Part 2

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Harold POV:

Alle zusammen saßen wir im Garten. Pando tat sich schwer dabei ihr Steak zu schneiden, weshalb ich das für sie machen wollte, und mir dafür von ihr anhören musste, dass sie kein kleines Kind mehr sei und das selbst könnte.

Sie sah mich mit verschränkten Armen an und ich reichte ihr das Messer. »Bitte, wenn du das selber kannst ...«

Sie ergriff voller Elan das Messer und setzte es an. Sie drückte und riss an ihrem Steak, was letzten Endes auf Viktorias Teller lag. Das war ja wieder typisch. Viktoria durfte alles. Aber ich wurde gleich angemeckert.

»Ist etwas, Schatz?«, fragte sie provokant und reichte Pando den Teller mit geschnittenem Steak. Ich lächelte sie nur falsch an und klaute ihr ein Stück Steak vom Teller. »Alles bestens, meine Liebe«, säuselte ich.

»Ist heute wieder so ein Tag, an dem ihr asozial zueinander seid?«, fragte Penelope und legte ihr Besteck auf den leeren Teller.

Viktorias POV:

»Möchtest du noch etwas?«, fragte ich sie und wollte schon nach der Salatschüssel greifen, um sie ihr zu geben, doch sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich noch ein Blatt in mich reinstopfe, platze ich und ihr müsst meine Eingeweide von den Wänden kratzen.«

Ich warf ihr einen bösen Blick zu und sie riss die Augen auf und sah zu Pando. »Sorry«, murmelte sie und verschränkte die Finger ineinander.

»Mama, ich hab keinen Hunger mehr.« Pando legte ihr Besteck bei Seite und sah mich mit großen Augen an. »Ist schon gut, Liebling, vielleicht will es dein Vater ja noch essen.« Sie sah zu Harold und er gab sich geschlagen.

»Ich denke, wir werden dann auch aufbrechen«, sagte Penelope und stand auf. Pando lag neben ihr auf der Couch und schlief wie ein Stein. »Bis morgen«, verabschiedeten wir uns von den Beiden und schlossen die Tür.

»Ich bringe Pando ins Bett und dann komme ich zu dir.« Harold warf mir ein dreckiges Grinsen zu und ich lachte leise. »Es sei dir gestattet mein Gemach zu betreten«, feixte ich und lief die Treppe hinauf. »Es ist unser Schlafzimmer, meine Liebe«, sagte Harold und verschwand in Pandos Zimmer.

Ich betrat unser Schlafzimmer und öffnete die Fenster. Die kühle Abendluft strömte herein und ich zog mir das Shirt über den Kopf. Ich spürte Finger an meinem BH-Verschluss.

»Früher war es nicht so einfach, dich aus deinen Kleidern zu bekommen«, raunte Harold und öffnete ihn. »Ich bin auch sehr froh, diese Korsetts endlich los zu sein«, sagte ich und drehte mich zu ihm um.

Er grinste mich an und sah mich von oben bis unten an. »Schwarze Spitzenunterwäsche steht dir.« Er streife die Träger von meinen Schultern und ließ den BH auf den Boden fallen. »Aber ohne gefällst du mir besser.«

Ein Arm schlang sich um mich und ich wurde aus meinem Schaf gerissen. »Harold«, murmelte ich und vergrub meinen Kopf wieder im Kissen. »Ja?« Er verteilte federleichte Küssen auf meiner Schulter.

»Lass mich schlafen!«

»Nö«, lachte er und zog mir die Decke weg. »Was soll das?«, kreischte ich, der wärmenden Decke beraubt und schlang die Arme um mich. Harold zog mich näher an sich heran. »Ich wüsste eine Methode, wie dir ganz schnell warm werden kann«, raunte er und fuhr mit seiner Hand meinen Körper hinunter.

Ich war immer noch nicht ganz wach. Die Müdigkeit saß mir noch immer in den Knochen und ich wollte einfach nur noch die Augen schließen.

Harold beugte sich über mich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. »Wach auf, meine Königin.« Ich sah ihm in die Augen.

Er küsste meinen Kiefer entlang, runter bis zu meinem Dekolleté und wollte gerade weiter Richtung Süden wandern, als die Tür aufgerissen wurde. »Mami, Papi«, rief Pando und rannte auf ins zu. Sie stolperte fast über ihr langes Nachtkleid.

Schnell warf Harold die Decke über mich und stieg von mir herunter. »Warum bist du denn schon wach, meine Kleine?«, fragte er und sie kletterte in unser Bett.

»Es war so hell in meinem Zimmer. Darf ich mit Goldi raus?«

Goldi war der Schäferhund unseres Gärtners. Ein liebes Tier, wenn man von seinem spitzen Zähnen mal absah. Ich sah zu Harold, und er nickte, weshalb Pando fröhlich aufsprang und aus unserem Schlafzimmer rannte.

»Unser kleiner Wirbelwind«, lachte Harold und ließ sich nach hinten fallen. Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab und schloss die Augen.

Pando hatte uns wieder das Gefühl gegeben gebraucht zu werden. Als ich sie sah, so klein und zerbrechlich in einem kleinen Bettchen, musste ich einfach handeln. Ich hatte einen Adoptionsantrag gestellt und Harold davon erzählt. Er war einverstanden gewesen und wir nahmen das kleine Mädchen ohne Eltern bei uns auf.

Harold strich mir sanft über den Rücken. »Ich weiß, dass es dich noch immer quält keine eigenen Kinder bekommen zu können, aber schau wie vielen Kindern wir eine tolle Zukunft sichern konnten.« Ich nickte nur und kuschelte mich enger an Harold. »Es fällt nur schwer sie alle zu vergessen.« »Ich werde keines von ihnen vergessen. Sie waren alle meine Kinder, und das werden sie auch für immer bleiben.«

Ich wollte nicht weiter in Erinnerungen schwelgen und stand auf. Harold pfiff leise durch die Zähne, was mich zum Lachen brachte. Nach all den Jahrhunderten wusste er immer noch, wie er mich zum Lachen brachen konnte.

»Meine sexy Vampirkönigin«, murmelte er und stand ebenfalls auf. »Ich geh zuerst duschen!«, rief ich und rannte ins Badezimmer. Schnell schloss ich die Tür hinter mir und verriegelte sie.

»Viktoria, das ist nicht fair!«

»Das ist meine Rache dafür, dass du mich heute Morgen geweckt hast.«

Ich konnte ihn seufzen hören und stieg in aller Ruhe unter die Dusche. Nachdem ich fertig war wickelte ich mich in ein großes, flauschiges Handtuch und lief wieder in unser Schlafzimmer.

»Na endlich«, stöhnte Harold und verschwand ebenfalls im Bad. Ich zog mir Unterwäsche an und stand überlegend vor meinem Schrank.

Ich hatte heute einen Termin bei einem Waisenhaus in der Stadt. Es sollte also nicht zu extravagant wirken, aber auch förmlich. Letzten Endes entschied ich mich für ein schwarzes Kleid, das mir bis zu den Knien ging. Darunter zog ich schlichte Ballerinas.

»Du siehst wunderschön aus«, hörte ich Harold hinter mir sagen und drehte mich zu ihm um. »Dankeschön. Würdest du bitte?« Ich wandte ihm wieder den Rücken zu und er schloss quälend langsam den Reisverschluss.

»Ich könnte ihn auch wieder aufmachen und wir könnten dieses Mal die Tür zuschließen ...« Ich drehte mich wieder zu ihm um. »Du bist und bleibst ein Lustmolch!« Er grinste und beugte sich zu mir herunter.

»Ich weiß.«

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