11.Kapitel "Every Little Thing"

117 10 0
                                    

Lucy POV:

Mich machte es schon seit gestern neugierig, was zwischen Akane und diesen Kaito war. Und ihre Reaktion von vorhin war Beweis genug.

Akane: Naja..., wir kennen uns halt schon seit dem wir Kinder waren. Er versteht sich eben besonders gut mit meinen Bruder.
Lucy: Sicher das da nicht noch mehr ist?

Sie blieb ruhig und wich meinen Blick aus. Zwar konnte sie gut ihre Emotionen mit ihrer ruhigen Art verstecken, trotzdem gab es immer typische Anzeichen, wenn sie etwas verheimlichte.

Akane POV:

Noch bevor ich weiter sprechen konnte, hörte ich Schritte, die sich uns näherten. Es waren ein paar Leute aus der Gilde, die Hunger bekamen. Ich stand auf und ging in den Keller um ein paar Vorräte zu holen. Als ich zurück kam, ließ mich Lucys ungeduldiger Blick nicht in Ruhe. Ich gab den Anderen etwas zu Essen und setzte mich wieder zu Lucy. Ich versuchte ihren Blick zu ignorieren und konzentrierte mich auf mein Essen. Irgenwann gab sie nach, anscheinend bemerkte sie, dass es hier nicht der passende Ort für dieses Gespräch sei. Besonders, wenn die Anderen in der Gilde es mitkriegen könnten. Aber mir persönlich wäre es lieber, überhaupt nicht darüber zu reden. Es war einfach kompliziert. Trotzdem...irgendwann muss ich ihr davon erzählen...

Nach dem Mittagessen liefen wir wieder hoch. Lucy wollte in die Bibliothek um weiter zu lesen. Drinnen saß immer noch Sayo, die uns nicht bemerkte oder gerade ignorierte. Lucy schnappte sich ein Buch und setzte sich auf einen Stuhl. Ich ging an ein Regal vorbei und entdeckte ein Buch über Sagen. Ich holte mir ein Kissen von der Couch und setzte mich auf dem Boden. Der Raum hatte einen unglaublich weichen Teppich-Boden.
Es waren ein paar Stunden vergangen. Lucy hatte schon ein zweites Buch in der Hand und Sayo war nicht mehr im Raum. Ich streckte mich ein bisschen.

Lucy POV:

Ich gähnte etwas und richtete meinen Blick auf Akane. Sie sieht aus, als würde sie hier bald einschlafen.

Lucy: Akane, hast du Lust mir etwas im Musikraum vorzusingen?

Es waren jetzt schon mehrere Jahre her, seit ich sie zum letzten Mal singen gehört habe. Sie hatte ihre atemberaubende Stimme von ihrer Mutter geerbt, mit der sie mich früher immer aufgemuntert hatte, als ich traurig war.

Akane: Ehm...sicher doch. Aber warum denn so plötzlich?
Lucy: Ach, ich würde dich nur gerne wieder singen hören.

Sie nickte und lief schon aus dem Raum. Ich hatte ihr das zwar gesagt, aber um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft ein Lied von ihr würde mich jetzt etwas aufmuntern. Klar hatte ich diese Reise ursprünglich gemacht um etwas neues zu erleben. Trotzdem vermisste ich die Anderen aus der Gilde etwas.

Ich betrat das Musikzimmer und öffnete das Fenster einen kleinen Spalt. Ein Blick nach draußen verriet mir, dass es bald Herbst werden würde. Die Blätter verloren langsam ihr saftiges Grün.
Akane setzte sich auf einen Hocker vor dem Klavier.

Akane: Hast du einen bestimmten Wunsch? Zum Beispiel etwas was wir früher immer gesungen haben?
Lucy: Ach überrasch mich einfach.

Sie schien kurz zu überlegen und atmete dann tief ein.

[Ab hier jetzt bitte das Video anhören]

Schon fing sie an zu singen. Ihre Stimme war so ruhig und trotzdem so klar.
Die ersten Töne des Klaviers waren nun zu hören. So ein schöner, beruhigender Klang. So rein und zart.
So unschuldig und fast schon unsicher fing sie an zu singen. Ihre Stimme wurde langsam kräftiger und dann wieder so ruhig, fast schon zerbrechlich.
Man konnte ihre Verzweiflung und Sehnsucht sofort heraushören. Diese Trauer und Hoffnung, als währen es wirklich ihre eigenen. Als währen es wirklich ihre Gefühle, die sie so sehr versuchte vor einer bestimmten Person zu verstecken. Diese verzweifelten Versuche alles von dieser Person zu vergessen und trotzdem noch an sie festhalten zu wollen, das alles spührte ich sofort in ihrer Stimme.

Tears of HopeWhere stories live. Discover now