Jenny ist 18 und gerade mit der Schule fertig. Für ihr Medizinstudium muss sie in die Großstadt ziehen. Ein ganz anderes Leben, als sie es vom Land gewohnt ist, erwartet sie dort. Es ist die Stadt in der die meisten Youtuber leben, aber davon hat Je...
Nach sechs Stunden Zugfahrt bin ich endlich in San Myshuno angekommen. Ich nehme meine Koffer und suche den Ausgang aus dem riesigen Bahnhof. Da bin ich nun in der großen Stadt, ganz allein. Ich sehe mich um. Hier ist alles grau und laut,so ganz anders als bei mir zuhause auf dem Land. Leute eilen an mir vorbei. Keiner nimmt von mir Notiz. Ich krame in meiner Hosentasche nach dem Zettel mit der Adresse von Sonjas Wohnung. Zum Glück hat sie mir den Weg vom Bahnhof per Email beschrieben und die WG ist nur wenige Straßen entfernt.
Ein wenig mulmig wird mir, als ich an die Türe der Wohnung klopfe. Was ist, wenn mich meine neuen Mitbewohnerinnen nicht leiden können? Ein Mädchen mit braunen Haaren und Brille öffnet mir die Tür und lächelt mich freundlich an „Hey, du bist bestimmt Jenny? Ich bin Anna. Herzlich Willkommen." Ich bin echt erleichtert. Anna scheint sehr nett zu sein. Sie nimmt mir einen meiner Koffer aus der Hand und geht vor in die Wohnung hinein. Mein neues Heim für die Zeit meiner Ausbildung.Es sieht ganz gemütlich aus. Von der Wohnungstür kommen wir in ein Wohnzimmer, dahinter befindet sich ein Esstisch. Anna läuft vor mir her eine Treppe hinauf und ich folge ihr. Dabei sagt sie „Sonja ist nicht da. Sie ist gestern Abend bestimmt wieder versackt und hat einen neuen Typen bei dem sie über Nacht geblieben ist. Mal sehen,ob sie vor ihrem Dienst noch hier auftaucht." Ihre Stimme klingt leicht verächtlich, anscheinend ist es nicht das erste Mal, dass Sonja so etwas tat.
Wir kommen in das obere Stockwerk und Anna deutet mit einem Kopfnicken auf die verschiedenen Türen. „Dort ist Sonjas Zimmer. Da ist das Bad. Hier ist mein Zimmer und direkt daneben wohnst du." Ich drücke die Klinke herunter und betrete den kleinen Raum, in dem nur ein Bett mit Nachttischchen und eine schlichte Kommode steht. Das Zimmer sieht eher trist aus, aber ich werde es mir schon einrichten. Anna stellt meinen Koffer ab und dreht sich zu mir „Du möchtest dich bestimmt ein wenig ausruhen von der Fahrt. Ich gehe rüber in mein Zimmer und lerne ein wenig. Wenn irgendetwas ist, kannst du jederzeit zu mir kommen." Dankbar nicke ich ihr zu und lasse mich auf mein neues Bett fallen. Ich fühle mich wirklich total ausgelaugt von der langen Zugfahrt und ohne, dass ich etwas dagegen tun kann, schlafe ich sofort ein.
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