Kapitel 3

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„Ach das hatte ich ja ganz vergessen zu erwähnen, mit in der Jury sitzt, neben mir natürlich, der hochdekorierte Richter Christian Heser und die „Königin des Dressursports" Isabella Windler. Natürlich werden auch die Zuschauer einen erheblichen Stimmwert haben, was sicher auch noch interessant werden dürfte. Also? Was sagst du dazu? Es ist doch eine einmalige Gelegenheit, in der Branche noch bekannter zu werden und sogar vielleicht einen Platz im Bundeskader sicher zu haben!" „Ich glaube, dass ich das erst einmal mit meinen Eltern und meiner Trainerin besprechen muss." Sagte ich ausweichend.

Denn irgendwie kam mir diese Fernsehshow reichlich komisch vor. Wer würde schon als Nichtreiter so eine Show anschauen? Und sogar noch Dressur, bei der alles etwas komplizierter schien.Doch einen Platz im Bundeskader- und sei er auch nur obligatorisch für ein paar Wochen- hörte sich echt nicht schlecht an. „Das ist selbstverständlich. Doch ich habe mich deinen Eltern bereits vorgestellt und ihnen alles erklärt." sagte er und lächelte mich an. "Was haben sie gemacht?!?" fragte ich und hoffte, dass es nicht allzu gequietscht klang. Was bildete er sich eigentlich ein? "Deine Trainerin Glenda schien sogar gar nicht so abgeneigt zu sein. Und deine Eltern wollen diese Entscheidung definitiv dir überlassen." sagte er und strich Danci sanft über die Nüstern. Danci kommentierte diese Geste mit einem leisen Prusten. Verräterin! "Aber dann lass ich euch zwei mal alleine, morgen ist Showtime. Viel Erfolg wünsche ich dir!" sagte er unvermittelt und verließ mit großen Schritten den Gang in Richtung Showhalle. Ein bisschen überrumpelt stand ich nun vor Dancis Box und schaute bestimmt so bedröppelt drein wie ein Mondkälbchen, als mein Handy klingelte und mich aus meinen Gedanken riss.

"Und er wollte dir wirklich keine Drogen verkaufen?" fragte Charly sofort, als ich ihren Anruf angenommen hatte. "Nein, alles gut" lächelte ich und erzählte ihr alles von meinem Gespräch mit Dr. Pelder. Doch im Gegensatz zu mir war Charly sofort Feuer und Flamme. "Stell dir mal vor, was das für Auswirkungen haben kann. Fans, die dich kreischend verfolgen, nur um ein Autogramm von dir zu bekommen, Sponsoren, die dir die großen Reisen auf die Turniere finanzieren, denn mit dem Ticket für den Bundeskader wirst du nur noch in der Gegend rumreisen! Oh wie cool ist das denn?!?" sie hörte gar nicht mehr auf von diesem Angebot zu schwärmen. Und so langsam brachte sie mich auch auf den Geschmack. So schlimm konnte es doch nicht werden, oder? "Und du glaubst wirklich, dass ich dort eine Chance habe?" frage ich zögerlich. "Natürlich Schätzchen, natürlich! Doch so gerne ich jetzt Lobeshymnen über dich und dein tolles Pferd anstimmen würde, muss ich dir jetzt als beste Freundin befehlen, dass du jetzt schleunigst in dein Hotel kommst und dich dort schnell schlafen legst, damit du morgen alle mit deiner Kür umhaust!" ich fing an zu lachen. Charly war doch echt die Beste! "Aye, aye Sir! Gute Nacht Charly!" sagte ich und beendete den Anruf. Danci bekam noch ein Küsschen auf die weiche Nase gedrückt, bevor ich endlich den Stalltrakt verließ und hinaus in die dunkle Nacht spazierte.

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