Verliebt

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Manu PoV

Ich wache gegen Mittag wieder auf und nach einer ausgiebigen Dusche, setze ich mich an den PC. Mal sehen, ob Maudado mir schon mal ein paar Seiten seines geheimnisvollen Vampirbuches gemailt hat. Nach meiner Begegnung mit Derek hatte ich lange mit ihm telefoniert. Wir sind beide der Meinung, dass es Zeit ist, den mörderischen Zirkel meines Onkels auszulöschen. Maudado ist eigentlich der friedensliebendste Mensch,bzw. Vampir auf der Welt. Aber die schrecklichen Taten des Vampizirkels widern ihn auch an. Vor allem der Tod der jungen Frau aus Jennys Krankenhaus erschüttert ihn. Nun suchen wir zusammen in den alten Aufzeichnungen nach einer Lösung, wie wir die Killer-Vampire meines Onkels stoppen können. In meinem Postfach sind auf tatsächlich mehrere Mails von Maudado mit gescannten Buchseiten und so mache ich daran diese durchzulesen. Es ist nicht gerade einfach zu verstehen, da die Sprache sehr geschwollen und altertümlich ist. Aber ein paar hilfreiche Tipps kann ich finden und schreibe sie mir als Gedankenstütze auf einen Collegeblock. Es sind zum größten Teil Tränke aus mir völlig unbekannten Pflanzen. Ich verbinde mich mit Skype und wähle die Nummer meines Freundes aus der Liste. Es dauert eine ganze Zeit bis ein verschlafenes „Du weißt schon, dass normale Vampire um die Uhrzeit in ihrem Sarg liegen und schlummern?" zu hören ist. Ich muss grinsen „Als ob! Du hast einen Sarg?" Sein Kichern ist ansteckend und lässt mich für einen Moment den Ernst meiner Lage vergessen „Ne... aber ein sau bequemes Bett. Was gibt's denn Manu? Hast du schon was gefunden?" Ich blicke auf meine Notizen und sage „Hm, ja da gibt es ein paar Sachen, die interessant sein könnten. Aber dafür braucht es eine Menge Zutaten, die ich noch nie im Leben gehört habe." „Das krieg ich hin. Einiges baue ich sogar schon selbst für mich an, wie Plasmafrüchte und so. Eisenhut ist auch kein Problem, das wächst hier in der Nähe sogar wild. Aber die wichtigste Frage ist: Wie willst du ihnen die Tränke verabreichen? Du kannst sie ja schlecht zu einer Cocktailparty einladen ohne, dass sie Verdacht schöpfen..." Ich überlege fieberhaft, da hat Maudado recht. Nachdem ich mich jetzt so mit der Familie meines Onkels angelegt habe, werden sie bestimmt misstrauisch, wenn ich ihnen ein Friedensangebot vorschlage. „Uns fällt schon was ein." sage ich zuversichtlich zu meinem Freund. Aber er spricht aus, was mir auch ein wenig Bauchschmerzen bereitet „Aber Manu, du musst aufpassen. Du darfst auf keinen Fall etwas davon abbekommen. Für einen Halbvampir sind alle diese Tränke absolut tödlich."

Mir fällt ein,dass ich noch ein Video hochladen muss. Ich stöbere durch die Dateien meiner Festplatte und finde noch ein brauchbares. Als ich fertig bin, geht die Sonne bereits unter. Ich beeile mich zur Bahnstation zu kommen. Ich will nach San Mychuno... Zu Jenny. Derek war gestern erfolgreich auf der Jagd, also muss ich mir wegen ihm in den nächsten Tagen keine Sorgen machen.

Jenny kommt aus dem Haus, nachdem ich geschrieben habe, dass ich da bin. Sie umarmt mich kurz und sieht mich erwartungsvoll an. Mit ihr ist alles plötzlich fröhlicher, entspannter. Und meine Sorgen fallen von mir ab. Ich nehme sie an der Hand und ziehe sie mit mir. Sie folgt mir ohne zufragen. Wir gehen runter zum Kanal. Die Lichter der Stadt spiegeln sich bunt und hell in dem dunklen träge fließenden Wasser. Jenny stellt sich an das Geländer. Ich stehe hinter ihr und schlinge meine Arme um sie. Leise sagt sie, ohne den Blick von den sanften Wellen zunehmen „Es ist schön hier." Sie lehnt sich an mich und ich lege meinen Kopf auf ihre Schulter. Ich wünsche mir die Zeit würde einfach anhalten. Keine Gedanken daran, dass ich ein halber Vampir und sie ein Mensch ist... Für den Moment ist alles egal. Ich fühle mich wohl. Aber natürlich vergeht die Zeit wie im Flug und wir gehen zurück.

Jenny will gerade in die Wohnung gehen, da dreht sie sich noch mal um und gibt mir aus heiterem Himmel einen flüchtigen Kuss. Von ihrer spontanen Aktion wohl selbst überrascht, wird sie sofort rot und murmelt „Entschuldige bitte, ich..." Weiter lasse ich sie nicht sprechen, sondern ziehe sie in meine Arme und küsse sie. Es ist unfassbar intensiv und fühlt sich wirklich richtig an. Ich lege alle meine angestauten Gefühle für sie in diesen Kuss und sie erwidert ihn. Als wir uns atemlos voneinander lösen, schauen wir uns lange in die Augen. Ich habe mich in sie verliebt. Auch wenn alles dagegen spricht und es vollkommen idiotisch ist... Jetzt kann und will ich es nicht mehr ändern...

 Jetzt kann und will ich es nicht mehr ändern

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Eine andere Welt          ~ GLP | Freedomsquad | FF ~ YoutubesimsWhere stories live. Discover now