Kapitel 17 - Dinner

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Um Punkt 19:00Uhr holte uns Lucy zum Abendbrot.
Sie hatte gekocht und es schmeckte einfach perfekt.
Leider bestand sie darauf, uns nach dem Essen noch etwas unten zu behalten und uns über unsere Beziehung auszufragen, die es ja letzendlich nicht gab.
"Wie lang bleibt ihr denn noch?", fragt sie und holt eine Box voller Kekse an den Tisch. "Möchtest du etwas, Liebes?"
"Nein, danke", antworte ich.
"Mum", sagt Montie zögerlich, "Wir werden nicht allzu lang bleiben können."
Lucys strahlendes Lächeln wurde plötzlich zu dem traurigsten Gesicht, dass ich je gesehen habe. "Aber ihr seid doch heute erst gekommen."
"Wir müssen morgen Abend wieder gehen", sagt Montie, "Es ist wichtig. Ich muss arbeiten gehen."
Lucy seufzt. "Ich verstehe ja. Aber könntet ihr euch nicht beide ein paar Tage freinehmen?"
Nun melde ich mich auch einmal zu Wort: "Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich habe an der Arbeit momentan sehr viel zu tun. Eine Menge Patienten müssen behandelt werden und es gibt momentan einfach nicht genug Ersatz."
"Nun gut", meint Lucy leise, "Wenn es sein muss."
Sie schnieft kurz und geht in die Küche, um das Geschirr aufzuwaschen.
"Komm, Harleen", sagt Montie, "Wir gehen hoch."
Mit einem unschönen Gefühl im Magen steige ich hinter Montie die Treppe hinauf.
"Sie tut mir leid", sage ich leise, nachdem ich die Zimmertür geschlossen habe.
Montie seufzt. "Sie kommt schon klar."
Mit einem großen Stein im Magen ziehe ich mich in einer Ecke des Zimmers um. Lucy hatte mir alte Nachtkleidung von ihr gegeben.
"Sicher, dass du auf dem Boden schlafen willst?", frage ich Montie.
"Das geht schon", meint er, "Denkst du wirklich, ich hatte während meiner Arbeitszeit beim Joker ein richtiges Bett?"
Er lacht kurz auf.
"Nein", sage ich knapp. "Gute Nacht."
"Nacht."
Er nimmt sich eine Decke und legt sich auf den Fußboden.
Ich sehe einige Sekunden zu ihm hinunter und lege mich dann ins Bett.
Auch wenn ich weiß, dass er sicherlich nicht das erste mal auf dem Fußboden schläft, habe ich ein gewisses schlechtes Gewissen.
Ich starre an die Decke.
So vieles ist an diesem Tag schiefgegangen. Wie viel Schuld muss ich mir daran geben? Ich bin doch einer der Hauptgründe dafür, oder nicht? Wieso habe ich das getan? Warum habe ich diesem verrückten Psychopathen auch noch geholfen?
So lang ich auch darüber nachdenke... Ich finde einfach keine Antwort!
Das macht mich wütend!
Mir fällt es doch sonst immer so leicht, mich selbst zu durchschauen! Was ist nun anders?
Ich weiß es nicht.
Ich ließ mein Gehirn noch lange an diesen verdammten Fragen nagen, bis ich schließlich ein leises Schnarchen von Montie aus vernehme.
Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, dass es schon ziemlich spät sein müsste.
Sollte ich vielleicht schlafen? Wer weiß, wie viel Schlaf ich in nächster Zeit bekommen werde.
Falls der Joker herausfinden sollte, dass ich am Leben bin und das Montie mich gerettet hat, bekommen wir ganz schöne Probleme...
Was soll ich tun?
Wie kam es nur zu so einer Katastrophe?
Unschuldige Menschen haben ihr Leben verloren. Wegen mir!
Nein, nicht wegen mir! Wegen dem Joker!
Ich war es nicht! Ich war es nicht! Ich war es nicht!
Eine stille Träne rinnt über meine Wange.
Ich schließe die Augen.
Schlaf jetzt, Harleen. Schlaf jetzt...

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LEUTEEEE, nächstes Kapitel aus Jokers Sicht!

Ich geb mir 'ne riesen Mühe! Sitz bereits dran.
Das wird hoffentlich ein tolles Kapitel werden, aber sagt mir erstmal, wie ihr dieses hier gefunden habt!
Danke für Feedback und Sterne!
Hab euch lieb

Bye bye!

Joker - Ausbruch aus ArkhamWhere stories live. Discover now