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Jason's P.O.V

"Wieso gehst du nicht dran?", flüsterte ich zu mir selbst, als ich Cara schon zum dritten mal anrief, aber immer nur kam ich an die Mailbox. "Hm?", machte Ryan und sah mich verwundert an, ich aber schüttelte nur den Kopf und schrieb ihr eine SMS. "Du siehst besorgt aus, alles okay?", fragte er nun und schaute danach flüchtig zum Fernseher, während ich laut ausatmete. "Cara geht nicht dran, irgendetwas ist da faul", sagte ich und merkte, wie er die Augenbrauen hoch zog. "Bestimmt ist alles okay und sie hat eine plausible Erklärung", meinte er locker, worauf ich mit den Schultern zuckte und mein Handy bei Seite legte. Wahrscheinlich hatte er recht.

Cara's P.O.V

"Miss Seymour, haben sie sonst irgendetwas mitbekommen?", fragte der Polizist und sah mich vorsichtig an, ich aber starrte nur gegen die Wand und schüttelte den Kopf. "Nein, nichts", krächzte ich beinahe und merkte dann, wie er nickte. "Wir bringen ihren Vater ins Leichenschauhaus, soll seine Leiche autopsiert werden?", fragte nun der zweite Polizist, worauf ich den Kopf wieder schüttelte. "Nein, sie sehen, woran er gestorben ist, ich möchte ihn anständig beerdigen", sagte ich und sah nun, worauf sie nickten. "Dann bringen wir ihn zum Leichenbestatter. Wenn Sie irgendetwas brauchen, melden Sie sich", der erste Polizist nickte mir aufmunternd zu, ich aber sah ihn mit dem gleichen eiskalten Blick an. "Ich möchte, dass er verbrand wird. Ich möchte seine Asche verstreuen", sagte ich festentschlossen, wobei die Polizisten nickten. "Natürlich Miss, wir kümmern uns darum", wies er mich hin und dann verließen sie den Raum, nachdem die ganzen Männer die Fotos geschossen hatten. Als ich alleine war, sah ich mich um. Um ehrlich zu sein wollte ich hier nicht mehr leben, es erinnerte mich immer wieder daran, aber ich wusste, dass dieses Haus perfekt ausgestattet war. Ich öffnete die Tür zum Keller und ging danach die Treppe hinunter. Ich schaltete das Licht an und suchte den Schlüssel für den Privatraum meines Vaters unter der Matte hervor. Danach schloss ich die Tür auf und betrat den Raum. Mehrere Waffen hingen an der Wand, Schutzwesten waren in einem der Regale, ein ganzer Schrank voller Munitionen und alle möglichen Waffen. Ein schwarzes Brett hing an der Wand und mehrere Notizen waren daran befestigt. Ein Aktenschrank stand ebenfalls da und als ich diesen öffnete, waren mehrere Akten dort. Ein Schreibtisch stand ebenfalls im Raum und man kam sich sofort vor wie in einem typischen Gangster Quartier. Ich setzte mich auf den Schreibtisch und legte meine Arme auf den Tisch. Ich musste lernen, die Welt aus den Augen meines Vaters zu sehen, nur viel krasser, viel härter, eiskalt.

Jason's P.O.V

Ich stand nun vor fünf Minuten vor ihrer Tür und klingelte. Genervt klopfte ich und rief ihren Namen. "Cara!", ich hämmerte beinahe gegen die Tür und atmete erleichtert aus, als ich dann jemanden sah, der mir die Tür öffnete. "Cara, warum zum Teufel gehst du nicht an dein Handy?", fragte ich genervt, sie aber sah mich nur an. Als sich ihre Augen perplex mit Tränen füllten, sah ich sie verwundert an. "Was ist-", ich unterbrach mich, als sie mich einfach nur umarmte, so fest, dass ich nicht mehr atmen konnte. "Mein Vater...er wurde ermordet", sagte sie und schluchzte danach, worauf ich meine Augn aufriss. "Was?! Von wem?!", fragte ich und trat ins Haus, während sie ebenfalls das Wohnzimmer betrat und ihre Arme verschränkte. "Ich weiß es nicht, ich bin auch dabei, es heraus zu finden", sagte sie und sah mich an. An ihrem Blick konnte ich erkennen, dass sie mir etwas sagen wollte. "Jason, ich liebe dich, aber ich...", sie stoppte und sah zu Boden, bevor sie ihre Augen schloss. Ich sah, wie eine Träne zu Boden prallte und sie ihr Gesicht verzog. "Ich kann nicht mit dir zusammen sein", sagte sie atemlos, worauf ich sie misstrauisch ansah. "Cara, rede keinen Unsinn". "Nein Jason, ich weiß nur, dass ich den Mörder meines Vaters finden will, ich muss erst mal klar kommen mit dem allem, ich möchte dich da nicht mit reinziehen", sagte sie und sah zur Seite, worauf ich mein Gesicht verzog, auf sie zu ging und ihr Gesicht in meine Hände nahm. "Cara, das kannst du mir nicht antun, ich liebe dich", hauchte ich gegen ihre Lippen, sie aber sah weiterhin zur Seite. Ich drehte ihren Kopf zu mir, sodass sie mich ansehen musste. "Jason, mach es mir doch nicht so schwer, ich habe gerade meinen Vater tot auf dem Boden gefunden. Ich liebe dich sehr, aber wenn ich dich so beschützen kann, muss ich dich verlassen", sagte sie und legte ihre Stirn gegen meine. Ich schüttelte den Kopf und schloss kurz die Augen. "Wenn du mich liebst, darfst du nicht-", "Jason, ich bitte dich. Gib mir Zeit", flüsterte sie und eine weitere Träne rollte aus ihren Augen. "Wie viel Zeit?", fragte ich und sah, wie sie leicht lächelte. "Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass ich dich noch lieben werde, selbst, wenn fünf Jahre vergehen. Ich brauche Zeit um mich aufzubauen", wies sie mich hin, was mich dazu brachte lange und tief auszuatmen. Ich war mir nicht sicher, ob ich so lange warten könnte, aber ich liebte dieses Mädchen zu sehr um sie einfach zu vergessen. "Okay, aber wie soll ich erfahren, wenn du bereit bist?", fragte ich und merkte, wie sie mein Gesicht in ihre Hände nahm. "Du wirst es schon wissen Jason, aber vergiss nicht, dass ich dich liebe", sie drückte sanft ihre Lippen auf meine, was mich nur noch trauriger machte. Ungewollt wurden meine Augen feucht und sie löste sich wieder von mir. "Leb wohl Cara", flüsterte ich und drehte mich danach um. Ich wischte mir über die Augen und verließ ihr Haus, für eine sehr lange Zeit würde ich sie nicht mehr sehen, die Liebe meines Lebens.

Red Death - The girl in red |Jason McCannWhere stories live. Discover now