Er löst sich ein wenig von mir und sieht mich an. Seine Augen glühen fast vor Verlangen, aber mit rauer Stimme flüstert er „Sag mir, wenn du etwas nicht möchtest." Ich nicke nur. Zu mehr bin ich nicht in der Lage. Seine kühlen Hände auf meiner erhitzten Haut machen mich fast wahnsinnig. Zärtlich liebkost er meine Brüste, was mir ein leises Stöhnen entlockt. Er lächelt in den Kuss und plötzlich steht er auf und nimmt mich auf seine Arme. Ich klammere mich an ihn und er trägt mich eine Treppe nach oben.

In seinem Schlafzimmer legt er mich behutsam auf das Bett und sofort geht die heiße Knutscherei weiter. Geschickt befreit er mich vom meinem Pullover und BH. Immer wieder küsst er meinen Hals entlang über mein Schlüsselbein bis hin zu meinem Bauch. Eine ungewohnte Hitze steigt in mir auf. Atemlos keuche ich auf „Manu bitte." Er unterbricht seine Küsse und schaut mir tief in die Augen „Bist du dir wirklich sicher." Ungeduldig nicke ich und er legt ganz sanft seine Lippen wieder auf meine.

Ich erwache am Morgen und muss mich erst einmal orientieren. Ich liege in Manus Bett, in seinem Haus... aber wo ist er? Das Bett neben mir ist leer. Ich lasse mich noch einmal in die weichen Kissen sinken und denke an die vergangene Nacht. Es war so wundervoll mit ihm gewesen. Er war so zärtlich und verständnisvoll. Ein schöneres erstes Mal kann sich ein Mädchen nicht wünschen. Ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schießt, als ich daran denke, was er mit mir gemacht hatte. Und gleichzeitig verspüre ich die Lust es wieder zu tun. Ich stehe auf und ziehe mir meine Unterwäsche und den Pullover an. Auf der Suche nach dem Bad höre ich Manus Stimme aus seinem Aufnahmezimmer. Ich will weitergehen, als ich ihn sagen höre „Tja, nun ist sie keine Jungfrau mehr." Eine kurze Pause, in der wahrscheinlich sein Gesprächspartner etwas sagt und dann spricht er weiter „Keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht. Aber das Problem ist erst mal vom Tisch."

Ein starker Stich in meinem Herz nimmt mir alle Luft zum Atmen und sofort schießen mir Tränen in die Augen. Wie benommen und mit wackeligen Beinen gehe ich zurück in sein Schlafzimmer. Ich sammle meine restlichen Sachen ein, als sich plötzlich zwei Arme um mich legen und Manu verführerisch flüstert „Guten Morgen, meine kleine Schlafmütze. Was machst du denn da?" Wütend mache ich mich aus seiner Umarmung frei und ehe er sich versieht, gebe ich ihm eine schallende Ohrfeige. Vollkommen perplex starrt er mich an und bevor er auch nur ein Wort sagen kann, schreie ich „Du hast mich nur ausgenutzt. Oh mein Gott, wie konnte ich nur so blöd sein, dir zu vertrauen?" Tränen rinnen immer heftiger über mein Gesicht. Verdattert stottert er jetzt „Jenn, es ist nicht so, wie du denkst. Ich... wollte nicht... Ich... wollte doch nur..." Total hysterisch schreie ich weiter „Was wolltest du?" Betreten sieht er auf den Boden „Ich... kann es... dir nicht sagen." Er hebt seinen Kopf und schaut mich jetzt flehend an „Bitte Jenn." Aber ich renne aus der Wohnung. Blind vor Tränen stolpere ich fast über meine eigenen Füße. Ich will nur noch weg von diesem Mistkerl. Es tut so weh. So unfassbar weh. 



Eine andere Welt          ~ GLP | Freedomsquad | FF ~ YoutubesimsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt