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Jason's P.O.V

"Aufwachen Schönling", hörte ich jemanden trällern und zwinkerte auf. Erst sah ich eine verschwommene Gestalt vor mir, dann erkannte ich eine mir unbekannte Frau. "Wo bin ich?", fragte ich verwirrt und sah mich um, mein Kopf dröhnte. "In meinem Geheimversteck", sagte sie und setzte sich gegenüber von mir. Sie hatte blonde, lange Haare, war geschminkt und war einige male beim Schönheitschirurgen. "Wer bist du?", fragte ich und versuchte aufzustehen, was unmöglich war, da ich gefesselt war. "Der schlimmste Albtraum deiner Frau", raunte sie in mein Ohr und sah mir danach in die Augen. Scheinbar hatte sie mich entführt, wenn dies nicht so wäre hätte ich sogar gesagt, dass sie schöne Augen hatte, aber gerade empfand ich puren Hass für diese Schnepfe. "Bald müsste sie hier sein, sie ist clever, genauso wie ihr Onkel".

Cara's P.O.V

"Ach du Scheiße", stieß Ryan aus, als ich ihm das Bild gezeigt hatte. Jason saß gefesselt auf einem Stuhl, Blut tropfte ihm aus der Nase und er hatte ein blaues Auge, allerdings war er ohnmächtig. "Ja, was sollen wir nur tun?", fragte ich panisch und fuhr mir durch die Haare. "Mach dir nicht so viel Stress, wir schaffen das schon", versuchte er mich zu beruhigen, was unmöglich war, ich machte mir viel zu viele Sorgen. "Ich kann mich nicht beruhigen Ryan, wer weiß, wer ihn da entführt hat und was diese Person mit ihm anstellt", sagte ich panisch und lief durch den Raum. "Komisch", murmelte er nun, weswegen ich ihn verwundert ansah. Ich spürte, wie ich zitterte. Vor Wut, vor Angst und vor Sorge. "Die Person will, dass du ihn findest", sagte er nun und hielt sein Laptop hoch. Auf meine E-Mail Adresse war ein Bild mit einer Adresse gekommen, der Absender war Anonym. Stirn runzelnd sah ich das Bild an, es war das gleiche wie das, welches auf meinem Handy war. "Diese Person muss mich kennen".

Jason's P.O.V

"Also mein Hübscher", fing die Blondine an und holte ein Messer hervor. "Was wollen wir zuerst verunstalten?", fragte sie böse, sie grinste schelmisch und kam mir näher. Hasserfüllt sah ich sie an, während sie sich hinkniete und mit der Messerspitze über meine Wange fuhr. "Dein schönes Gesicht?", fragte sie und fuhr mit dem Messer immer weiter runter. "Deine Brust?", fuhr sie fort und fuhr noch weiter runter, sie stoppte an einer sehr empfindlichen Stelle. "Oder deinen Freund da unten?", fragte sie, sie hatte ein schelmisches und zugleich dreckiges Grinsen im Gesicht. "Obwohl ich ihn zu gerne sehen würde", meinte sie nun und grinste erneut. "Larry und ich hatten unglaublichen Sex, aber ich wollte es schon immer mal mit einem Ehemann tun", sagte sie und fing an meine Hose zu öffnen. "Das wird nie passieren", hörte ich mir eine zu bekannte Stimme sagen und merkte, wie sie sich perplex umdrehte. "Ah, die kleine Cara", stieß die Blonde aus und entfernte sich von mir. Ich war unglaublich froh, dass sie da war.

Cara's P.O.V

"Wer bist du und was willst du von uns?", zischte ich und verschränkte meine Arme, während sie amüsiert kicherte. "Wer ich bin? Ich bin die Geliebte deines Onkels", sagte sie und ich schien zu verstehen. Sie wollte Rache wegen Larry. "Jedenfalls war ich es, da du ihn getötet hast", zischte sie und sah mich hasserfüllt an. "Er wollte mich umbringen, er wollte Jason umbringen. Er hat meinen Vater getötet", erklärte ich, weswegen sie lachend schnaubte. "Erzähl mir was Neues", meinte sie und warf ihr blondes Haar über die Schultern. "Du hast mir etwas genommen, was ich liebe, jetzt nehme ich mir, was du liebst", sagte sie und sah an mir herunter. Ich spürte, dass sie bei meinem Bauch hängen blieb. "Oh nein", sagte sie und sah danach in meine Augen. Ihre Augen bohrten sich tief in meine und sie verdrehte die Augen. "Ich hatte vor dich zu töten, aber jetzt hab ich doch ein schlechtes Gewissen, wenn ich es tu. Ich bringe ja auch dein unschuldiges Baby um", sagte sie und schien zu überlegen. "Tu es nicht", hörte ich Jason sagen, der sie flehend ansah. "Du sagtest, du willst mich töten. Tu es, lass sie und das Baby in Ruhe. Dann seit ihr Quitt. Bring mich um, ich bin derjenige, den du willst", sagte er, weswegen ich mein Gesicht verzog und den Kopf schüttelte. "Ach nein, das ist doch langweilig, wenn du dich opferst", meinte sie und grinste mich an, während ich spürte, wie meine Augen feucht wurden. Diese verdammten Hormone. "Oh wie süß, ich dachte Red Death ist härter", schmunzelte sie gespielt, während ich laut ausatmete. "Du wirst ihn nicht anrühren, wir finden eine andere Lösung. ich weiß wie du dich fühlst. Ich wollte auch nur Rache wegen meinem Vater, deswegen brachte ich Larry um, du empfindest jetzt genauso, aber der Kreislauf wird nie enden, früher oder später sterben wir beide sowieso", erklärte ich, worauf sie die Stirn runzelte. "Was meinst du?", fragte sie und sah mich verwirrt an. "Wenn du mich umbringst, dann wird Jason bei dir Rache nehmen. Wenn du ihn umbringst, werde ich Rache nehmen und ich bringe dich um, dann wird sicher irgendjemand deiner Leute Rache wollen und ich sterbe auch. Mein Kind wird als Waise aufwachsen", sagte ich und sie schien zu verstehen. "Du willst mir damit sagen, dass ich so oder so sterben werde, egal was ich tu?", fragte sie, weswegen ich nickte. "Außer du lässt uns in Ruhe, dann stirbt niemand. Du kannst dir ein neues Leben aufbauen", versuchte ich sie umzustimmen, wobei sie zögernd nachdachte. "Du findest jemanden, der dich so liebt, wie du bist. Du wirst heiraten, du wirst Kinder bekommen und mit deinem Mann alt werden", fügte ich hinzu und sah sie vorsichtig an, sie schien sehr unsicher zu sein. "Du willst es doch gar nicht, gib mir das Messer", ich streckte meine Hand aus und kam ihr langsam näher, was sie mir gleich tat. "Warum bist du dir da so sicher?", fragte sie nun und zog ihre Hand wieder zurück. "Ich habe das gleiche durchgemacht. Ich verlor meinen Vater, aber ich fing von vorne an. Ich kam wieder mit der Liebe meines Lebens zusammen, wir heirateten und bekommen ein Kind, wir sind glücklich", erklärte ich und sie streckte wieder die Hand aus, nachdem sie mir das Messer in die Hand gelegt hatte, sah ich sie an und tat etwas, was ich eigentlich nie vor hatte. Ich öffnete meine Arme um sie zu umarmen, was sie verwundert erwiderte. "Danke", flüsterte ich und spürte, wie mir erneut die Tränen kamen, aber dieses mal, weil ich so froh war, dass nichts geschehen war. "Es tut mir leid", sagte sie, sah flüchtig zu Jason und verließ so schnell sie konnte den Raum, was mir verdächtig erschien. "Okay-". "Shht!", machte Jason und hielt seinen Zeigefinger hoch. Ein leises Piepen war zu hören und ich weitete die Augen. "Befrei mich!", schrie Jason, worauf ich zu ihm rannte und seine Fesseln löste. Hastig stand er auf und öffnete das Fenster. "Schnell, raus", er hob mich hoch und ich kletterte so schnell es ging hinaus, danach nahm ich Jasons Hand und zog ihn heraus. Panisch rannten wir weg, als aber ein ohrenbetäubender Knall ertönte, wurden wir mitgerissen.

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt