12. Kapitel - To them, you're just a freak, like me!

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Wenn ich nur wüsste, wie spät es ist...
"James, wie spät ist es?", frage ich und versuche zu vertuschen, wie nervös ich gerade bin.
"Knapp 9 Uhr morgens. Wieso fragen Sie Mr. J?"
"Wir müssen zu meiner Therapiestunde."
"Sie scheinen sehr interessiert daran zu sein. Ist alles gut mit Ihnen?", fragt er.
"Ja, ich...", stottere ich.
Was ich jetzt sagen muss, ist mir unglaublich unangenehm.
"Ich hatte einen Traum und weiß nicht, was es bedeutet", grummele ich leise.
James grinst. "Ein Alptraum also?"
Ich nicke leicht und schaue peinlich berührt in eine andere Richtung.
Warum musste ich das denn auch sagen?!
Nun ja, jetzt kann ich ja auch nichts mehr daran ändern. Ist ja auch für einen guten Zweck.
Und deswegen hasse ich es, zu lügen...
"Na dann los", sagt James und ich halte meine Hände durch die kleine Klappe.
James öffnet die Tür und ich trete heraus.
Er schließt sie hinter mir und zieht den Schlüssel erneut, um die Zelle abzuschließen.
Er versucht den Schlüssel in das Schloss zu stecken, doch er passt nicht.
"Ach, der andere Schlüssel", murmelt er leise, während ich neben ihm stehe und er mich nur an der Schulter hält.
Nun dreht er den Schlüsselbund in nur einer Hand um.
Doch er lässt ihn versehentlich fallen.
Ohne darüber nachzudenken reiße ich mich los und fange mit gefesselten Händen den Schlüssel in der Luft auf.
"Gern geschehen", meine ich und drücke James den kleinen Gegenstand in die Hand.
"Vielleicht sollten wir mal über eine Zwangsjacke nachdenken", sagt er mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Nein, bitte nicht", stöhne ich genervt, "Die Dinger sind so... eng und man kann sich gar nicht richtig... bewegen."
"Das ist doch aber Sinn der Sache", antwortet James leicht verwirrt.
"Können wir nicht einfach gehen?", frage ich gelangweilt.
James antwortet mir: "Gern doch."
Also laufen wir durch die tristen Betonflure bis zum Raum meiner Psychologin.
Jetzt bin ich aber gespannt, ob sie das Ganze auf die Reihe bekommen hat.
Eine süße Kleine, aber so wie ich das sehe nicht sonderlich klug.
Schade um ihr hübsches Gesicht.
Hauptsache ich komme endlich hier raus.
Aber was mache ich ohne Batman? Es macht doch absolut keinen Spaß, etwas anzustellen ohne aufgehalten zu werden. Das wird sehr langweilig...
Vielleicht zieh ich einfach weg von hier. Gotham City wird zu einem langweiligen Ort. Und selbst ich werde daran nichts mehr ändern können.
Während ich mich in meinen Gedanken verloren hatte, hat James die Tür zum Therapieraum geöffnet.
Miss Quinzel sitzt bereits an ihrem Platz und spielt nervös mit einem Bleistift.
"Guten Morgen!", rufe ich laut in den Raum und blicke sie ämüsiert an.
Erschrocken blickt sie auf und sieht mir ins Gesicht. "Oh, ähm... Guten Morgen."
"Keine Dummheiten anstellen", raunt mir James noch ins Ohr, bevor er mich los lässt.
"Nein, ich doch nicht", sage ich sarkastisch.
Die Tür fällt hinter mir zu und ich laufe auf sie zu. "Und was haben Sie mir besorgen können, Miss Quinzel?"
"Nun ja...", antwortet sie sichtlich nervös, "ich habe das hier mitgebracht."
Sie hievt eine riesige Tasche auf den Tisch und sieht mich an. Ihr Blick sagt mir, dass sie darauf hofft, alles richtig gemacht zu haben.
"Und was ist da drin?", frage ich nun etwas ungeduldig.
"Sehen Sie doch nach, Mr. J", antworte sie und fühlte sich wahrscheinlich gerade standhafter als je zuvor. Vielleicht glaubt sie, dass sie das hier ohne größere Verluste überstehen könnte und danach wieder ein glückliches Leben führen könnte.
Alles nur Humbug, dummer Mist, den ein naives Mädchen wie sie gerne glaubt, um sich in ihrer süßen Welt der Fantasien glücklich zu fühlen.
Ich weiß besser als sie, dass sie schwach ist und ich sie mit den richtigen Worten leicht zum Weinen bringen könnte. Aber nicht jetzt, nicht heute.
Ich halte ihr leicht genervt die Handschellen hin. "Wären Sie so nett?"
"Natürlich."
Sie zieht einen Schlüssel und kommt auf mich zu. Vorsichtig nimmt sie meine zusammengebundenen Hände und schließt sie auf.
"Nicht so zaghaft", meine ich, "Ich bin nicht giftig. Sie können meine Hände berühren. Ich werde auch nicht zusammenbrechen, ich verspreche es."
"Ich weiß doch", antwortet Miss Quinzel schmunzelnd, "aber Sie haben da noch Make-up an den Händen, Mr. J."
Sie nimmt mir die Handschellen ab und geht zurück.
Ich öffne die Tasche und sehe hinein. Ein Zettel liegt gleich oben auf dem Rest.
Überrascht hebe ich ihn auf und entfalte den Zettel.
Ich überfliege den Inhalt grob und sehe überrumpelt auf. "Haben Sie... einen Plan gemacht?!"
"Ja... Also nicht ich. Sondern Montie und Miles", erklärt sie mir gut gelaunt und stolz auf sich.
"Montie und Miles?!", sage ich geschockt, "Meine... Gehilfen?"
"Ja, genau die beiden. Sie haben mir geholfen."
Ich schweige, da es mir den Atem verschlägt. Mit soetwas habe ich nicht gerechnet. Ich habe mich nicht darauf vorbereitet und weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Meine Gefühle lassen sich nur mit den zwei Worten "verwirrt" und "verdutzt" beschreiben.
Ich starre auf den Zettel herunter und studiere die Pläne gut.
Ich sehe auf, als sie etwas aus der Tasche greift.
"Was ist das?", frage ich.
"Ein Peilsender", antwortet sie
Sie sieht sich das schwarzgraue Gerät an, drückt dann auf Nachricht und spricht hinein: "Montie, Miles, Noah? Hört ihr mich?"
"Miles hier", antwortet eine Stimme, "Wir sind noch nicht ganz so weit. Bist du bei ihm?"
Sie drückt wieder auf Nachricht: "Ich bin hier mit ihm. Wir sind hier gleich so weit."
"Ich geb dir bescheid", sagt Miles und es stockt als er die Nachricht beendet.
Nun greife ich mir endlich die Tasche und stöbere darin herum.
Handgranaten, Pistolen, Gewehre und Messer. "Was ist das?"
Erstaunt starre ich in die Tasche und ziehe meinen schönsten lilafarbenen Mantel heraus.
"Den haben Sie mitgebracht?", frage ich überrascht.
"Gern geschehen", meint sie lächelnd.
Ich beginne leise zu kichern und zu stammeln: "Oh, das... ist mei-mein... Lieblingsma-ma-mantel!"
"Das dachte ich mir", kichert sie leise.
"Ich würde sagen, ich hab alles", sage ich und überprüfe im Kopf, ob etwas fehlt.
Ein stotterndes Geräusch kommt durch den Peilsender (beziehungsweise das Funkgerät): "Wir sind so weit."
Ich greife mir ein Gewehr und lade es auf.
In dem Moment öffnet sich die Tür.
"Was machen Sie da, Mr. J?", fragt eine geschockte Stimme und James steht im Raum.

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Achtung, Leute!! Ihr müsst jetzt etwas aufpassen, wenn ihr weiterlest:
Jeder Teil der mit "REALLY INTERESTING" beschriftet ist, ist nur eine Zusatzinformation zur restlichen Geschichte. Die sind also nicht unbedingt nötig zu lesen, da sie nur das zeigen, was sich im Hintergrund der eigentlichen Geschichte abspielt.
Jedes richtige Kapitel enthält die Aufschrift (z.B.) "12. Kapitel" und dazu ein Jokerzitat aus "The Dark Knight".
Diese Kapitel sind aus Jokers Sicht.
Ab jetzt wird es noch eine neue Art geben, wo dann steht "Kapitel 13" anstatt "13. Kapitel" und danach wird ein Zitat aus meiner Geschichte kommen, was ich auf Englisch schreibe, nicht auf Deutsch.
Wer dazu noch Fragen hat, kann mich einfach über die Kommentare oder über Nachrichten ansprechen.

Danke! ❤️

Happy New Year und einen guten Rutsch ins neue Jahr euch allen!

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Hallo, ich bin's noch mal. Hab das Kapitel bearbeitet, weil an einigen Stellen "ich" anstelle von "sie" geschrieben war. Ich werde auf jeden Fall überprüfen, ob ich in anderen Kapiteln weitere solcher Fehler gemacht habe. Ihr könnt mich auch gerne darauf hinweisen.
Danke <3

Joker - Ausbruch aus ArkhamDonde viven las historias. Descúbrelo ahora