Eine andere Welt ~ GLP | Freedomsquad | FF ~ Youtubesims

Einzug in die Jungs-WG

Zum Glück entließ Dr. Banerjee mich schon gegen Nachmittag wieder aus dem Krankenhaus. Aber ich bin für zwei Tage krank geschrieben, damit sich mein Körper vollständig von den GHB Tropfen erholen kann. Mittlerweile habe ich nur noch leichte Kopfschmerzen, die Übelkeit ist schon fast ganz verschwunden. Aber was mir am meisten Sorgen macht, ist dass ich mich an gar nichts von gestern Abend erinnere. Nur lückenhaft tauchen Bilder in meinem Gedächtnis auf, wie wir zusammen an der Bar standen und Sonja mir eine Cola anreicht. Kann es wirklich möglich sein, dass sie mir die Drogen verabreicht hat? Ihr eigenartiges Verhalten bei ihrem Besuch heute morgen, lässt darauf schließen, dass sie irgendetwas darüber weiß.

Auf jeden Fall bin ich froh, als Dustin mir anbietet für einige Tage bei ihm und Zander zu wohnen, damit ich Sonja nicht über den Weg laufen muss. Dustin ist schon süß wie liebevoll er sich um mich kümmert. Aber der Junge mit der Stimme von GLP geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Er hatte Frau Dr. Banerjee einen falschen Namen genannt, das ist klar. Denn er war auf keinen Fall Patrick, bzw Paluten, also Sonjas Freund gewesen. Wieder taucht ein verschwommenes Bild vor meinen Augen auf, wie Sonja mir stolz ihren neuen Freund vorstellt. Nein, dieser Junge hatte keine Ähnlichkeit mit Patrick.

Ich zerbreche mir nicht weiter den Kopf darüber. Vielleicht hat die Polizei ja schon etwas heraus gefunden, wenn ich morgen meine Aussage machen muss.

Dustin hat mich abgeholt und nun führt er mich in sein Zimmer. Sammy ist außer sich vor Freude mich zusehen und weicht keinen Zentimeter von meiner Seite. Dustin stellt meinen Koffer ab „Hier ist dein Reich. Bleib solange es dir gefällt. Ich penn solange bei Micha drüben." Das ist lieb, aber es kann auch keine Dauerlösung für die Jungs sein. Aber für den Moment bin ich erst einmal froh hier zu sein.

Micha und Dustin zeigen mir noch den restlichen Teil der Wohnung und klären mich über die technischen Raffinessen ihrer Hightech Küche auf. Oje, das wird ja spaßig. Hier funktioniert fast alles auf Stimme. Na, hoffentlich akzeptiert mich wenigstens die Kaffeemaschine. Skeptisch schaue ich mich um. Die beiden Männer verschwinden in Michas Aufnahmezimmer. Sie wollen noch streamen. Ich gehe zurück in Dustins Schlafzimmer und fange an meine Sachen auszupacken. Es ist zwar noch früh am Abend, aber ich bin völlig geschafft. Ich gehe unter die Dusche, putze meine Zähne und ziehe mir Schlafsachen an. Dann lege ich mich auf Dustins riesiges Bett. Ich nehme mein Handy und möchte ein weiteres Youtubevideo von Manu ansehen, aber mein Akku ist absolut leer. Seufzend stehe ich auf und krame in meinen Sachen nach dem Ladekabel, aber ich kann ihn nirgendwo finden. Bestimmt habe ich ihn in Sonjas Wohnung liegen gelassen. Fluchend lasse ich mich wieder aufs Bett fallen, auf dem es sich mittlerweile auch Sammy bequem gemacht hat. Einige Zeit liege ich hier und kraule das Fell des Labradors. Obwohl ich wirklich kaputt bin, kann ich einfach nicht einschlafen. Kurzentschlossen stehe ich wieder auf und frage den dösenden Hund „Sammy? Sollen wir eine Runde spazieren gehen?" Sofort springt er auf und springt schwanzwedelnd um mich herum.

Ich nehme seine Leine, die neben der Tür hängt und einen der Hausschlüssel aus der Schale und gehe hinaus. Es ist schon dunkel und es weht ein angenehm frischer Wind. Gedankenverloren laufe ich mit Sammy durch einige Seitenstraßen, bis mich plötzlich ein seltsames Gefühl überkommt. Mir ist, als wenn mich jemand beobachtet. Unauffällig drehe ich mich herum, als Sammy an einer Hausecke schnuppert, aber ich kann weit und breit keine Menschenseele erkennen. Ich gehe weiter und das Gefühl wird immer stärker. Langsam wird mir echt mulmig. Ich höre Schritte und laufe schneller. Ich komme zu dem Park, in dem ich schon ein paar Mal zum Joggen war. Von hier aus ist noch ein ganzes Stück zu Michas und Dustins Wohnung. Ich sollte lieber umkehren und schnellstens nach Hause gehen. Da höre ich wieder Schritte hinter mir, die schnell näherkommen und mein Herz beginnt zu rasen. Ich will mich umdrehen, da packt mich jemand am Arm. Ich schreie auf und aus Reflex boxe ich den Angreifer und trete ihn mit einem gezielten Fußtritt an die empfindlichste Stelle. Dann sehe ich erst, wer mein Verfolger ist...