IDK Kapitel 6

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"Ihhh. Nass." Stellte Indiana fest und zog eine Grimasse als eine Welle sie traf und das Wasser bis zu ihr Brust klatschte. Ian konnte nicht anders und lachte herzlich los. Die Anspannung der Fast-Eskalation war nun vollends von ihm gespült und ehrlich. Dieses Bild war einfach herrlich. "Das hat es so an sich wenn man ins Meer geht." Er steckte ihr eine Hand entgegen und sie ließ sich zu ihm ziehen. "Jaa aber es könntr doch etwas ruhiger sein. Da war es ganz brav nur bis zu meinem Bauch und dann klatsch. Nass. Wir sollten uns beschweren. Ich will den Manager sprechen!" Ian hatte den Schalk in ihrer Stimme sofort herausgehört. "Natürlich. Absolut. Ahh da kommt er ja schon. Mister äh... Schwabbel. Was sagen sie zu diesen Vorwürfen?" Mit einem übertrieben ernsten Gesichtsausdruck hatte er eine Ohrenqualle herangezogen und hielt sie aus dem Wasser. Na konnte ein grinsen nicht verkneifen. "Aha. Er sagt, dann sollen sie gefälligst ihren Hintern schneller ins Wasser gegeben und den Wellen zuvorkommen. Wir sind hier schließlich nicht in einem Pool." Ian schüttelte den Kopf. "Also wirklich. So ein schlechter Service." Er warf die Qualle hinter sich und sah wieder zu Indiana. Diese konnte gar nicht anders und fiel ihm um den Hals. Wie toll konnte er eigentlich sein? Ian hob sie einfach hoch und hielt sie fest. Das hatte er sich schon lange gewünscht. Nur die Beiden. Zusammen. Im Meer. "Ich würde dich echt gern küssen. Aber ich habe das untrügliche Gefühl du würdest mir dann eine Qualle ins Gesicht drücken." Amüsiert hob er eine Augenbraue. "Da trügt dich dein Gefühl absolut richtig. Ich hab das doofe Gefühl beobachtet zu... der Depp hat ein Fernglas." Schon hatte sie sich wieder von Ian befreit und sah entsetzt ans Ufer. Ace hatte tatsächlich etwas in der Hand was aus der Entfernung sehr verdächtig aussah. Was sie glücklicherweise nicht sehen konnte war der Daumen den er ebenfalls nach oben reckte. "Verdammter Stalker. Kannst du ihn nicht mal hauen? Der ist doof." Grummelte Na. Ian war selbst einen Moment sprachlos. Von allen Mädchen dieser Welt... Indiana hatte sicher mit eine der verrücktesten Familien. Ja, Ace würde er definitiv zur Familie zählen. "Ich glaube da müssen wir uns etwas einfallen lassen. Wie wäre es mit einer Nachtwanderung am Felsenstrand? Nur wir Beide?" Schlug er vor. Na legte lächelnd den Kopf schief. "Das klingt ausgezeichnet. Nur müssen wir uns echt rausschleichen. Lukas hört besser als jeder Luchs. Sogar wenn ich nicht bei ihm schlafe." Gab sie zu bedenken. "Bekommen wir alles hin." Optimistisch zwinkerte Ian ihr zu und schwamm dann ein paar Züge wieder zurück zum Strand. "Na komm! Ich dachte wir wollten noch ein Fotoshooting machen!" Lachend setzte Na ihm nach. Wenn auch etwas langsamer. Wie bestellt sahen sie auch Nate und Co den Strand herumwandern. Ian grummelte zwar, aber diesmal ließ Indiana sich nicht reinreden. "Sehr schön sehr schön. Mein Handy macht ausgezeichnete Bilder auch im Wasser." Freute sich Ace über seine Models. "Tut mir Leid Ace, heute kein Foto für dich." Grummelte Na auch deutsch über seine Hyperaktivität mit der der junge Arzt um sie herumwuselte. Ian lachte leise. "Iaaaan." Max kam angehüpft. Jo hatte ihn mit zum Wasser begleitet. Er war nun wohl Maxs neues Idol was Jo doch etwas stolz machte. Dem Zwerg würde er alles beibringen was er konnte und wusste und definitiv aus ihm den größten Herzensbrecher eh und je machen. "Was machst du denn hier?" Ian wuschelte seinen Bruder durchs Haar. "Niiicht! Die Frisur muss so bleiben." Protestierte Max. "Ich geh nämlich gleich zur Kinderdisko und will da natürlich ein paar Mädels beindrucken. Schau ich hab extra posen geübt." Stolz zeigte er das was Johannes ihm gezeigt hatte. Sowohl Ian als auch Indiana starrten ihn überfordert an. "Jo! Was hast du getan?" Fauchte Na als sie sich wieder gefasst hatte. Ihr Bruder grinste nur. "Er wird ein Mini-Ich. Nicht war Kumpel?" Nas Bruder hielt ihm die Hand zum abklatschen hin was der Bub natürlich sofort tat und bestätigend nickte. "Keiiine Sorge. Ich such nichts festes. Nur ein paar kleiiine Urlaubsflirts." Stellte er klar. Jo platzte dabei fast vor stolz. "Seht ihr? Ich kann sehr wohl mit Kindern." Luke kam aus dem kopfschütteln gar nicht mehr heraus. "Jo in seinem Alter braucht man keine Flirts. Da spielt man noch einfach zusammen ohne Gedanken." Stellte er klar. "Nöö das stimmt nicht. Mein Kumpel der Andreas. Der hat schon zwei Freundinnen. Und ich gaaar keine." Max Stimmung war eindeutig schnell gefallen und er ließ nun traurig den Kopf hängen. "Ach Max. Das ist doch nicht schlimm." Sanft zog Ian seinen Bruder in den Arm. "Du brauchst doch nicht viele Freundinnen. Sondern einfach eine. Und zwar die Richtige." Er warf Na einen Blick zu welcher ihr Herz fast zum schmelzen brachte. "Aber du hattest doch auch viele Freundinnen. In Deutschland. Diese... diese Luisa und dann die Schwarzhaarige. Und die..." Plapperte Max drauf los. Ähm wie bitte? Na legte den Kopf schief als Ian schnell seinen Bruder zum Schweigen brachte. "Max das ist etwas anderes. Das war etwas anderes. Das waren nicht meine Freundinnen. Mehr so..." Verzeifelt suchte er nach Worten. Ian wagte gar nicht zu Indiana zu sehen, noch zu den Anderen, welche ebenfalls mit gespitzten Ohren lauschte. "Mehr so was?" Das anschmelzende Herz war schockgefroren. Autsch. Genau so fühltr es sich auch an. Sie hatten nie wirklich über die Zeit in Deutschland geredet. Das war für Ian immer wie ein rotes Tuch. Aber so etwas zu erfahren war auch nicht schön. "Kompliziert." Brachtd Ian herraus. "Es ist jedenfalls was ganz anderes. Und schau jetzt habe ich Indiana. Die Richtige für mich. Und du wirst auch die Richtige finden." Unsicher strich Ian über die Schulter seines Bruders. "Andreas sagt trotzdem dass ich auch mal welche brauche." Brummte Max. "Und ich such mir jetzt welche. Oh ja. Kommst du mit Jo?" Nun wild entschlossen riss sich Max los und sah bettelnd zu Johannes hoch. Bevor Ian etwas sagen nickte Jo aber und ging zusammen mit dem Zwerg los. Ian seufzte leise und traute sich nun endlich wieder zu Na zu sehen. Ihren Ausdruck konnte er allerdings nicht deuten. Kurz setzte er an, wurde abee von Luke unterbrochen. "Bevor es hier zu Missverständnissen kommt würde ich vorschlagen ihr setzt euch ganz ruhig zusammen und redet. Meine Lust auch unnötig gebrochene Herzen ist sehr gering." Er stand auf und zog seine Schwester kurz in den Arm. Diesen Blick kannte er. Sanft strich er ihr übers Haar. "Na komm. Das wird schon." Luke griff nach einer Decke und gab sie Ian. "Hier. Sucht euch einen Platz und redet. Ehrlich." Das letzte Wort betonte er nachdrücklich. Ian nickte langsam. Mist. So hatte er das nicht gewollt. Aber er war Luke dankbar. Er hatte wie immer alles im Griff. Und Recht. Wirklich. Luke war klasse. "Komm." Unsicher griff er nach Nas Hand. Diese nickte kurz und ließ ihn gewähren. Kein Drama. Ruhig bleiben. Er hat sicher eine Erklärung. Er hat auch nicht gelogen weil sie nie darüber geredet haben. Alles cool. Keine Tränen. Immer diese innere Selbstmotivation. Aber auch sie war Luke dankbar. Zusammen gingen die Beiden ein paar Schritte. "Hier?" Fragte Ian dann. "Hmhm." Indiana ließ sich auf die Decke fallen welche Ian ihr ausgebreitet hatte. "Erstmal..." Er atmete tief durch. "Es tut mir Leid dass du das so erfahren musstest." Na legte den Kopf schief. Jap, soweit so gut. "Ich... ich war in Deutschland ein ziemliches Arschloch. Hast du vielleicht gemerkt als wir uns das erste Mal gesehen haben." Etwas verlegen kratzte Ian sich am Hinterkopf. "Jep. Durchaus." Kommentierte Na das. "Weißt du damals in Berlin war das alles so anders. Ich turne gut und gern. Das wurde mir da zum Verhängnis. Deswegen will ich auch nicht dass die Leute das wissen. Egal wie gut ich war. Ich war nur der schwule Depp. Und für die war schwul leider eine Beleidigung. So ging das immer. Immer diese Hänseleien und alles. Es war... scheiße." Die Erinnerungen trafen ihn wie Pfeile. So lange hatte er es versucht zu verdrängen. "Ich hab trotzdem nie aufgehört. Irgendwie dachte ich, wenn ich irgendwann ganz gut sein werde die es auch verstehen. Und toll finden. Dass ich das nun einfach durchstehen muss. Aber nein. Jeder Wettbewerb den ich gewann. Keiner brachte etwas. Turnen kann ja schließlich jeder." Bitter lachte er auf. Sein Blick starr auf dem Meer. Indiana sagte nichts. Was auch? Ihr fiel nichts ein. Und das wurmte sie. "Jedenfalls hab ich als Turner gemerkt wie sehr wenigstens die Turnmädchen auf einen fliegen. Und so hab ich eben gedacht eine Chance gefunden zu haben. Ständig eine Andere. Wie die anderen Jungs auch. Aber dann war es natürlich nichts besonderes. Also hab ich noch öfters Mädchen gewechselt. Ich glaube ich war nie auch nur mit einer zusammen die mit etwas bedeutet hat. Es war mehr so... Prestigemäßig. Schau was für tolle Weiber ich hab. Aber nie etwas echtes. Ich dachte, ich könnte das gar nicht. Etwas echtes haben und fühlen. Bis... bis ich dich getroffen hab. Ich habs versucht wie damals. Die haben sofort angebissen. Aber du... ich wusste es einfach. Und es tut mir Leid. Wirklich. Ich hätte es dir wesentlich früher erzählen sollen." Erst zum Ende seines Monologs konnte Ian endlich seinen Blick von Meer reißen. Seine Augen trafen sofort Indianas blaue. Und es verunsicherte sie durchaus die Tränen in seinen glitzern zu sehen. Unsicher schloss sie ihre Arme um ihn. "Es muss dir nicht Leid tun." Etwas ermutigt dadurch dass er sie fester an sich zog strich sie über Ian Rücken. "Es tut mir Leid dass du das so erleben musstes. Ich kann das echt nicht verstehen." Ian lachte nur wieder bitter auf. "Glaube mir, ich habe es bisher auch nicht verstanden." Er hatte es endlich geschafft die Tränen wegzublinzeln. Völlig fehl am Platze. "Ich liebe dich Ian." Es kam völlig unerwartet, einfach direkt aus Indiana heraus. "Ich dich auch Prinzessin." Und endlich konnte er sie wieder küssen. Ihre Lippen schmeckten genau wie seine noch leicht salzig vom Meer. Herrlich. Und endlich. Dazu das Gefühl seiner Haut und Muskeln unter ihren Fingerspitzen an seinem Rücken und seine Hände die sie besitzergreifend an sich drückten. Alle Missverständnisse beseitigt. Kein Drama. Nur Liebe.

1751 Wörter. I'm alive... glaub ich. Wenigstens etwas. Nicht ganz das was ich veröffentlichen wollte. Aber immerhin etwas. Ich hab ungefähr drei angefangene Kapitel. Help... alles in verschiedenen Zeiten und Situationen. Wer Lust hat eins zu schreiben kann mir das gerne schicken. Freu ich mich immer drüber. Ich hoff es gefällt euch.
Lg

Zwölf Brüder und ein NeustartDonde viven las historias. Descúbrelo ahora