Kapitel 26

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Schwer atmend kam ich hinter dem Haus im Garten neben einem steinalten Baum zum stehen. Ich schaute hinter mich. Nach dem ich hakenschlagend durch und um das Haus gerannt war, hatte ich meine drei Verfolger verloren. Wobei die eigentlich nicht schwer zu übersehen waren. Ohne viel nachzudenken kletterte ich auf den Baum in mein Versteck. Eine Plattform aus Holz, die vollständig von Blättern verdeckt war. Hinter mir zog ich die Strickleiter hoch, der einzige ungefährliche Weg nach oben. Dann kniete ich mich hinter die niedrige Holzwand und schaute durch die Blätter zum Haus.

Thalia stand mit Kili und Legolas in meinem Zimmer. Dort schmiedeten sie einen Plan, wie sie mich 'vernichten' könnten. "Wir sollten den Baum belagern, bis sie freiwillig runter kommt", schlug der Zwerg vor. Er hatte mich verfolgt und war nun zu den anderen beiden zurückgekehrt. "Und dann?", fragte Thalia. Die drei überlegten. "Vielleicht kommt sie ja garnicht runter", warf der Elb in die Runde. "Denkst du, sie hat da nen Vorrat an allem oder was?". In Thalias stimme lag ein spöttischer Unterton. "Wer weiß...". Legolas schaute betreten zu Boden. "Vielleicht sollten wir wieder nen Wassereimer über sie leeren", schlug Kili vor. "So wie das letzte mal?". Thalia begann zu grinsen und Kili nickte begeistert. "Ok, dann lasst uns auslosen, wer das Wasser über sie schüttet".

Ich saß währenddessen auf meinem 'Baumhaus' und fragte mich, was die drei wohl vor hatten. Schon seit über einer halben stunde hatte ich keinen mehr gesehen. Bis Bilbo angelaufen kam. Er schaute sich kurz um und wandte sich dann mir zu. "Econa, darf ich rauf kommen?", fragte er. Ich ließ ihm die Leiter runter. Als er oben war, zog ich sie wieder rauf. "Thalia, Kili und Legolas wollen dich vom Baum locken und Wasser auf dich schütten", begann der Hobbit ohne umschweife. "Ernsthaft?". Ich schüttelte den Kopf. "Lia, das wird langsam echt unkreativ!", rief ich. "Was is los?", kam die Antwort von Thalia. "Du bist unkreativ!", wiederholte ich. "Wer hat dir den jetzt schon wieder meine Pläne erzählt?". Thalia klang beleidigt. "Wer wohl". Kili. "Bilbo? Du...". Thalia stoppte sich rechtzeitig irgendwelche Beleidigungen von sich zu geben. Ich seufzte. "Eco, willst du vielleicht mal von diesem Gott verdammten Baum runter kommen? Ich hab ne Rechnung mit nem gewissen Person offen", sagte Thalia ganz net. "Mit einer gewissen Person. Und ja, ich komm runter". Ich wünschte Bilbo viel Glück und kletterte dann, von Ast zu Ast, den Baum runter.

Eine weitere halbe Stunde später belagerten Thalia, Kili und Legolas immer noch den Baum. Der Hobbit saß nämlich noch immer auf der Platform. Ich war währenddessen im Wohnzimmer bei Fili und Thorin und schaute mit den beiden durch das Fenster zum Garten zu. Wir hatten sogar kurzzeitig überlegt, ob wir uns was zum knabbern holen sollten. Man weiß ja nie, wie lange sowas dauert. Doch dann bemerkte ich, dass Thalia das vielleicht nicht so toll fand und ich wieder ihren Blick auf mich ziehen würde, genauso wie Thorin und Fili sich vor einem fürchterlich teuflischen Plan hätten fürchten müssen. Da versucht man doch lieber ein Gespräch über Wasser am laufen zu halten.

Nach dem Drachen (Hobbit ff)Where stories live. Discover now