Kapitel 41

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Ich stöhnte laut auf als der Wecker klingelte. Ich tastete das Nachtkästchen blind nach meinem Handy ab und schaltete den Wecker durch zufälliges Tippen auf dem Bildschirm aus. "Martijn.", gab ich verschlafen von mir und rüttelte an seiner Schulter.
"Hmmmmmmmmm...", grummelte er und zog mich in seine Arme. "Ich will nicht aufstehen... ich will mit dir hier liegen bleiben." Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und kuschelte sich in meine Halsbeuge. Ich genoss es wirklich, doch wenn ich es jetzt noch einmal wage die Augen zu zu machen, würde ich verschlafen.
"Baby... wir müssen wirklich aufstehen. Unser Flieger geht in 2 Stunden.", flüsterte ich in sein Ohr.
"Hmmmm na gut aber nur wenn wir in Las Vegas genau da weiter machen, wo wir heute Nacht aufgehört haben.",grinste er verschlafen.
Ich drückte ihm ebenfalls grinsend einen Kuss auf die Lippen. "Abgemacht!"

Als wir gestern das Hotelzimmer betraten dauerte es nicht lange bis alle Klamotten auf dem Boden lagen und wir mal wieder zusammen im Bett landeten. Ich war wirklich auf Wolke sieben.

Ich schlüpfte aus dem warmen Bett und knipste die Lampe an. Ich warf einen Blick auf das Handy. 4:56 Uhr. Na toll. Müde stand ich auf und schlenderte ins Badezimmer um zu Duschen.
"Baby ich liebe deinen Arsch!", rief Martijn mir hinterher. "Plötzlich doch wach?", kicherte ich und verschwand im Badezimmer.
Kaum war ich unter der Dusche, überkam mich schon wieder diese Übelkeit. Nicht so stark wie gestern jedoch deutlich spürbar. Ich stellte den Wasserhahn auf Eiskalt und das kalte Wasser prasselte auf meinen Rücken. Zitternd stieg ich aus der Dusche und biss die Zähne zusammen. "Ist bestimmt der wenige Schlaf und das Jetlag.", dachte ich mir.

Dieses Mal durfte ich genau hinter der Bühne Martijn bei seinem Auftritt zuschauen. Ich hatte ein Artist Bändchen bekommen und hatte Zutritt auf dem ganzen Gelände. Ich liebte es Martijn bei seinen Auftritten zu beobachten. Die Freude die er dabei ausstrahlte war unbezahlbar.
Eine gute Sache hatte das Artist Bändchen jedoch auch. Für die DJ's war ein riesiges Buffet aufgebaut und somit konnte sich auch das ganze Team daran bedienen. Ich sagte nicht nein und naschte ein Snack nach dem anderen. In letzter Zeit hatte ich sowieso Immer eine rießen Hunger. Reisen macht wirklich hungrig.

Ich stand rechts am Rand und lehnte mich an einen Betonpfosten und genoss die Show. Ich zückte ab und zu mein Handy und schoss ein paar Fotos um sie Lisa zu schicken. Gerade als ich ihr eine Nachricht verfasste, begann das Schwindelgefühl schon wieder. Ich sah den Text auf meinem Handy unscharf und es fühlte sich an als ob sich der Boden drehen würde. "Oh nein nicht schon wieder!", dachte ich mir und fasste mir an die Stirn. Meine Stirn war mit Schweißperlen bedeckt und urplötzlich wurde mir kotzübel. Und so war es auch. Mir wurde plötzlich so heiß und mein Magen drehte sich um 180 Grad. Ich ließ das Handy zu Boden fallen und übergab mich in den nächst gelegenen Blumentopf. Die arme Palme.
Würgend hing ich über dem Trog und ein eisiger Schauer überlief mich.
"Hier.", sagte José. Sie reichte mir ein Tempo und eine Flasche Wasser.
Ich nahm sie dankend an und spülte mir den Mund mit Wasser aus. Als ich mich wieder aufraffte stieg mir die Röte sofort wieder ins Gesicht. Man war das peinlich.
"Wir beide gehen sofort zum Arzt!", sagte José streng jedoch mit liebevollem Blick. "Nein es geht schon. Alles wieder gut.", log ich. Ich hatte wahrscheinlich nur zu viel gegessen. "Erst das Gestern und jetzt das ... Keine Wiederrede wir fahren jetzt zum Arzt und lassen dich Untersuchen.", befahl José und nahm mich am Arm.
"Ja aber Martijn...",stammelte ich. "Er kommt auch gut ohne uns zurecht. Wir sind ja in einer Stunde wieder da. Los komm." José stützte mich und brachte mich auf wackeligen Beinen zum Taxi. Was für ein Tour Start, besser hätte es nicht laufen können.

Nach ewiger Besprechung und einer Blutabnahme saßen ich und José im Wartezimmer. José blätterte in irgendeiner Zeitschrift herum und ich starte einfach nur stur aus dem Fenster. Mittlerweile ging es mir wieder blendend und ich fand es total überflüssig hier zu sein. Doch gegen José kommt niemand an. Einerseits fand ich es rührend wie sie sich für das ganze Team einsetzt und sich um jeden kümmert.

Nach einer halben Ewigkeit rief der Arzt meinen Namen auf und ich betrat das Besprechungszimmer.
"Bitte setzten sie sich doch Miss. Wir haben die Ergebnisse ihrer Blutwerte.", sagte der Arzt mit ruhiger Stimme. Wortlos setzte ich mich auf den Stuhl gegenüber von seinem Schreibtisch.
"Wir haben sehr gute Nachrichten.", verkündete er mir. Na also ich wusste doch das alles in Ordnung ist. Ich hätte erst garnicht hier her kommen müssen.
"Es hat nichts mit ihrer Gehirnerschütterung vor ein paar Wochen zu tun. Es ist alles in bester Ordnung. Rein körperlich sind Sie Top Fit was man in ihrem Alter auch erwarten kann. Jedoch waren andere Werte in ihrem Blut auffällig." Er machte eine kleine Pause und nahm sich die Brille von der Nase während er ein paar mal blinzelte.

"Herzlichen Glückwunsch. Sie sind schwanger!"

In diesem Moment hörte mein Herz auf zu schlagen. Es war wie ein Schlag mitten ins Gesicht.

In the Name of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt