Kapitel 46

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"Jose! Watse ruft schon wieder an. Was soll ich tun?", fragte ich sie panisch. Dies war schon das fünfte mal das er anrief seit ich mit Jose und Louis das Hotel verlassen hatte. Ich konnte mir gut vorstellen wie er gerade total ausrastet, da keiner von uns seinen Anruf entgegen nahm und Martijn immer noch nicht auffindbar war.

"Ignorier es. Sein Auftritt wird sowieso nicht stattfinden. Martijn müsste in weniger als 20 Minuten auf der Bühne stehen, das ist unmöglich. Ich werde das schon irgendwie hinbekommen. Ich veröffentliche auf seinen sozialen Netzwerken die Nachricht, dass wir am Flughafen festsitzen. Vielleicht gibt es dann eine Chance die Show zu verschieben oder nachzuholen. Gottseidank dreht es sich bei dieser Show nicht um ein großes Festival."

Ich senkte den Kopf: "Ich bin an all dem Ganzen schuld. Es tut mir so leid." Kaum hatte ich ausgesprochen liefen auch schon die Tränen wie Bäche über meine Wangen. "Hey Kleine, dass ist nicht deine Schuld.", sprach mir Jose gut zu. "Ich werde Watse gleich anrufen und die ganze Sache klären. Mach dir wegen ihm mal keine Sorgen. Martijn werden wir auch finden. Man kann das ganze zwar nicht rückgängig machen, aber mann kann versuchen das Beste draus zu machen ja?" Ich nickte und Jose zog mich in eine feste Umarmung.

Im gleichen Moment kam Louis um die Ecke. "Leute ich hab alle Bars hier in der Gegend abgeklappert in der ich und Martijn schon einmal waren. Fehlanzeige, ich konnte ihn nirgends finden." Oh nein das ist garnicht gut. "Was machen wir jetzt?", fragte ich aufgelöst.

Louis schüttelte verzweifelt den Kopf: "Ich weis es nicht. Ich probier ihn nochmal zu erreichen."

"Ja ist gut. Sonst gehen wir Richtung Strandpromenade und schauen ob wir ihn dort finden können. Das ist die letzte Option die wir haben.", stellte Jose traurig fest.

Mittlerweile war es schon dunkel geworden und ein frischer Wind zog durch die Straßen LA's. Ich war fertig mit den Nerven. Ich betete jede Minute, dass ihm nichts zugestoßen ist. Dieser Schmerz, dieser Verlust den ich ihn mir spürte war unerträglich. Ich fühlte mich leer. Ohne Martijn fehlte ein Stück von mir und ich war mir sicher, dass ich das ganze ohne ihn nicht schaffen werde.

"Immer noch die Mailbox.", erwiderte Louis wütend und schlug mit dem Fuß gegen ein Straßenschild. Und schon wieder verloren wir das letzte Stück Hoffnung das wir noch hatten. "Na los, lasst uns Richtung Strand gehen.", flüsterte Jose schon fast. "Das ist unsere letzte Chance. Wenn wir ihn dort nicht finden können, müssen wir die Polizei einschalten und das wird für alle eine sehr unangenehme Sache werden."

*****

Meine Knie sackten in sich zusammen und ich fiel in den kalten Sand. Schluchzend fuhr ich mir durch die Haare und rollte mich wie ein Stein zusammen. Ich zitterte am ganzen Körper und lies meinen Gefühlen freien Lauf. Nun lag ich da. Zusammengekauert im Sand. Schon seit zwei Stunden liefen wir am Strand entlang. Stürmten jede Bar, durchquerten alle Clubs und am Strand konnten wir ihn auch nicht finden.

Ich gab auf. Es war unmöglich ihn hier zu finden. Mittlerweile war es schon 01:38 Uhr. Wir waren alle total übermüdet und hungrig. Ebenso frohen wir alle. Ich gab nicht nur ihn auf, sondern auch mich. Ich machte mir solche Vorwürfe, dass sie mich von innen auffrassen.

Mein Bauch zog sich vor Schmerzen zusammen und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als in Martijns Armen zu sein. Mein Kopf auf seine Schulter zu legen, und seinen himmlischen Geruch einzuatmen. Wenn ich ihm doch nur in seine wunderschön blauen Augen schauen könnte und ihm sagen wie leid es mir tut. Ich hätte von Anfang an ehrlich zu ihm sein müssen. Wie konnte ich nur so dumm sein.

Das Klingeln meines iPhones riss mich aus meiner Verzweiflung. Ich schreckte hoch kramte in meiner Tasche hektisch nach meinem Handy. Mein Herz machte einen Sprung als ich sein Name auf dem Display las. Ohne zu zögern hob ich ab.

"Martijn...", hauchte ich. Sofort bildeten sich Tränen in meinen Augen. "Wo bist du?", flüsterte ich.

"Heyyyy Baaabyyyy. Oder sollte ich sagen...Babbiiiieeeesss?", lallte er. Er hatte eindeutig getrunken und das nicht gerade wenig.

"Wo bist du Martijn!", schrie ich schon fast. Da ich wusste das der zu betrunken war um klar zu denken, machte ich mir nun noch mehr Sorgen als davor.

"Ich weis nicht, in LA glaube ich.", kicherte er.

"Hör zu es tut mir Leid. Ich hätte von Anfang an ehrlich zu dir sein sollen. Ich weis auch gerade wirklich nicht was ich dir sagen soll. Ich liebe dich Martijn Garritsen." Ich machte eine kleine Pause bevor ich weitersprach.

" Ich mache mir solche Sorgen. Wo bist du?",fragte ich nochmals mit weinerlicher Stimme. "Wir brauchen dich."

Ich wusste nicht ob es richtig war "Wir" zu sagen, aber innerlich hoffte ich etwas in Martijn zu bewegen.

"Ich- Ich liebe dichhh aaaaauch. Deshalb rufe ich ja gerade an. Wollt ihr mir Gesells- Gesellschaft leisten?? Ich sitze auf einer Park...wank.", lallte er.

Er ist in einem Park! "Ja Schatz. Ich komme sofort zu dir. Wo genau bist du den?",rief ich euphorisch mit der einzigen Hoffnung herauszufinden wo er sich gerade befindet.

"In LAAAAA!", hört ich ihn sagen bevor das Tuten unser Gespräch unterbrach.

Nein! Nein das darf nicht sein! Wütend schlug ich mit der Faust in den Sand. Sofort kam mir Watse in den Sinn. Auf dem Weg zum Hotel hatte er mir Louis irgendetwas über Smartphoneortung gesprochen. Sofort wählte ich seine Nummer.

"Ja???", meldete sich eine mürrische Stimme am anderen Ende der Leitung. "Watse... Martijn hat sein Handy angemacht, er hat mich gerade angerufen. Du musst ihn orten. Sofort!" Mein Herz schlug doppelt so schnell. Hoffnung kehrte in mir zurück und gab mir wieder das Gefühl lebendig zu sein.

"Jaja... moment kurz.", nuschelte er verschlafen. Wie konnte er nur Schlafen während Martijn spurlos verschwunden ist?

"Er ist im Pearson-Park." Ohne auch nur zu Antworten, legte ich auf und rannte so schnell ich konnte los.


In the Name of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt