Chapter 19.3

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Mark, Jack und Anti betraten die Schule durch den Haupteingang. Der erste Raum, in den sie kamen, war der Vorraum mit den Schließfächern, in denen sich Jack erinnern konnte, dass dort die Draußenschuhe verstaut wurden. Anti war der erste, der darauf reagierte und ging desinteressiert an ihnen vorbei.
"Kommt schon, ein bisschen schneller! Ich hab auf den ganzen Kindergarten keine Lust."
Mark warf ihm nur einen düsteren Blick gegen den Rücken, doch Anti scherte sich darum nicht, ging n den Innenhof der Academi High und setzte sich mit verschränkten Armen auf den Rand des Springbrunnens, dessen Wasser leise vor sich hin plätscherte. Er hielt seinen Kopf gesenkt, atmete ruhig und schien Mark und Jack zu ignorieren.
"Was ein arroganter Arsch", zischte Mark.
Er sah kurz auf, nachdem er realisierte hatte, was er da sagte.
"Sorry, Jack... so meinte ich das nicht."
Jack antwortete mit einem leichten Lächeln.
"Hey, kein Ding. Ich denke ja nicht anders über ihn... naja... vielleicht bin ich etwas zu nett zu ihm, aber... er gehört schließlich zu mir."
Er wollte eigentlich nicht mehr über Anti reden. Sein Gegenpart hatte sich ziemlich sprachig verhalten, aber zu ihm war er netter gewesen. Zu ihm war Anti etwas offene, auch wenn es nur wenig war.
"Kommst du nicht mit?"
Mark stand direkt vor Anti, der sich keinen Millimeter bewegte, als er Mark trocken antwortete.
"Ihr wollt Dark retten, nicht ich. Ich bleib solange hier, bis ihr fertig seid."
Offensichtlich rümpfte Mark die Nase, drehte sich von Anti weg und ging zurück zu Jack, der nur wenige Meter weiter auf einer Bank saß.
"Auf seine Kampfkünste können wir uns also nicht verlassen. Toll", sagte der Rothaarige genervt.
Jack sah rüber zu Anti, der aus heiterem Himmel ein Buch in der Hand hatte und darin las.
"Dann lassen wir ihn halt raus. Ich kann leider auch nicht viel ausrichten, somit müssen du und Dark selbst kämpfen... wenn wir ihn rechtzeitig finden."
Jack hob den Kopf und wollte in Marks Gesicht sehen, der jedoch hielt die Augen geschlossen. Er sah konzentriert aus und um ihn herum schien sich eine Art Aura zu bilden. Ein sanftes Rosa breitete sich aus und verschwand schnell wieder.
"Ich weiß wo er ist. Komm Jack!"
Er zog ihn auf die Beine und zusammen gingen sie zurück ins Schulgebäude. Bevor der Innenhof hinter ihnen verschwand, drehte sich Jack noch einmal zu Anti um. Schüler hatten sich neben den Springbrunnen in zwei Kreisen aufgestellt und redeten miteinander. Anti schienen sie dabei zu ignorieren.
Mark zog Jack weiter hinter sich her. Nur schwer konnte er sich auf den Beinen halten. Der Verband gab ihm ein wenig mehr Halt, dennoch war es schwer für ihn.
"Mark! Wohin gehst du?"
Weiter und weiter lief er die Treppen hoch, dachte nicht daran Jack eine Pause zu geben, geschweige denn eine Antwort. Schnell bemerkte Jack, dass Fragen nicht halfen, also konzentrierte er sich darauf, keine große Last zu sein.
Schon nach wenigen Minuten kamen sie auf dem Schuldach an. Jack konnte ein paar Schülerinnen erkennen. Eine tippte die ganze Zeit auf ihrem Handy herum. Eine andere versteckte sich hinter einer Wand und beobachtete zwei andere Mädchen, die sich friedlich unterhielten und ein letztes Mädchen war abseits von allen anderen und starrte zum Horizont.
Mark ließ Jacks Handgelenk los und ging zu dem grünhaarigen Mädchen, welches Jack ziemlich gut kannte, also folgte er ihm.
"Midori!", schrie Mark sie förmlich an, sie zuckte kurz zusammen, lächelte die Beiden dann doch an.
"Oh, hallo, Yan-chan und... Yan-kun. Wie kann ich euch helfen?"
Sie hatte noch immer die nervige Stimme, aber das war nicht von belangen. Yan-chan und Yan-kun? Was ging hier vor? Sagen die anderen Schüler sie als die Protagonisten des Spieles an? Jack war verwirrt.
"In welche Richtung ist er gegangen? Er müsste so aussehen wie ich, ich weiß, dass er hier irgendwo ist!"
Midori zuckte wieder zusammen und hielt sich schützend die Arme vors Gesicht,
"I-ich weiß nicht, wen du meinst. Der Einzige, der hier war, war Riva-kun und der ist hinten bei Mai. Bitte hau mich nicht."
Sie schien anfangen zu weinen, doch Mark ignorierte das und ging schnurstracks zu dem Mädchen, dass allein auf der anderen Seite des Daches stand.
"Ich entschuldige mich für sei- ähm ihr Verhalten. Geht es dir gut, Midori?"
Jack legte eine Hand auf ihr Schulter und dabei sah sie auf. Für einen kurzen Moment verharrte sie in der Position, dann fing sie leicht an zu lächeln.
"J-ja... danke, Yan-kun."
Jack lächelte ihr noch einmal zu, dann lief er mark hinterher, der sich schon ziemlich weit entfernt hatte. Midori sah ihm nach, immer noch das Lächeln auf den Lippen, ihr Handy fiel ihr aus der Hand.

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