Moi Dad

Part 26

[Habt ihr den Aufruf gesehen? Wäre schön, wenn sich noch Leute finden, traut euch! <3 Zum Sonntagabend noch ein kleiner Teil:) ]

Niilo ignorierte mich während des ganzen Blockes, selbst bei der Partnerarbeit blieb er kalt. Diese Tatsache regte mich auf und stimmte mich traurig; fast noch schlimmer war, dass er jetzt mit denen abhing, die wir immer 'verabscheuten'. Ich verstand gar nichts und wusste nicht, was das sollte.

Als es zur Pause klingelte war er schneller zur Tür als ich gucken konnte. Ich wollte mit ihm reden, wissen was los war. Ich meine, nur weil man mal nicht schreibt, ist doch nicht gleich die Freundschaft aus? Früher ging er in der ersten großen Pause immer in den nahe gelegenen Supermarkt und ich hoffte, dass dies noch immer so war. Ich zog meine Jacke an, ging zum Supermarkt und wartete davor. 

Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben als er aus der Tür kam. "Niilo bitte, bitte lass uns reden und mir dir alles erklären", flehte ich ihn förmlich an und ging auf ihn zu. "Kein Interesse, danke", nach einem kurzen Blick ging er an mir vorbei. Ich eilte ihm hinterher und begann ihm alles zu erzählen: "Ich hatte Streit mit meiner Mom und war bei Samu und dann war sie nicht Zuhause. Das Krankenhaus hat mich angerufen und gesagt, dass sie einen Unfall hatte. Sie ist gestorben, ich bin bei Samu, also meinem Vater, eingezogen und es ging mir nicht gut. Ich war überfordert und fühlte mich allein und keine Ahnung. Ich habe mich doch nur nicht gemeldet, weil alles zu viel für mich war. Ich wollte dich nie ignorieren und habe dich auch nicht vergessen, wirklich." Während ich redete, ging er strikt weiter. Ich wusste nicht einmal,ob er mir überhaupt zuhörte, aber ich musste die Chance nutzen, da es wahrscheinlich die Einzige war. "Glaub mir Niilo, bitte.. Ich will dich nicht verlieren"

Er blieb aprupt stehen und sah mich mit einem Blick an, den ich nicht wirklich deuten konnte. "Weißt du Liia, ich habe echt viel von dir gehalten. Ich habe dich als Person und Freundin echt geschätzt, aber auch ich bin nur ein Mensch. Erst kommst du nicht zu unserer Verabredung, dann antwortest du mir nicht mehr, dann lässt du das ganze Team bei dem Spiel im Stich und das obwohl wir uns so sehr für dich eingesetzt haben und dann? Was machst du? Du machst gar nichts! Du antwortest keinem, machst die Tür nicht auf und kommst nicht einmal mehr zur Schule. Ich habe mich echt noch nie in einer Person so getäuscht, wie in dir. Als wäre das alles nicht genug, tischst du mir so eine Story auf. Über sowas sollte man keine Witze reißen und das solltest du eigentlich wissen, denn dein Vater war schließlich auch nie da. Weißt du was? Ich habe dich geliebt, ok? Ich habe mich bemüht, doch von dir kam nichts. Wir gehen jetzt getrennte Wege, nach dieser Geschichte von dir erst recht. Und zum Training musst du auch nicht mehr kommen, wir kommen ohne dich klar." Er schnaufte, ging weiter und lies mich hier alleine stehen. Einige Passanten guckten mich noch immer an, da er nicht gerade leise gesprochen hatte. Diese Worte hatten gesessen und zwar richtig. Anscheinend war es das wirklich mit uns..