Kapitel 39

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Thomas p.o.v.
Seit Natasha gestochen wurde, sind jetzt drei Tage vergangen. Wir sind noch einmal nachts ins Labyrinth gegangen. Leider haben wir es in Abschnitt vier nur geschafft drei Griewer zu besiegen. Der Letzte konnte uns entkommen. Natasha kam nicht mit. Sie war hier geblieben, um sich zu erholen.
Mittlerweile war es Abend und alle Lichter saßen beim Abendessen.
Gerade stocherte Natasha in ihren restlichen Erbsen auf ihrem Teller rum. Ich blickte sie fragend an. Seit drei Tagen hat sich ihr Verhalten kein bisschen normalisiert. Sie war völlig in sich gekehrt, redete kaum noch mit uns. Es fiel mir echt schwer das noch auf irgendwelche Nebenwirkungen von den Spritzen zu schieben, aber irgendwas musste es ja sein. Ob es der Stich war oder die Spritze...irgendwas hat sie verändert.

„Keinen Hunger mehr?", fragte ich sie. Leicht erschrocken, als wäre sie gerade bei etwas erwischt wurden, zuckte sie hoch. Sie schüttelte den Kopf und guckte, wie nicht anders zu erwarten, nach unten.
„Nein. Ich denke nur mir geht's gerade nicht so gut."
Newt, der gegenüber von mir und direkt neben Natasha saß, guckte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Auch er sah endlich ein, dass da was gewaltig falsch war.
Ich setzte gerade an, um etwas zu sagen, aber dann fiel mein Blick auf etwas, dass hinter Natasha und Newt auf die Lichtung stürzte. „Was. Zur. Hölle. Ist. Das. Denn?", fragte ich entgeistert.
Beide drehten sich leicht irritiert um. Auch das Gemurmel bei den anderen Lichtern fing an, die sich wahrscheinlich auch den Kopf darüber zerbrachen, was das war.
„Sieht ziemlich...seltsam aus", kam es auf einmal von hinten. Es war Minho, der hinter mir stand.
„Das kannst du laut sagen."

Das was wir da sahen, war sogar noch seltsamer als die allererste Begegnung mit einem Griewer. Es war einfach ein grau aufleuchtender Ball, der auf unsere Lichtung stürzte. „Sieht so aus, als würde er hinten im Wald landen. Vielleicht sollten wir dahin gehen und uns das mal ansehen."
„Das sollten wir", stimmte Newt mir zu.
Also standen wir schnell auf und liefen gemeinsam Richtung Wald. Natasha machte etwas, mit dem ich in diesem Augenblick gar nicht gerechnet hätte. Beim Rennen kam sie neben mich und nahm meine Hand. Ich war froh, dass zumindest ihre Gefühle sich nicht geändert hatten und das erleichterte mich ein wenig.

Es dauerte nicht lang, bis wir am Wald ankamen. Ziemlich zeitgleich landete der komische Ball auf der Lichtung. Er war größer als gedacht, musste ich zugeben, ungefähr einen Durchmesser von zwei Metern.
Alle Lichter blickten irritiert diese Kugel an und keiner wagte es sich zu bewegen oder etwas zu sagen.
Der Aufschlag der Kugel hinterließ ein ordentliches Loch und überall herum dampfte es.
Sekunden...Minuten vergingen bis sich einer der Lichter auf die Kugel zubewegte. Jedoch stoppte er, als die Kugel anfing zu schmelzen. Auf dem Boden verteilt, wurde die Flüssigkeit plötzlich schwarz. Was allerdings seltsamer war, war die Tatsache, dass sie sich von selbst weiterzubewegen schien. Es verbreitete sich und fing an die komplette Waldfläche zu bedecken. Natasha blickte mich an und schmiegte sich an meinen Arm.
Der Junge, der eben vorgetreten war, drehte sich jetzt zu uns um. „Leute, ich muss schon sagen, das ist echt seltsam, das habe ich noch nie gesehen."
Er redete weiter und bemerkte nicht, dass die schwarze Flüssigkeit ihn fast erreicht hatte. Gerade wollten wir ihn warnen, er solle da weg gehen, aber dann berührte sie ihn auch schon am Schuh.
Erst jetzt bemerkte er es und wich schnell zurück. Aber leider ging die Flüssigkeit nicht von seinen Schuhen runter. Sie verbreitete sich. „Leute was...was ist das? Helft mir bitte. Ahhh! Warum wird das so heiß?! Tut doch was bitte!"
Alle waren Starr vor Schreck, weil wir zusahen, wie der Junge damit bedeckt wurde. Seine quälenden Schreie gingen in der schwarzen Pampe unter. Das Letzte ,was wir sahen, war, wie die schwarze Silhouette von ihm sich vor unseren Augen auflöste.

Plötzlich ergriff Minho das Wort. „Was auch immer das ist. Ich würde vorschlagen, dass wir schnellstens hier weg kommen."

THE MAZE RUNNER (Thomas ff)Where stories live. Discover now