Kapitel 67

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Einen wunderbaren guten Morgen. Ich sing mich in den Tag. Nichts leuchtet wie ein neuer Morgen... Singt mein Unterbewusstsein. Ich strecke mich so gut es mit Luke eben geht. Irgendwie bin ich immer noch sauer auf ihn. Also schieb ich meinen Bruder mit aller Kraft vom Bett. Mit einem dumpfen Schlag landet Luke auf dem Boden. "Was?" Brummt er verschlafen dreht sich aber einfach auf dem Boden um und pennt weiter. So eine Schlafmütze. Als mein Blick auf den Wecker fällt schlag ich meine Hand gegen die Stirn. 5.29 Uhr. Das heißt alle pennen noch. Grinsend schleich ich in mein Zimmer und suche mir Sportkleidung und Turnschläppchen raus. Ich nehm mir meine Flasche Wasser vom Nachtschrank und tapse so leise es geht nach unten in den Trainingsraum. Dort fang ich an mit aufwärmen und dehnen. Ich sollte definitiv regelmäßiger trainieren. Ich trinke einen Schluck bevor ich mir die Bodenmatte hinlege und anfange ein paar Räder zu schlagen. Bei einer Flugrolle hab ich das Gefühl meine Rippe wäre gebrochen aber das hab ich mir nur eingebildet. Zum Glück. Aber bei einem Schrittüberschlag haut es mich aber richtig übel auf die Fresse. Ich schrei schmerzerfüllt auf. Tränen laufen über Wange. Das tut gerade einfach nur scheiße weh. "Indiana? Was ist los?" Jemand dreht mich zur Seite. Ace müde Augen schauen mich an. "Ace." Schluchz ich. Die Tür springt auf und Luke kommt auf uns zu. "Was sollte der Blödsinn Baby? Das musste ja passieren." Seufzt er und zieht mein Sportshirt hoch. Ich zucke zusammen als Luke meine Rippen abtastet. "Shhh. Ist gut. Zum Glück nicht gebrochen." Diagnostiziert mein Bruder. "Was ist passiert?" Lukas hat fast die Tür aufgetreten und steht jetzt in Schlafanzughose und mehr als verpennt da. "Sie hats hingelegt. Ist aber nicht gebrochen so weit ich das untersucht habe." Sanft streicht Luke mir die Tränen von der Wange die mir immernoch übers Gesicht laufen. Ich hab hab das Gefühl zu verrecken. "Sollen wir ins Krankenhaus?" Lukas kniet sich neben Ace und nimmt meine Hand. "Wird glaub ich nicht nötig sein. Nur solltest du dich endlich schonen. Kein Sport keine Rauferein oder sonstiges. Entspann dich einfach mal und versuch wie ein normales Mädchen die Ferien zu verbringen." Ace lächelt mir matt zu. "Jetzt hörst dus auch von ihm. Baby bitte hör auf uns. Ich weiß nicht wie lang das noch ohne Bruch geht. Ich glaub kaum das du ins Krankenhaus willst oder?" Luke drückt mir einen Kuss auf die Stirn. "Oben geb ich dir was gegen die Schmerzen. Lukas trägt dich." Er steht auf und geht. "Ich geh schlafen. Gute Nacht." Gähnend verlässt auch Ace den Raum. "Da haben wirs wieder. Später wens dir besser geht bekommst du was zu hören." Lukas hebt mich vorsichtig hoch. Ich schluchze leise gegen seine Brust. "Shhh Sweet. Das wird wieder." Er lächelt mich aufmunternd an und streicht die letzten Tränen aus dem Gesicht. "Ich hab dich lieb." Hauch ich. "Ich dich auch meine Süße. Ich dich auch. Aber manchmal muss ich dich vor dir selbst schützen und wen ich dir Zimmerarrest gebe dann ist das nur zu deinem besten." Lukas legt mich auf mein Bett. Ich hätte mich jetzt gerne in meine Decke gekuschelt aber die liegt leider noch bei Luke. Apros Luke. Dieser kommt gerade mit meinem Bettzeug und ein paar anderen Sachen in mein Zimmer. "Zieh dich am besten nochmal um und schlaf nochmal." Er legt mein Bettzeug auf meine Bett. "Wie soll man schlafen wenn man das Gefühl hat dass einem die Rippen gebrochen sind." Grummel ich und verschränke die Arme. Plötzlich pickst mich etwas in den Arm und bevor ich reagieren kann hat Luke die Spritze auch wieder weggelegt. "Wird gleich besser." Er klebt mir ein Pflaster auf den Einstich. Eins mit Pferden. Ich starr ihn immernoch schockiert an. "Zieh mal dein Shirt bitte aus. Ich hab eine Salbe." Luke hilft mir mein Shirt auszuziehen. Ich lege meine Hand über Lukass Augen. "Lass den Quatsch. Ich hab dich schon mehr als einmal oberkörperfrei gesehen und du hast außerdem noch was an." Er nimmt meine Hand weg und schaut mich genervt an. Luke fängt an meine Rippen mit dieser Salbe einzureiben. Die Schmerzen haben sich mach der Spritze verzogen. Da war ja noch was. Ich hol aus und will ihm gerade eine klatschen aber Lukas hält meinen Arm fest. "Nein Indiana nein. Du schlägst niemanden ich wiederhole niemanden ohne triftigen Grund. Du hast die nächsten Tage ausgangsverbot und bleibst in deinem Zimmer es sei denn jemand holt dich. Verstanden?" Donnert er los. Ich zieh ängstlich die Schultern hoch. Ein Handy klingelt. Lukas zieht sein Handy raus und verlässt das Zimmer. Luke massiert immernoch die verdammte Salbe ein. "Lass das." Ich schlag seine Hand weg. "Immernoch beleidigt?" Fragt Luke grinsend und stupst gegen meine Nase. Ich schnappe nach seinem Arm und beiße kräftig zu. "Seit wann bist du denn bissig?" Mein Bruder schüttelt seinen Arm. Ich schau ihn weiterhin trotzig an. Er desinfiziert seinen Arm. Ich habs tatsächlich geschafft ihn blutig zu beißen. "Leute ich muss kurzfristig für einenen Kollegen einsprin... Luke was ist das? Indiana? Hast du gebissen?" Lukas schaut die Bisswunde an. Ich zuckr mit den Schultern. "Ich hol Verbandszeug." Unser ältester Bruder steht auf. Ich schnappe mir wieder mein Shirt und streife es über. "Eins muss man dir lassen. Zubeißen kannst du. Und keine Sorge. Ich nehms dir nicht übel Baby." Luke grinst immernoch. "Gib mal deinen Arm." Lukas kommt mit Verbandszeug im Arm zurück. "Ich kann das auch sehr gut selber." Widerspricht Luke. "Ich mach das. Bin ja immer noch dein großer Bruder. Und glaub mir. Ich kann das. Mussten das ziemlich lang und oft üben." Lukas fängt an Lukes Arm zu versorgen. Ihm scheint das gar nicht zu passen. "Was wolltest du vorhin sagen?" Fragt er unseren Ältesten. "Ich muss für einen Kollegen in Deutschland einspringen. Keine Sorge es ist diesmal ein wirklich harmloser Auftrag." Erzählt er. "Was? Du lässt uns wieder allein?" Kreisch ich hysterisch. "Ganz ruhig Sweet. Es ist wirklich nicht schlimm. Ich soll auf eine 13 Jährige aufpassen. Ganz harmlos." Lukas nimmt mich in den Arm. "Was ist wen du wieder verletzt wirst?" Ich schau ihn besorgt an. "Ich verspreche dir es passiert nichts." Meint er. "Schwörst dus?" Ich lege meine Hände an seine trainierte Brust. "Ich schwöre es." Lukas schaut Luke etwas seltsam an. So wie als wolle er sagen hoffen wirs. Meine Lippe fängt an zu zittern. "Alles gut Sweet. Das wird schon." Versucht er es. "Du darfst nicht gehen." Demonstrativ klammer ich mich an meinem Bruder fest. "Ich muss packen Indiana. Bitte lass mich los. Ich fahr heute Abend." Lukas versucht mich vorsichtig von sich zu schieben aber ich klammer mich eisern an ihn. Was wen wieder was passiert? Oder er den Auftrag gar nich überlebt. Ich unterdrücke mit aller Kraft die aufsteigenden Tränen. "Dann halt packen mit Klammeraff." Seufzend steht Lukas auf und geht in sein Zimmer. "Kannst du dich wenigstens an meinen Rücken hängen?" Fragt er. Grummelnd häng ich mich Huckepack an ihn. So beginnt Lukas seine Tasche zu packen. "Warum lässt du uns allein?" Frag ich leise. "Es muss sein Indiana. Es ist meine Arbeit." Er zieht mich auf seinen Schoß. "Mach dir keine Sorgen. Ich pass schon auf." Sanft nimmt Lukas mein Gesicht in seine Hände. "Aber ich darf deinen Kleiderschrank plündern." Kicher ich mit Babystimme. "Solange du meine Unterhosen in Frieden lässt." Lukas lacht. "Lässt du mich jetzt los?" Fragt er. "Nö." Ich lege meine Arme um seinen Hals. "Dann zieh wenigstens was wärmeres an." Er gibt mir einen Pulli. Einen extra kuscheligen. "Niedlich wie du darin versinkst." Schmunzelt mein Bruder und geht wieder in mein Zimmer. "Lässt du mich kurz los und ziehst dir eine Hose an? Ich geh auch nicht weg." Lukas schaut mich fast schon bettelnd an. "Nö. Das geht auch so." Ich dirigiere ihn ins Ankleidezimmer und suche mir eine Jogginghose raus. "Und jetzt? Festklammern und gleichzeitig umziehen?" Lukas lacht. Ich lasse vorsichtig los und stoße meinen etwas überraschten Bruder zurück. Schnell sperr ich das Ankleidezimmer ab und zieh mich fertig um. "Und was soll das jetzt werden wens fertig ist?" Lacht Lukas von der anderen Seite der Tür. "Ich will nur sichergehen das du nicht abhaust." Erklär ich ungerührt. "Interesant. Das wär ich zwar so auch nicht aber ok. Willst du mich vielleicht auch anleinen oder in den Hasenkäfig sperren?" Er lacht immernoch. "Du kannst einfach drübersteigen aber das mit der Leine ist keine schlechte Idee. Kann ja mal Sam fragen ob sie mir ihre leiht." Grins ich schulterzuckend. "Oh Gott bitte nicht. Lässt du mich jetzt raus Sweet?" Fragt Lukas. Ich sperr die Tür auf und spring meinem Bruder wieder in die Arme. "Ach du. Ich geh jetzt ja noch nicht. Erst heute Nachmittag." Lukas setzt sich mit mir auf mein Bett. "Du darfst aber nicht gehen." Grummel ich. Mein Bruder lacht leise. "Ich muss aber. Und ich will. Das schafft ihr schon. Luca wird sich diesmal besser benehmen. Und wenn nicht dann ruf an. Bitte. Es ist nicht schlimm wen du anrufst." Ich kuschel mich an ihn und gähn. "Müde." Brumm ich. "Spielt da jemand Kleinkind?" Schmunzelt Lukas. "Jaaaa." Ich klatsch wie ein kleines Kind in die Hände. "Ach du. Später kommt Björn überigens. Wen du brav bist darf Ra mit. Aber nur wen du brav bist." Er schaut mich streng an. Artig nicke ich. "Gut. Und jetzt schlafen wir nochmal eine Runde. Es ist einfach zu früh." Lukas gähnt und lässt sich nach hinten fallen. "Meinz." Brumm ich und klammer mich noch fester an ihn. "Seit wann bin ich deinz?" Lacht er und deckt uns Beide zu. "Schon immer. Ihr seid alle meinzzz." Ich trommel mit meinen Fingern auf seinen Bauchmuskeln. "Fühl ich da etwa Babyspeck?" Ich zwicke in seinen Bauch. "Nicht schon wieder Sweet. Was hast du eigentlich immer mit deinem Babyspeck? Immer die Jungs damit nerven." Lukas schmunzelt. "Weil es lustig ist. Die ärgern sich dann immer so. Warum du nicht?" Schmoll ich und kneif wieder in seinen Bauch. Mein Bruder verdreht nur die Augen. Ich kneif fester in den nicht vorhanden Speck. Wieder nichts. Mit aller Kraft drücke ich ihm meine Fingernägel in den Bauch. "Was soll das?" Genervt schaut Lukas zu mir nach oben. "Ich will das du aua sagst." Betont unschuldig tätschel ich seinen Bauch. "Ich weiß zwar nicht seit wann du so sadistisch bist und mir unbedingt weh tun willst aber aua. Jetzt zufrieden?" Er zieht meine Hand von seinem Bauch und hält sie fest. "Aber ich hab doch gar nichts gemacht." Ich zieh einen Schmollmund. "Awww Sweet. Jetzt sei leise und schlaf. Ich bin müde." Lukas drückt mich an sich und schließt warscheinlich die Augen. Die Schlafmütze. Ich fahre liebevoll durch seine braunen Haare. Der pennt echt schon. Soooo cute. Ich angel so gut es geht nach meinem Handy und bekomme es tatsächlich. Etwas umständlich mach ich ein Foto von meinem schlafenden Bruder und schicke es an Ra. Niedlich oder? Schreibe ich dazu. "Hör auf Fotos von mir zu machen." Brummt mein Bruder im Halbschlaf und dreht sich. "Ey." Quitsch ich als er jetzt halb auf mir liegt. "Lass mich einfach schlafen." Grummelt er und vergräbt sein Gesicht an meiner Schulter. Ich unterdrücke ein 'Awww' und streichel ihm wieder das Haar. Er schnurrt zufrieden. Mein süßer kleiner großer Bruder. Ich schließe ebenfalls die Augen und versuche ebenfalls nochmal zu schlafen.

Zwölf Brüder und ein NeustartWhere stories live. Discover now