Die dritte Aufgabe

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Tamara wachte schon früh am Morgen auf, alle anderen Mädchen (einschließlich Hermine) schliefen noch fest.
Leise stieg sie aus ihrem Bett und zog sich schonmal an, danach flocht sie notdürftig ihre Haare zu einem Zopf und setzte sich in einen Sessel im Gemeinschaftsraum. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es noch drei Stunden waren, ehe die letzte Aufgabe beginnen würde.
Wie erstarrt saß sie in ihrem Sessel, nach und nach kamen auch die anderen Schüler aus ihren Schlafsälen, manche wünschten ihr sogar viel Glück.
"Konntest du auch nicht schlafen?", fragte Harry und setzte sich neben sie, Tamara schüttelte den Kopf ohne ihren Blick von der Wand, an der sie sich fest gestarrt hatte, abzuwenden.
"Hast du Angst?" Harry sah sie überrascht an.
"Ja, ein bisschen schon..." Ein unangenehmes Schweigen entstand.
"Kann ich dich was fragen?", fragte Harry nach ein paar Sekunden.
"Fragen kannst du, aber ich weiß nicht ob ich dir antworten werde."
Harry lächelte müde, er war ihre Art von Humor bereits gewöhnt.
"Wieso war deine Familie nicht da? Ich meine gestern, du warst den ganzen Tag mit mir und Mrs. Weasley zusammen, und da dachte ich..."
Er brach ab, Tamara sagte eine Weile lang nichts.
"Meine Eltern sind beide tot! Meine Stiefmutter wäre nicht gekommen, sie hält Magie für Blödsinn!" Aus den Augenwinkeln sah sie das Harry sie nachdenklich und überrascht zugleich musterte.
"Ich wusste nicht, dass du keine Eltern hast!", sagte er schließlich.
"Ich habe es auch nie erwähnt!", entgegnete Tamara tonlos und winkte Hermine zu, die grade die Treppe herunter auf sie zu stolperte.

"Ok Champions, ihr wisst wie eure Aufgabe aussieht?!" Dumbledore stand zusammen mit den Champions in einem Kreis.
Gleich würden sie raus gehen und vor einer jubelnden Menge den Irrgarten betreten. Tamara war ganz mulmig, sie hatte den Garten vom Schloss ausgesehen und er war noch riesig als sie ihn sich in ihren schlimmsten Träumen ausgemalt hatte.
"Wenn einer von euch die Aufgabe abbrechen will, so muss er oder sie nur rote Funken in den Himmel jagen. Habt ihr alles verstanden?!"
Alle nickten. "Zuvor noch eine Warnung! Die Leute verlieren sich im Irrgarten, also passt gut auf euch auf, verstanden?!"
Wieder nickten alle und der Reihe nach traten alle hinaus vor die Tribüne.

In der Menge sah Tamara Ron und Hermine die ihr und Harry zu jubelten, aber auch Fred und George, die wieder Wetten annahmen und ihr kurz zu winkten. Ganz hinten sah sie auch Mrs. Weasley, zusammen mit einem rothaarigen Manne mit einer Brille, die ihn ständig von der Nase rutschte. Auch sie winkten Harry und Tamara zu, die Champions stellten sich jetzt, jeder an einen Eingang, auf.
"Wenn die Kanone...", rief Dumbledore, aber schon wieder kam der Knall der Kanone zu früh und Filch schien dieses Mal wirklich unschuldig zu sein. Vorsichtig machte Tamara einen ersten Schritt in den Irrgarten, sie warf noch einen Blick zurück und sah noch, wie sich hinter ihr die drei Meter hohe Hecke schloss. Nun war es fast toten still.
Tamara schluckte und ging, leise ein Lied des Schicksals Schwestern summend, den engen Gang zwischen den Hecken entlang.
Als sie an eine Abzweigung kam entschied sie sich kurzerhand für den linken Weg, doch als sie einen Schritt durch diesen machte wurde alles plötzlich dunkel. Tamara machte einen Satz nach hinten und stand nun wieder an der Zweigung. Misstrauisch begutachtete sie den linken Gang und entschied sich dann doch für den rechten, dort schien nichts zu lauern und so ging die weiter.
Nach ein paar Abzweigungen und zwei Kreuzungen kam sie an einem riesigen Spinnennetz vorbei. Ganz vorsichtig musste sie sich unter den klebrigen Spinnweben hindurch schlängeln, sie hatte keinen Zweifel daran das, sollte sie festkleben, die Spinnen sofort kommen würden.
Gott sei schaffte sie es durch das beängstigend breite Netz und bog um die nächste Ecke.
Dort erwartete die aber noch etwas Schlimmeres als eine Riesenspinne, vor einem Torbogen saß ein dreiköpfiger Hund.
An jedem seiner drei Halsbänder stand: Fluffy.
Tamara konnte sich denken, dass dieser Hund ein Haustier von Hagrid gewesen sein musste. Harry hatte ihr einmal erzählt, wie sie als Erstklässler an genauso einem Hund vorbeimussten.
Der Hund schien zu schlafen, aber die Ohren des Kopfes ganz links zuckten leicht, verzweifelt versuchte Tamara sich daran zu erinnern wie Harry, Ron und Hermine damals an dem Hund vorbeigekommen waren.
Ein Auge des linken Kopfes öffnete sich und im nächsten Augenblick waren auch die anderen Köpfe mit einem Schlag wach.
Erschrocken taumelt Tamara einen Schritt zurück und da fiel es ihr wieder ein: Musik! Hastig sah sie sich um, irgendwo musste doch ein Instrument oder sowas in der Art stehen...
Aber sie konnte nirgendswo eins sehen, die Köpfe fingen an zu knurren und der Hund machte einen Schritt auf sie zu.
Leise fluchte Tamara, erwarteten die etwa, dass sie sang?!
Als der Hund noch einen Schritt näher kam riss sie sich zusammen und begann das einzige Lied zu singen welches ihr spontan einfiel.
Es war das langsame Walzerlied, zu dem sie mit George getanzt hatte, und da alle Walzerlieder gleich klangen war es auch nicht schwer zu behalten. Erst reagierte der Hund überhaupt nicht, dann fingen seine Köpfe an leicht im Rhythmus der Musik zu schwingen, dann gähnte der rechte Kopf und schließlich plumpste er auf den Boden und fing an laut zu schnarchen. Ganz leise schlich sie um den Hund herum und stieg über eine der Kürbis großen Pfoten, die ihr im Weg lag.
In dem Gang, den der Hund bewacht hatte war... eine Sackgasse.
Wütend schnaufte Tamara, war aber sofort wieder still als der mittlere Hundekopf sich leicht bewegte. Wieso sollte dieser Hund eine Sackgasse bewachen?
Tamara wollte sich schon wieder umdrehen um sich erneut an den Spinnennetzen vorbei zu schleichen, aber dann zögerte sie und trat an die hohe Wand aus Gebüsch, die ihr den Weg versperrte.
Zögerlich streckte sie ihre Hand aus und berührte die Hecke, oder eher sie berührte sie nicht, denn die Wand war bloß eine Illusion, die die Champions täuschen sollte. Also schloss Tamara die Augen und trat durch die Wand, es fühlte sich kühl an als sie durch die Illusion trat und irgendwie auch nass...
Tamara öffnete die Augen und da sah sie ihn, seine blonden Haare fielen ihm in die Augen die merkwürdig dunkel schimmerten.
Tamara verschluckte sich. Nein, das konnte nicht sein!
Er konnte es nicht sein! Doch hier war er, lächelte sie breit an und trat einen Schritt näher. Jack sah genauso aus wie sie ihn in Erinnerung hatte: Unglaublich selbstbewusst und lässig.
Tamara machte einen Schritt rückwärts und überlegte was diese Kreatur vor ihr sein könnte. "Ich bin es wirklich, Tami!", säuselte er und trat noch näher. Sein Lächeln hatte sich unmerklich verändert, es wirkte jetzt gar nicht mehr so freundlich. Sein Anblick schnürte Tamara die Luft ab, und da wusste sie es, dieses Wesen vor ihr konnte nicht Jacks sein, es war bloß ein Irrwicht. "Ich habe dir doch gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst! Riddikulus!" Sie schwang ihren Zauberstab und dachte daran wie Jack hässlich aussehen würde, er war schon immer ziemlich oberflächlich gewesen. Doch es geschah nichts, Jack lachte nur und trat mit diesem Grinsen noch einen Schritt auf Tamara zu.
Ihr Atem ging immer schneller und als sie noch weiter zurückweichen wollte spürte sie hinter sich eine feste Wand. Sie war mit Jack eingesperrt, der einzige Weg führte an ihm vorbei, sie lehnte sich an die Wand um nicht umzufallen, sie wusste, dass sie es nicht sehr viel länger mit diesem Irrwicht aufnehmen konnte.
"Du warst schon immer so naiv, nicht wahr?!", fragte Jack leise, er stand jetzt genau vor ihr, Tamara konnte nichts anderes tun außer ihn anzustarren und zu spüren, wie ihre Knie immer weiter nachgaben. "Riddikulus!", schrie jemand hinter Jack und für einen Bruchteil einer Sekunde verwandelte er sich in einen Dementor, doch im nächstem Moment wurde er zu einem Fetzen Stoff, der im Wind flatterte und dann verpufft, einfach so.
Tamara wagte es nicht aufzusehen, sie saß einfach zusammengekauert auf dem Boden und vergrub ihren Kopf zwischen den Armen.
"Tamara?!" Sie erkannte die Stimme und hob den Kopf, Harry stand vor ihr und reichte ihr seine Hand um ihr auf zu helfen.
"Wer war das?", fragte er mit einem Blick zu der Stelle, an der grade noch Jack gestanden hatte. "Niemand, bloß ein Geist aus der Vergangenheit!", flüsterte sie mit heiserer Stimme und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Harry und sie gingen schweigend ein Stück nebeneinander her ehe sie sich an einer Kreuzung wieder trennten.
"Viel Glück....und danke das du mich gerettet hast!", sagte sie und bog schnell ab, einige Minuten später sah sie wie rote Funken ganz in der Nähe in den Himmel geschossen wurde, ein Champion weniger.
Sie gelangte immer tiefer in den Irrgarten und begegnete auch nur noch wenigen Hindernissen, irgendwann kam sie dann zu einer Sackgasse. Doch dort war keine Hecke am Ende, sondern eine gigantische Sphinx.
Sie hatte schon oft von solchen Wesen gelesen, aber noch nie selber eine gesehen.
"Willst du an mir vorbei? Dann musst du erst mein Rätsel lösen! Doch ich warne dich, ist die Antwort falsch musst du dafür bezahlen.", sprach eine ruhige Frauenstimme und die Sphinx schaute auf Tamara hinab, sie überlegte und nickte dann.

„Den ersten Teil sollst du vergessen.

Der zweite Teil gehört nicht dir, sondern allein mir.

Der dritte Teil reimt sich auf Licht und bedeutet Nein."

Tamara dachte lange nach. „Kannst du es bitte noch einmal wiederholen?", fragte sie, die riesige Katzenfrau lächelte sie an und wiederholte das Rätsel noch einmal. Angestrengt kniff Tamara die Augen zu und rieb sich nachdenklich am Kinn. Mit dem ersten und zweiten konnte sie nicht viel anfangen, aber sie glaubte zu wissen das der dritte Teil ‚nicht' bedeutete.
Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen, aber ganz sicher war sie sich nicht. Sollte sie es wagen?
"Vergissmeinnicht?", fragte sie vorsichtig und die Sphinx machte einen großen Schritt zur Seite. Wenn eine Sphinx mit so einem schweren Rätsel hier war, konnte der Pokal nicht weit sein.
Plötzlich hörte sie ein leises Geräusch hinter sich und drehte sich blitzschnell um. Aber es war nur Victor, der grade um eine Ecke bog. Tamara hob die Hand um ihr etwas zu zurufen, doch sie kam nicht mehr dazu. Victor hab den Zauberstab und ein roter Strahl traf sie mitten auf die Brust und im nächstem Augenblick spürte sie wie Victor über sie hinwegschritt und verschwand. Dann war plötzlich Harry da und musterte sie entsetzt. Er hob den Zauberstab und sprühte rote Funken in den Himmel, dann sanke Tamaras Kopf zur Seite und es wurde dunkel.

Hallo, ich bin es, ich hoffe es gefällt euch. ich wollte irgendwie nicht das Tamara mit auf den Friedhof kommt, weil es ja nicht nur um Harrys Geschichte geht, sondern um Tamara und was sie erlebt und wen sie alles zusammen mit Harry erlebt wird es ja irgendwie langweilig, oder?! Naja, ich merke das ich wieder anfange zu schwatzen also mach ich jetzt Schluss mit dem Kapitel und hoffe das es euch gefallen hat, ich freu mich schon sooooo sehr wen das nächste Jahr anfängt. Wenn ihr wollt dürft ihr raten in welches Tier sich Tamara verwandelt, der Gewinner bekommt ne Widmung oder so. Wahrscheinlich denkt ihr euch: "Wozu brauch ich den ne Widmung?!" Aber es ist doch auch ein großartiges Gefühl zu wissen das ihr alles durchschaut habt und es schon vorher wusstet. Kleiner Tipp, es ist nichts allzu Großes.

Also dann, bis neulich:)

Mein Hogwarts, meine Geschichte (Wird überarbeitet...endlich)Where stories live. Discover now