Part 27

1.2K 112 26
                                    

Pandoras POV:

Geschockt sah ich in das Gesicht des jungen Mannes, der nun die Arme vor der Brust verschränkte und mich mit einem schelmischen Lächeln von oben bis unten musterte.

»Was geht hier vor? Mama? Papa?«

»Es ist nichts, Pando, unsere Gäste wollten eben gehen«, knurrte mein Vater und legte schützend einen Arm um eine Mutter.

»Nun, mein König, ich verstehe gar nicht, warum du ein Geheimnis vor deiner Tochter versteckst. Vielleicht ist sie ja von dem Vorschlag, den wir euch unterbreiten wollen, sogar begeistert.« Der Mann lachte dunkel. Er musste ein Vampir sein. Niemand sonst würde es wagen so mit meinem Vater zu reden.

»Wir sind nicht interessiert, Viktor, wann verstehst du das endlich?«

Viktor? Irgendwie kam mir dieser Name bekannt vor und ich durchforstete meine Gehirnzellen, konnte jedoch kein Ereignis finden, wo ich ihn schon einmal gesehen hatte.

»Aber es wäre ein gutes Angebot, Harold. Unsere beiden Königreiche, vereint.«

»Du? Du willst ein Königreich haben? Davon habe ich ja noch nie etwas gehört. Davon wüssten wir.«

»Bist du dir da so sicher? Es ist mittlerweile fast 600 Jahre her, seit du mich aus deinem Königreich verbannt hast. Eine lange Zeit ...«

»Und warum haben wir dann nie etwas von deinem »Königreich« gehört?« Mein Vater spie ihm die Worte fast schon entgegen. »Keine anderen Länder haben uns je etwas über ein Königreich berichtet, von dem wir nicht gewusst hätten. Und schon gar nicht, hättest du es 600 Jahre stillschweigen können, Viktor, also mach dich nicht zum Narren. Das warst du früher schon. Und ich werde nicht zulassen, dass du wieder versuchst irgendetwas hier in diesem Königreich zu deinen Gunsten zu ändern.«

»Interessant, bist du immer noch so voreingenommen von damals, Harold?«

»Voreingenommen?« Mein Vater schrie und nur meine Mutter konnte ihn aufhalten auf Viktor loszugehen. »Du hast meine Tochter aus dem Fenster deines Turms geworfen. Sie ist gestorben. Von dem, was du Viktoria angetan hast, will ich gar nicht erst reden!«

Ein ekliges Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. »Das ist lange her, Harold, wir sind hier, weil wir dir einen Deal vorschlagen wollen.«

»Abgelehnt«, knurrte mein Vater.

Ich betrachtete die Szenerie und wusste nicht genau, wie ich mich verhalten sollte. Die Augen des jungen Mannes, der uns schon im Restaurant begegnet war, huschten immer wieder zu mir. Ich verstand die ganze Situation nicht ganz. Dieser Viktor hatte das Kind meiner Eltern getötet? Davon wusste ich noch nichts.

»Lass uns unsere Königreiche verbinden, durch eine Hochzeit.«

»Eine Hochzeit?« Der Blick meiner Mutter glitt zwischen mir und dem jungen Mann hin und der. »Du kommst hier her und wagst es, uns nach einer Hochzeit zu fragen, nach all dem, was passiert ist?«

»Reg dich nicht auf, meine Schöne.« Viktor warf meiner Mutter ein beschwichtigendes Lächeln zu. »Ich habe ja nicht gesagt, dass wir heiraten sollen.« Dann warf er meinem Vater einen Blick zu und begann zu grinsen. Ich glaubte ihn etwas wie »zwar wäre es schön, doch diese Chance ist vorbei« murmeln zu hören, doch ich konnte mich auch verhört haben.

In meinem Kopf schwirrten so viele Gedanken umher, dass ich gar nicht recht wusste, was ich überhaupt denken sollte. Wer waren diese beiden Männer? Und was faselten sie da von Hochzeit und Königreiche verbünden?

»Ich spreche davon, dass unsere Kinder den Bund der Ehe eingehen sollen, damit unseren beiden Königreichen der Frieden gewahrt wird.«

»Wie bitte?«, ich keuchte auf und alle Blick lagen auf mir. War der Typ völlig bescheuert? Ich sollte diesen Typen heiraten, der mir mein Date mit Milan versaut hatte?

»Ja, meine Schöne«, sagte der Junge nun und trat einen Schritt auf mich zu. »Wenn wir heiraten, wird damit ein Abkommen auf ewigen Frieden geschlossen, zwischen unseren Königreichen.«

»Bist du barre?« Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an und tippte mit meinem Fingern mehrmals gegen meine Schläfe. »Hast du noch alle Zacken an der Krone? Noch alle Tassen im Schrank?«

Lustig schien der Junge das nicht zu finden, doch da sprach mein Vater weiter.

»Ich weiß nicht, wie du auf eine solch kranke Idee kommst, Viktor, aber wie du vielleicht bemerkt hast, leben wir im 21. Jahrhundert, und nicht mehr im vierzehnten. Heutzutage verheiratet man keine jungen Leute mehr, damit der Frieden gewahrt bleibt. Dafür gibt es Gesetzte und Abkommen, aber doch keine Hochzeiten mehr.«

Mit langsamen Schritten ging mein Vater auf Viktor zu. Ich sah zu meiner Mutter, die wie ein Häufchen Elend dastand und nicht wusste, was sie tun sollte. Man merkte ihr an, dass ihr die Gegenwart von Viktor nicht gefiel.

»Ich würde deiner Familie niemals eines meiner Kinder anvertrauen! Und jetzt verschwinde aus meinem Schloss.« Die Worte würgte er nur so hervor und deutete mit dem Finger auf die Tür.

»Ich hatte dir ja gesagt, dass wir uns wiedersehen«, raunte mir der Junge ins Ohr und ich zuckte zusammen. Ich war so auf meine Eltern vertieft gewesen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie er nähergekommen war. »Aber keine Sorge, meine Schöne, wir sehen uns wieder.«

Auch Viktor schien für den Moment meinem Vater nichts mehr entgegenbringen zu können, denn er wandte sich zur Tür. Zusammen verließen die beiden Männer den Saal. Kurz bevor Viktor die Tür schloss, wandte er sich noch einmal zu meinen Eltern um.

»Harold, eine Frage habe ich noch.«

»Was?« Der Ton meines Vaters war schneidend und eiskalt.

»Ist Viktoria immer noch so eng wie vor 600 Jahren?« Sein Lachen hallte durch den Raum und ich hörte das entsetzte Aufkeuchen meines Vaters, als meine Mutter in seinen Armen zusammenbrach.Bitte sagt mir, wie ihr das Kapitel findet. Ich weiß, ich habe lange nicht mehr geupdatet und es tut mir wirklich leid, aber mir schwirren so viele andere Geschichten im Kopf herum, und um sie da wieder raus zu bekommen, muss ich sie nun mal aufschreiben. Aber ich werde versuchen jetzt wieder öfter Kapitel hochzuladen. 

Also, bitte sagt mir eure ehrlich Meinung zu dem Kapitel. Ich muss erst wieder in die Geschichte rein kommen, wenn es euch zu schnell geht, dann sagt bescheid :)

Eure Celina <3 

Lucid LoveWhere stories live. Discover now