Nach dem Drachen (Hobbit ff)

Kapitel 2

Thalia und ich gingen etwas unsicher auf die fünf Personen zu. Diese hatten sich scheinbar verirrt, denn man konnte sehen, dass sie sich in der Gegend umschauten und stritten. Als sie uns bemerkten, wurden sie still und beobachteten uns misstrauisch.

"Können wir helfen?", fragte Thalia hilfsbereit, als wir bei den Fremden ankamen. Ich war nicht so der Typ von Mensch, der sofort mit fremden redet. Thalia hingegen schon.

„Könnt ihr ins sagen, wo wir uns hier befinden?", fragte einer der fünf, der sich wie Thorin verkleidet hatte. Er war anscheinend der Anführer der Truppe, die gut möglich Cosplayer sein konnten. Auch wenn das keinen Sinn machte, denn wer geht schon mit seinem Cosplay mitten ins Nirgendwo.

„Klar, ihr seid hier kurz vor dem Ortseingang von Sonnenthal. Das ist im Landkreis von Großstadtxy.", gab meine Freundin Auskunft.

„Wo liegt das in Mittelerde? Von solchen Orten habe ich noch nie gehört.", staunte einer der aussah wie Fili.

"Hey, ihr seid hier nicht in Mittelerde, und das wisst ihr auch. Als hört auf zu schauspielern, für sowas haben meine Freundin und ich keine Zeit. Wo kommt ihr eigentlich alle her?", hakte Thalia dann nach.

„Wir kommen aus Mittelerde, wo wir uns laut deinen Worten nichtmehr befinden. Sagt mir, wer seid ihr?", fragte der Thorinschauspielerwasauchimmer.

„Ich bin Thalia, und das ist Econa. Wer seid ihr? Wenn ich fragen darf", spielte meine Freundin das Spiel mit. Ich stand einfach nur stumm daneben.

„Ich bin Thorin. Das sind Fili und Kili. Das ist Bilbo. Und dieser Elb, Legolas". Den letzten Namen sprach er eher feindselig aus und kassierte dafür einen bösen Blick.

„Da ihr genauso gut wie wir wisst, dass das unmöglich ist, könnt ihr ruhig eure richtigen Namen verraten. Und wo kommt ihr wirklich her?", führte Thalia das Gespräch fort.

„Wir sind in Mittelerde. Wir haben gerade einen grausamen Drachen sterben sehen.", erklärte der Kili-verkleidete.

Gleichzeitig fragte der eine, der aussah wie Bilbo: „Warum ist das unmöglich? Wir sind doch hier in Mittelerde, nur ist dies ein seltsamer Ort, von dem keiner von uns je gehört hat".

Irgendwie musste ich mich in das Gespräch, warum auch immer, einmischen. "Mittelerde gibt es nicht, das hat sich nur einer ausgedacht und eine Geschichte darüber geschrieben. Genauso wenig gibt es Drachen oder verlorene Königreiche. Naja, bis auf England bzw. Großbritannien vielleicht und noch eine Handvoll anderer, aber das ist uninteressant. Also existiert ihr eigentlich nicht", versuchte ich zu erklären.

„Glaubst du denen etwa?", fragte mich Thalia flüsternd.

„Nein.", antwortete ich, ebenfalls flüsternd.

„Was glaubt ihr uns nicht?", fragte der, der sich als Legolas verkleidet hatte. Der hatte echt ein gutes gehör.

„Dass ihr aus Mittelerde seid. Denn die Charaktere, die ihr vorgebt zu sein, sind nicht real, sie sind fiktiv, ausgedacht. Sie existieren nur in Büchern und Filmen", erklärte Thalia.

„Aber wie können wir hier sein, wenn wir ausgedacht sind und nur in Büchern und Filmen existieren. Was ist überhaupt Filmen?", fragte 'Kili'.

„Was weis ich.", meinte Thalia langsam genervt

„Habt ihr vielleicht etwas, was beweist, dass ihr aus Mittelerde kommt? Dann beantworten wir alle Fragen, die ihr habt", schlug ich diplomatisch vor.

Thalia fand die Idee gut und nickte zustimmend. Zögerlich wühlte 'Bilbo' in seinen Taschen und beförderte eine Eichel ans Tageslicht. „Die hab ich aus Beorns Garten uns will sie in meinen pflanzen", erklärte er.

„Das reicht nicht. Hat noch jemand etwas?", fragte meine Freundin. Zögerlich holte auch Kili etwa aus seiner Tasche. Der Runenstein.

"Ok, das wird langsam glaubwürdig.", befand Thalia. "Wollt ihr vielleicht mit zu uns kommen? Da können wir alles klären", schlug sie dann noch vor.

Die fünf womöglich echten Mittelerdler, nickten zustimmend. So gingen wir mit ihnen im Schlepptau zu meinem Haus, welches neben zwei anderen, die jeweils rechts und links standen, das einzige Haus in der ganzen Straße war. Ich wohnte in einer Seitenstraße am Ortsrand.