Kapitel 18 - In one bed?

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Lucy bestand natürlich darauf, dass Montie und ich zusammen in seinem alten Zimmer schlafen sollten und was hätten wir sagen sollen.
"Es ist zwar ein ziemlich kleines Bett, aber ihr kommt sicherlich klar", sagt sie mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
Wir grinsen beide scheinheilig zurück.
"Gut", spricht sie langsam, "Ich lasse euch dann mal allein."
Sie verlässt den Raum und schließt die Tür hinter sich.
Wir horchen einige Sekunden bis sie die Treppe hinuntergegangen war.
Auf einmal geht Montie zügig zur Tür und dreht den Schlüssel herum.
"Folgendermaßen", sagt er. "Du schläfst im Bett und ich auf dem Fußboden. Für ein paar Tage wird das auf jeden Fall funktionieren. Danach müssen wir gehen."
Ich weiß nicht, was ich sagen soll, also lasse ich es sein.
Weder habe ich irgendwelche Koffer oder Gepäck noch bin ich sonderlich interessiert an dem Zimmer.
Ich setze mich auf die Bettkante. "Und jetzt?"
"Warten wir."
"Und... worauf?"
"Dass sie uns zum Abendessen ruft."
"Aber es ist doch gerade erst Nachmittag", werfe ich ein. "Können wir nicht rausgehen? Den Ort anschauen zum Beispiel?"
"Hör zu", beginnt Montie.
Er beginnt im Zimmer auf und ab zu laufen. "Du kennst vermutlich nur die Seite des Guten in der Welt. Aber was ist mit mir? Ich bin ein Krimineller!"
"Das weiß ich doch, abe - "
"Du weißt nicht, wie das ist, wenn die Polizei hinter dir her ist. Wenn du Tag und Nacht gesucht wirst und es sogar eine kleine Geldsumme dafür gibt, wenn man dich irgendwo findet!"
Ich spüre auf einmal die ganze Wut und Unruhe, die sich in ihm angestaut hat.
"Oh, und der Joker, nicht zu vergessen!", sagt er etwas zu laut, "Er wird mich suchen!"
"Woher sollte er denn wissen, dass du mich da rausgeholt hast?"
"Was weiß ich?! Irgendwoher kriegt er seine Informationen schon!"
Ich schweige.
In gewisser Weise fühle ich mich schlecht, da er sich meinetwegen in Schwierigkeiten gebracht hat, aber andererseits ist man vermutlich nie sicher, wenn man mit diesem Mann zusammenarbeitet.
Vermutlich habe ich ihn einfach nur unterschätzt. Trotz all der schrecklichen Dinge, die dieser Mann begannen hat, habe ich nie wirklich verstanden, was ich für einen kranken, unberechenbaren Menschen vor mir habe.
Und das war mein Fehler.
"Ich weiß nicht, wie ich das alles wieder grade rücken soll!"
Er fährt sich mit beiden Händen nervös über das Gesicht.
"Sind das Comics?", frage ich plötzlich.
Völlig überrascht von dieser Frage hält er an und dreht sich in die Richtung, in die ich geschaut habe.
"Ähm, ja", sagt er und kratzt sich nervös am Hinterkopf. "Hab ich früher gern gelesen."
"Ich lese sie jetzt noch ziemlich gern", sage ich träumerisch, "einige von ihnen sind ziemlich tiefgründig und haben eine wichtige Moral oder eine Message, die sie übermitteln."
"Mir ging es immer mehr um die Fäuste und Pistolen", sagt Montie und zieht ein paar der dünnen Papierhefte aus dem Regal.
Nachdenklich blättert er darin herum.
"Superman", murmelt er schließlich, "Früher hab ich ihn vergöttert. So stark und immer auf dem richtigen Weg."
Sein Gesichtsausdruck verbittert sich.
"Aber eigentlich", spricht er leise, "Ist er nur ein idiotischer Alien, der sich für was Besseres hält."
"Das denke ich nicht", entgegne ich, "Auch wenn er vielleicht von einem anderen Planeten kommt, hat er sicherlich ein Herz."

Joker - Ausbruch aus ArkhamWhere stories live. Discover now