Drittes; misleading

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Über das, was eben im Schlafzimmer passiert war, verloren weder Jimin noch ich ein Wort. Eigentlich war ja auch nichts passiert.
Für ihn war das Ganze sicherlich nichts besonderes gewesen, da er doch öfters mit den Member kuschelte.

Für mich war es allerdings etwas besonderes gewesen. Ich war dem Jüngeren noch nie vorher so nah gewesen.

Ich wünschte mir echt, ich konnte das eben Geschehene auch so gelassen nehmen, wie es der Rothaarige anscheinend tat.

Er saß nun neben mir am Frühstückstisch, den Seokjin gedeckt hatte, und unterhielt sich mit Hoseok. Dieser hatte sich meinem Geschmack nach viel zu nahe neben Jimin gesetzt, aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und aß mein Toast.

Die anderen unterhielten sich, wenn auch manche noch ein wenig träge waren, weil sie erst vor wenigen Minuten geweckt wurden. Ich saß am Rande des Tisches und aß stumm vor mich hin, bis Namjoon das Wort ergriff.

"Leute", sagte er lediglich und wir schauten ihn alle an. Seine Stimme hatte etwas autoritäres, was mich manchmal denken ließ, er war geboren dafür, ein Anführer zu sein.

Er räusperte sich und begann dann zu sprechen. "Unser Manager hat mir gestern noch mitgeteilt, was für heute und die nächsten Tage geplant ist.
Heute können wir ein wenig verschnaufen, aber abends steht wieder ein Live-Stream an. Und für die nächsten Tage wieder ein wenig Training, wie gehabt."

Ich atmete auf. Die letzten Wochen waren ziemlich vollgepackt wegen unserer Tour. Aber wir hatten gestern zum Glück unser letztes Konzert gegeben, was hieß, dass der ganze Stress fürs Erste vorbei war.
Und auch hieß das, dass ich nun vielleicht wieder ein wenig mehr Schlaf bekommen würde.

"Das war erstmal alles." Mit den Worten stand er auf und räumte sein Geschirr weg. Wahrscheinlich wollte er die wenig freie Zeit nutzen, die wir hatten, um an irgendwelchen Songs oder dergleichen weiterzuarbeiten.

Ich hatte ihn mal gefragt, woran er genau arbeitete, aber er wollte es mir noch nicht zeigen. Schade eigentlich, ich mochte seine Texte immer sehr und würde sie gerne vorhab hören.

So langsam standen die anderen Member auch auf, räumten Geschirr weg und verteilten sich im Dorm.
Jin ging auf unser Zimmer, Hoseok, Taehyung und Jungkook machten sich auf unserer Couch breit und so saßen nur noch Jimin und ich am Tisch.

Ich schluckte schnell die letzten Stücke meines Toasts herunter und wollte auch schon aufstehen, als Jimin mich breit anlächelte. "Hyung", trällerte er.

Ich sah stumm zu ihm runter, mit meinem Teller und dem Besteck in der Hand. "Was machst du jetzt noch?", fragte er breit lächelnd. Man konnte seine eigentliche Frage heraushören; Kann ich was mit dir machen?

Ich überlegte kurz. Ich hatte noch einige unvollendete Projekte, an denen ich gerne weiterarbeiten würde, wie immer. So sehr es mir schmeichelte, dass Jimin mit mir seine Freizeit teilen wollte, musste ich doch leider ablehnen.

Meine Arbeit bedeutete mir alles und durch den dichten Zeitplan in letzter Zeite hatte ich keine Gelegenheit gehabt, tatsächlich das zu machen, was ich machen wollte.

Ich sah Jimin entschuldigend an und hoffte, dass er verstand. "Ich wollte ein wenig weiterarbeiten", seufze ich. Das breite Lächeln auf Jimins Lippen verschwand allerdings nicht, er lachte leise. Verwundert runzelte ich die Stirn.

"Ja, das war mir schon klar. Kann ich vielleicht dabei zusehen?"
Zusehen? Was will er denn zusehen?

Meine Arbeit bestand hauptsächlich daran, stumm etwas auf meinem Computer einzutippen, hin und wieder manches probeweise aufzunehmen und auf einem kleinem Keyboard einiges vor mich hin zu spielen.
Ich wusste, wie langweilig das für andere war, deswegen sah ich ihn verwirrt an.

The Truth Untold | Yoonmin FFKde žijí příběhy. Začni objevovat