10. Kapitel - It's not about money, it's about sending a message

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"Ähm... Mr. James", beginnt sie ruhig, "Ich brauche noch ein paar Minuten."
"Na gut, wenn es wichtig ist", sagt er und verlässt den Raum.
"Ich dachte, wir wären hier fertig", sage ich. Was wollte sie denn jetzt noch?
"Mr. J", beginnt sie langsam und atmet kurz schwere. So als müsste sich überwinden das hier zu sagen.
"Mr. J, ich muss Ihnen unbedingt etwas erzählen. Allerdings... würde ich es bevorzugen, Ihnen die Fesseln vorher umzulegen."
Ich sehe sie fragend an. "Was könnte es sein, wovon Sie mir da erzählen wollen? Es muss ja offensichtlich etwas ziemlich Gefährliches sein..."
"Nun ja...", sagt sie ruhig, "Ich weiß nicht, wie sie darauf reagieren werden. Deswegen möchte ich lieber auf Nummer sicher gehen. Aber egal, was jetzt passiert. Ich werde Ihnen weiterhin helfen und mit Ihnen kooperieren."
Ich halte die Hände hin und sie schließt die Handschellen ab.
Währenddessen sage ich: "Ja, sicher... Aber was sollte mich denn so aus der Fassung bringen, dass ich daran zweifeln sollte."
Sie hockt sich hin und befestigt die Fußketten an mir. "Ich weiß nicht genau, ob das überhaupt von Nöten sein wird, aber wie bereits gesagt, möchte ich lieber vorsichtig sein."
"Soll das eine Anspielung darauf sein, dass ich angeblich verrückt wäre?!", frage ich empört.
"Nein, sicherlich nicht!", beteuert sie, "Aber wir wissen beide, dass Sie manchmal etwas ausfällig werden."
Sie stellt sich wieder aufrecht hin und streift ihren eleganten, schwarzen Rock grade.
Sie atmet erleichtert auf, während sie überprüft, ob die Fesseln auch richtig sitzen.
Sie sieht mir ins Gesicht. "Und jetzt: Setzen Sie sich bitte auf meinen Stuhl, damit ich auf Ihrem Platz nehmen kann."
"Ach, das ist doch albern!", widerspreche ich, "Was soll das denn?"
"So habe ich einen kürzeren Weg zur Tür", erklärt sie mir gelassen.
Ich seufze und lasse mich auf Ihrem Stuhl nieder.
Auch sie setzt sich nun.
"Könnten Sie bitte zum Punkt kommen, Miss Quinnzel?", frage ich nun leicht gelangweilt.
Sie trommelt nervös mit den Fingern auf ihrem Knie herum.
"Sie müssen wissen", beginnt sie, "dass es mir wirklich schwer fällt, Ihnen das jetzt sagen zu müssen. Aber ich denke es wäre wohl besser, Ihnen das zu sagen, bevor Sie es auf offener Straße selbst herausfinden."
"Und?"
"Ich weiß, wie viel Ihnen diese Sache bedeutet hat..."
Ich mache eine abfällige Bewegung mit meinem Kopf. "Es gibt nichts, was mir etwas bedeutet, was mir nicht schon längst genommen wurde. Außer meinem schönen lila Mantel vielleicht... Er hängt immer noch in meinem Schrank und wartet auf mich..."
Ich träume einen Moment von meinem tollen Mantel, den ich um nichts in der Welt hergeben würde...
"Nein, das ist es nicht", sagt sie und schluckt schwer.
Sie sieht auf den Boden.
Als sie sich ermutigt, nach oben zu sehen, kommt nur ein einzelner Satz über ihre Lippen:
"Batman ist tot."

Joker - Ausbruch aus ArkhamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt