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Cara's P.O.V

Hier war ich nun. Eigentlich hatte ich vor in mein altes Haus zu gehen, aber ich wollte dort einfach nicht mehr hin. Schlussendlich entschied ich mich für ein Hotel, es war nichts wirklich luxuriöses, sondern eher ein kleines, gemütliches drei Sterne Hotel am Rande der Stadt. Noch fühlte ich mich nicht anders, ich war immer noch über Jasons schnelle Entscheidung verärgert, aber bald würde sich alles ändern.

Jason's P.O.V

Ungefähr zwei Stunden vergingen in denen ich hier saß. Ich saß nur da und schaute zur Wand. Ehrlich gesagt dachte ich nach. War es wirklich dieser Streit, der uns beide trennte? Oder war es vielleicht irgendetwas anderes? Jedenfalls konnte ich nicht leugnen, dass ich sie liebte. Ich liebte sie sogar mehr als alles andere, aber irgendetwas stimmte nicht. Es war nicht mehr das gleiche. Wir stritten oft, also kam mir die Idee von einer Auszeit. Ich hörte schon oft davon, von Paaren, die eine Auszeit einlegten und danach wieder alles okay war. Also hoffte ich, jedenfalls konnte ich nur hoffen, denn ich wollte sie auf keinen Fall verlieren. "Alter, sitzt du immer noch hier?", Ryan kam ins Wohnzimmer, aber ich schaute ihn nicht an. "Dieser Anblick ist echt grausam. Du musst dich ablenken", sagte er, worauf ich ihn nun ansah. "Ganz genau", mischte sich nun Chad ein, der grinsend her kam. "Ich kenne einen super Schuppen mit heißen Mädels, wie wäre es?", fragte er und grinste, aber ich schüttelte den Kopf. "Chad du Idiot, er hat sich gerade von seiner Freundin getrennt, dann kann er doch nicht eine andere aufreißen", meinte Ryan, weswegen ich ihn genervt ansah. "Wir haben uns nicht getrennt", sagte ich schnippisch und stand auf. "Ach ja? Wo ist "deine Freundin" denn jetzt?", fragte Ryan und verschränkte seine Arme. "Nicht hier", murmelte ich, weswegen er lachend schnaubte. "Es war nur ein Streit, ihr übertreibt beide bei diesem Thema", sagte er nun und verließ das Zimmer, ich aber sah ihm nur genervt hinterher. "Kümmer dich um deinen Dreck!", rief ich gereizt hinterher und fuhr mir durch die Haare. "Also das Angebot steht noch, ich hab heute Abend Zeit", murmelte Chad, aber ich sah ihn mit zusammen gebissenen Zähnen an. "Verzieh dich", zischte ich, weswegen er seine Augen verdrehte und ging. "Diva", sagte er noch, bevor er de Treppe hinauf joggte. Wütend atmete ich aus und ballte meine Hände. Am liebsten würde ich zu ihr fahren und sagen, dass alles total bescheuert ist und das wir einfach in irgendein Land verschwinden sollten, aber die "Auszeit" ging gerade mal 2 Stunden. Sie würde mich wahrscheinlich geradewegs aus der Tür werfen. War sie überhaupt Zuhause?

Cara's P.O.V

Nachdem ich ein entspannendes Bad genommen hatte, bestellte ich mir etwas zu Essen auf das Zimmer und schaltete den kleinen Fernseher ein. Es lief irgendein älterer Liebesfilm, die Qualität war relativ schlecht, aber ich konnte kein HD TV erwarten, dieses Hotel war ebenfalls älter. Allein, dass ich Nudelsuppe nach Großmutters Rezept aß, bewies es. Natürlich tat es gut auch mal alleine zu sein, aber nach ein paar Stunden merkte ich, dass ich mich einsam fühlte. Nicht mal meine Hunde waren hier. Vermutlich vermisste ich nur Jason, aber ich wusste, wir brauchten das. Er genoß seine Zeit gerade sicher auch.

Jason's P.O.V

Gelangweilt warf ich den Baseball in meiner Hand hoch und runter. Ryan war weg, Chad war weg. Beide waren weg. Ich war hier ganz allein, nur die beiden Köter waren hier. Müde rieb ich mir die Augen und ließ mich auf die Couch fallen. Lana oder Nala, eine von beiden kam zu mir und legte ihren Kopf auf meinen Schoß. Vorsichtig streichelte ich sie und sie gab ein jammerndes Geräusch von sich. "Ich vermisse sie auch", sagte ich und schaltete den Fernseher ein. Cara war wahrscheinlich ins nächst beste Luxus Spa gefahren und ließ sich gerade von einem Latino massieren. Lachend schnaubend stand ich auf holte mein Handy um mir eine Pizza zu bestellen. Danach suchte ich mir einen meiner Lieblingsfilme aus und fing an mich zu entspannen. Endlich konnte ich etwas tun, was ich schon lange nicht mehr tun konnte.

Cara's P.O.V

Inzwischen war es spät geworden, ich aß zum zweiten mal Großmutters Suppe und ich schaute mir zum vierten mal einen alten Film an. Oft dachte ich über mein total chaotisches Leben nach und wie jämmerlich es doch war. Mein einziges Glück, eher gesagt die einzige Person, die ich noch hatte war Jason. Keine Eltern, keine Verwandten. Na gut ich hatte meine beste Freundin, aber wir sahen uns auch immer seltener. Eigentlich hatten wir ja vor ein Doppeldate zu machen, aber ob das jetzt noch eine gute Idee war? Jedenfalls hatte Jason bereits die Vermutung, dass Frank ebenfalls in dieser Drogen Branche ist. Was sehr schade wäre, denn ich gönnte Joanna sehr, dass sie ihr Glück endlich gefunden hatte. Das dachte ich jedenfalls, aber das Funkeln in deren Augen bewies es. Es war dieses Glücksfunkeln. Bei manchen Paaren hielt es an, bei manchen kam es ab und zu, aber bei manchen verschwand es auch. Bei Jason und mir gab es in letzter Zeit wenig solcher Momente. Solche total kitschigen, romantischen Funken. Das soll nicht heißen, dass ich ihn nicht liebe, ganz im Gegenteil, er ist und wird immer meine wahre, erste Liebe sein. Ich war mir sicher, dass es dieses Funkeln noch gab, es musste nur aus seinem Winterschlaf erweckt werden.


Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt