Eine andere Welt ~ GLP | Freedomsquad | FF ~ Youtubesims

Auf frischer Tat

Oh Wow. So fühlt es sich also an, wenn man sich verliebt hat? Meine Knie sind weich und in meinem Bauch flattert es wild. Die Symptome ähneln einer schweren Magen-Darm-Infektion, aber sind doch um ein tausendfaches schöner. Noch nie habe ich mich so gut gefühlt, so frei und geliebt. Der Kuss war der absolute Hammer und jedes mal, wenn ich daran denke, fahren mein Kopf und mein Herz Achterbahn. Ich möchte es am liebsten sofort jemanden erzählen, aber das geht leider nicht. Schließlich ist Manu der Mann mit der Maske. Aber selbst der Gedanke trübt meine Hochstimmung kein bisschen. Ich bin verliebt und er ist der Richtige. Punkt. Ende.

In den folgenden Tagen merkten natürlich einige, dass ich mich verändert hatte. Anna war die Erste und ihr vertraute ich auch an, dass ich mich verliebt hatte. Natürlich wollte sie alles genau wissen, aber ich sagte ihr nur, dass ich meinen Freund im Internet kennen gelernt hatte. Das war ja so nicht ganz gelogen. Manu und ich trafen uns jeden Abend. Bis spät in die Nächte hinein hielten wir uns an unseren Lieblingsorten auf. Es war alles neu und aufregend für mich.

Heute habe ich wieder mal eine Spätschicht und Manu holt mich von der Arbeit ab. Hand in Hand laufen wir durch die Stadt. Der Weg nach Hause ist zu Fuß zwar eine ganz schöne Strecke, aber mit ihm an meiner Seite kommt es mir viel kürzer vor. Wir kommen an der Karaokebar vorbei, als Manu plötzlich stehen bleibt. Ich sehe in die Richtung, in die er angestrengt schaut und erkenne ihn. Den Barkeeper. Er zieht gerade ein halb besinnungsloses Mädchen am Handgelenk in eine Seitengasse. Ich will hinlaufen und dem Mädchen helfen, aber Manu hält mich zurück „Bitte gehe in die Bar zu den anderen Leuten. Ich werde dem Mädchen helfen. Aber komm auf keinen Fall nach draußen, verstehst du?" Ich nicke, auch wenn es mir schwer fällt. Ich habe Angst um ihn, aber ich tue was er mir sagt. Ich tippe die Notrufnummer und nach einer gefühlten Ewigkeit sind einige Polizisten in der Bar. Ich entdecke unter ihnen die junge Polizistin, die mich verhört hat und erkläre ihr kurz und knapp, was ich gesehen habe. Schnell läuft sie mit einigen Kollegen nach draußen. Ich folge ihnen, auch wenn Manu gesagt hat, dass ich drin bleiben soll. Aber meine Sorge um ihn ist jetzt einfach zu übermächtig. Diesem Barkeeper traue ich alles zu, auch wenn er ja Manus Cousin ist. Draußen angekommen finden wir aber nur ein wimmerndes Mädchen und den Verbrecher, der sich fluchend die blutende Nase hält. Die Polizistin ruft ihren Kollegen zu „Da hat uns ja bereits jemand die Arbeit abgenommen." Sie spricht in ihr Funkgerät und fordert einen Krankenwagen für das Opfer an. Den Barkeeper nehmen sie fest und bringen ihn zu einem Streifenwagen. Verwirrt sehe ich mich um. Keine Spur von Manu. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ist ihm etwas passiert? Warum hat er nicht gewartet bis die Polizei da ist? Auf einmal packt mich jemand am Arm und zieht mich mit sich. Ich bin so erleichtert als ich Manu erkenne und falle ihm um den Hals, als wir hinter einer Häuserwand stehen bleiben. Ernst sagt er „Du solltest doch drin bleiben." Aber ich schluchze auf „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht" Die langsam abfallende Anspannung hat die Tränen gelöst, die ich die ganze Zeit unterdrückt hatte. Manu drückt mich fest an sich und sagt leise „Alles ist gut." Dann schiebt er mich ein Stück von sich und sagt etwas spöttisch „Du traust mir aber nicht besonders viel zu,oder?" Ich muss unter Tränen lachen. Ach man, er ist schon süß und immer wieder überrascht er mich.

Manu bringt mich nach Hause. Dabei hat er seinen Arm um mich gelegt und ich fühle mich sicherer wie nie zuvor in seiner Nähe. Zum Abschied gibt er mir einen Kuss und fragt dann etwas unsicher „Magst du morgen zu mir kommen? Meine neue Wohnung ist soweit fertig... Aber nur wenn du möchtest." Und ob ich möchte. Manu wirkt erleichtert und fröhlich, als hätte es den Zwischenfall mit seinem Cousin gerade gar nicht gegeben. Nach einem weiteren langen Kuss, von dem ich am liebsten gar nicht mehr lösen wollte, verschwindet er in der Dunkelheit. Ich gehe mit klopfendem Herzen und roten Wangen in die Wohnung und in mein Zimmer. Morgen werde ich mit Manu einen ganzen Tag verbringen und vielleicht auch mehr...