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"Guten morgen, wieder Frieden?", fragte Ryan, als wir beiden am nächsten Morgen die Küche betraten. Er saß am Tisch und aß Müsli, wobei er sich auch einen privaten Koch leisten konnte. Während ich ihn leicht genervt ansah und zum Kühlschrank ging, nickte Jason. "Zum Glück, ich dachte schon", murmelte er und schob sich danach den nächsten Löffel in den Mund. "Keine Sorge, noch mal wirst du nicht gestört beim spielen", sagte Jason grinsend und lachte, worauf ich die Augenbrauen hoch zog. "Ist ja gut, hauptsache ich höre nicht, wie ihr spielt", sagte er nun, worauf ich lachte, aber Jason grinste nur. "Keine Panik, ich hab eine Lösung gefunden, bald werden wir dir nicht auf die Pelle rücken", sagte Jason auf ein Mal und setzte sich zu Ryan. "Ach ja?", fragten Ryan und ich gleichzeitig, worauf Jason nickte. Als ich mich an den Tisch setzte und an meiner Tasse nippte, kaute Jason weiter. "Wir ziehen einfach irgendwo anders hin, wir beide", sagte er nun, worauf ich mich verschluckte und gegen meinen Arm hustete. "Ihr wollt zusammen ziehen?", fragte Ryan, während ich mich räusperte. "Wieso weiß ich nichts davon?", krächzte ich, worauf er mit seinen Schultern zuckte. "Hab ich gestern denn nichts gesagt?", fragte er, aber ich schüttelte den Kopf. "Du wolltest anscheinend, aber hast nicht", antwortete ich, weswegen er nickte. "Okay, wir werden zusammen ziehen", sagte er, aber ich schnaubte lachend. "Willst du mich gar nicht fragen?", fragte ich spöttisch, worauf Ryan genervt aufstöhnte. "Jetzt fängt das schon wieder an", meckerte er und stand auf, was uns aber nicht interessierte. Wir waren wieder mal mit einer Diskussion beschäftigt. "Ich dachte es wäre normal", meckerte er und stand auf, ich aber atmete tief aus. "Trotzdem hättest du mich fragen sollen", zickte ich und verschränkte meine Arme, weswegen er seine Augen verdrehte. "Hör auf deine Augen zu verdrehen, du weißt, dass ich das nicht mag", zischte ich und merkte, wie er mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. "Und ich hasse es, wenn du aus allem einen Streit machst, sogar aus Kleinigkeiten", zischte er und warf die Hände in die Luft. "Das nennst du Kleinigkeit? Tut mir leid, wenn ich etwas verärgert bin, weil mich mein Freund nicht gefragt hat, ob ich mit ihm zusammen ziehen will", gab ich kleinlaut von mir und hob wehrend meine Arme. "Du übertreibst immer", meinte er und stellte seine Schüssel in die Spüle. "Ich übertreibe?", fragte ich skeptisch und zeigte auf mich, worauf er nickte. "Du übertreibst immer, wirklich immer", sagte er etwas ruhiger, weswegen ich lachend schnaubte. "Na dann musst du dich auch nicht mit mir abgegeben, wenn ich immer übertreibe", sagte ich laut, worauf er seine Zähne zusammen biss. "Siehst du, du tust es schon wieder!", brüllte er, aber ich schreckte nicht zurück. "Pech!", meckerte ich und wollte aus dem Raum, aber er hielt mich an meinem Arm fest. "Nein du gehst nicht wieder, wir klären das!". "Lass mich los!", zischte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, er aber verfestigte ihn. "Warum läufst du schon wieder davon?", fragte er sauer, aber ich schrie auf. "Du tust mir weh, lass mich!". Er atmete tief aus und ließ mich los, worauf ich mein Handgekenk rieb. "Bekomm erst mal deine Aggressionen in den Griff", sagte ich wieder ruhig, worauf ich hörte, wie er laut ausatmete. "Es tut mir leid, aber jedesmal, wenn wir diskutieren, entsteht ein Streit daraus", sagte er, worauf ich wissend nickte. "Vielleicht sollten wir warten mit dem zusammen ziehen", wies ich ihn hin, weswegen er nickte. "Vielleicht. Ich denke wir sollten eine Weile Pause machen", sagte er nun und sah mich ernst an, weswegen ich die Augenbrauen hoch zog. "Was meinst du?", fragte ich verwundert, woraufhin er sich über seine Unterlippe leckte. "Wir sollten eine Pause einlegen. Vielleicht hilft es", schlug er vor, eher gesagt hatte er es schon wieder ohne mich entschieden, weswegen ich nickte. "Klar", sagte ich nur monoton und ging danach sofort hinauf. Oben angekommen wischte ich mir übers Gesicht und fuhr mir durch die Haare. War es wirklich das, was er wollte. Gerade eben wollte er noch mit mir zusammen ziehen und nun? Vielleicht übertrieb ich doch?

Jason's P.O.V

Wieso musste sie immer so übertreiben? Was war denn schon so schlimm daran, zusammen zu ziehen? Genervt atmete ich aus und setzte mich auf die Couch. Ryan sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wie war das noch, keine Sorge, noch mal wirst du nicht gestört?", fragte er, worauf ich nur nickte und zu Boden sah. "Ich weiß nicht, irgendwas stimmt nicht. Früher haben wir uns nicht so gestritten", sagte ich, weswegen er nickte. "Wahrscheinlich weil ihr nun rund um die Uhr zusammen seid, oder weil ihr mal eine Auszeit braucht", sagte er, wozu ich nur nicken konnte. Als ich hörte, wie Cara die Treppen runter kam, stand ich auf. Sie trug eine Tasche mit sich. "Ich hab nur ein paar Sachen mitgenommen, ich denke-". "Du wirst ja wieder kommen", beendete ich ihren Satz, worauf sie nickte. "Sag mir, dass es uns helfen wird", sagte sie nun, was mich dazu brachte, zu Boden zu sehen. Ich rieb mir den Nacken und nickte. "Das wird es", sie nickte unsicher und öffnete die Haustür. "Na dann", sagte sie unsicher und lächelte schwach, bevor sie aber gehen konnte, hielt ich sie auf. "Warte, du kannst doch nicht einfach so gehen", sagte ich und ging auf sie zu, worauf sie lachend schnaubte. "Als würde es etwas ändern", murmelte sie, aber ich schloss sie fest in meine Arme. Sie erwiderte die Umarmung und ließ mich danach wieder los. "Auf wiedersehen", sagte sie und verließ danach das Haus. "Sie hat ihre Hunde vergessen", sagte Chad, als ich ihn gerade an der Treppe bemerkte und drehte mich um. "Sie wird wieder kommen", sagte ich und lehnte mich gegen die Tür. "Außerdem geht es den Hunden hier ganz gut", sagte Ryan nun und achtete wieder auf den Fernseherbildschirm. Ihnen ging es ganz gut hier, aber wie ging es mir?

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt