Kapitel 29

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Natasha p.o.v.

Wir Läufer saßen gemeinsam mit Alby und Newt an einem Tisch und aßen Bratpfannes Kartoffelklöße mit Sauerkraut und Spießbraten. Das kochte Bratpfanne extra zur Feier des Tages. Leider verlangten mir die letzen Tage einiges ab und ich merkte, wie meine Lieder schwerer wurden und ich immer mehr mühe hatte meine Augen offen zu halten.

Doch gerade als ich meine Augen wieder für einen Moment geschlossen hatte, glitt einem Junge, der hinter mir vorbei lief, sein Teller aus der Hand und dieser fiel mit den darauf liegenden Essensresten klirrend auf den Boden. Danach war ich wieder hellwach.

Von den Jungs an meinem Tisch hatte keiner bemerkt, dass ich fast eingeschlafen bin. Noch nicht mal, dass dem Jungen der Teller aus der Hand geflogen ist. Sie waren in eine hitzige Diskussion verwickelt. Soweit ich es verstehen konnte, ging es darum, wann wir wieder ins Labyrinth aufbrechen sollten, nachts versteht sich, und wie wir es am besten anstellten, die Griewer zu besiegen. Newt, Alby, Jason, Amir und Marc waren stark dafür, dass wir schon heute Abend aufbrachen, damit wir so schnell wie möglich das Rätsel lösen konnten und hier raus kamen. Minho und Thomas waren so dermaßen dagegen, man hätte meinen können, sie würden jeden Moment auf die Leute losgehen, die nicht auf ihrer Seite waren. Für sie war es reiner Selbstmord so voreilig ins Labyrinth zu gehen. Wir hatten keine Kraft und Energie mehr.  "Wir sollten uns erstmal ausruhen und uns dann an einen ausführlich durchdachten Plan halten", hörte ich Thomas sagen. "Schwachsinn!", fuhr Jason aggressiv zurück, "das wäre Zeitverschwendung! Wir haben Waffen genug, sind den Griewern überlegen. Wenn wir heute Nacht Abschnitt drei schaffen und morgen Nacht Abschnitt vier, dann sind wir vielleicht schon übermorgen aus dem Labyrinth raus. Was sollen wir hier noch Unnütz rumsitzen, wenn wir dem, was wir uns seit 3 Jahren so sehnlichst wünschen, schon so nah sind? "

Während Thomas und Minho wieder mit einem Gegenargument zurückpfefferten, schweifte ich  ab. Meine Konzentration litt beträchtlich unter den gegenwärtigen Umständen. Ich dachte darüber nach, was passieren würde, geschweige denn, was wir machen würden, sollten wir tatsächlich hier rauskommen. Wahrscheinlich würden wir so überwältigt von den Glücksgefühlen sein, dass wir vergessen zu sprechen, sollten wir auf andere Menschen treffen. Oder aber wir treffen auf die Schöpfer und treten denen einmal gewaltig in den Hintern.

Apropos Hintern, Thomas hat ein ganz schön attraktives Hinterteil. Okay, jetzt merkte ich nicht mehr, wie mein Verstand abschaltete und alles in mir versuchte mich in den Schlaf zu ziehen. Die Stimmen neben mir entfernten sich immer mehr und mein Körper erschlaffte. Mit einem dumpfen Prall, knallte mein Kopf direkt auf meinen Teller. Das konnte mich allerdings aber nicht mehr aufwecken, ich blieb einfach so liegen.

Gefühlt wenige Sekunden später wurde ich wach gerüttelt und Thomas hielt mir einen Lappen entgegen. "Hier Natasha, wisch dir damit das Essen aus dem Gesicht." "Essen wieso Essen?", fragte ich verdutzt. Mein Verstand weigerte sich einfach jetzt wieder vollständig hochzufahren. "Na gut ich mach das", gab er zurück.
Sanft legte er seine Hand an mein Kinn und wischte vorsichtig mit dem Lappen in der anderen Hand die Essensreste aus meinem Gesicht.
Als er fertig war drehte er sich ernst zu Newt, Alby und Jason. "Seht ihr nicht. Wir brauchen ein paar Tage, damit unsere Körper sich regenerieren können. Wir sind ausgelaugt! Wir brauchen diese Pause. Danach können wir auch alle wieder klar denken und die richtigen Entscheidungen treffen." Thomas legte eine kurze Pause ein und kehrte mit einem Schnaufen in sich. Danach sagte er mit einem drohenden Unterton: "Mir ist egal, ob ihr trotz allem heute Nacht ins Labyrinth geht. Auf meine Hilfe jedoch könnt ihr euch dann nicht verlassen. Ich werde hierbleiben...und Natasha auch. Seht sie euch an. So wird sie keine 10 Minuten am Stück laufen können. Ich werde nicht zulassen, dass ihr etwas passiert, nur wegen euren überstürzten Entscheidungen."

Er nahm meine Hand unterm Tisch und drückte sie fest zusammen. Das machte mich wieder etwas wacher.
Alby seufzte und Newt guckte mich bemitleidend an.
Schließlich schienen sie doch ihre Meinung geändert zu haben.
"Na gut", räusperte Alby,"ihr habt ein paar Tage Zeit euch zu erholen und dann werden wir in Ruhe einen Plan erstellen. Einverstanden?"
"Einverstanden." Thomas nickte zufrieden.
Jedoch schienen nicht alle davon begeistert zu sein. Jason sprang wütend auf. "Wie jetzt?! Alby, Newt?! Was soll das? Wie könnt ihr entscheiden das so weit nach hinten zu verschieben? Wollt ihr denn nicht hier rauskommen? Oh wartet, wisst ihr was? Ich glaube ihr wollt hier gar nicht weg!"
Jason schien fast auszurasten. "Aber wisst ihr was? Nicht mit mir!" Und mit diesen Worten stampfte er wütend davon.
Ich sah Thomas an und er lehnte sich daraufhin zu Amir und Marc. "Ihr seid doch seine Freunde oder nicht? Wollt ihr nicht eben mal nach ihm schauen und gucken, ob ihr ihn etwas beruhigen könnt?"
Sie nickten und verschwanden daraufhin in die Richtung, in die auch Jason verschwunden war.
Minho schüttelte den Kopf. "Man, man, man, hoffentlich beruhigt der sich bald wieder."

THE MAZE RUNNER (Thomas ff)Where stories live. Discover now