Kapitel 20

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 Kapitel 20

Ich wusste, dass es ein Traum war. Es war merkwürdig, da normalerweise alles mögliche passieren konnte, ohne dass ich kapierte, dass ich gerade schlief.

Jedoch fühlte sich mein Körper ganz komisch an. Als wäre ich wach aber irgendwie auch nicht. Es war einfach unbeschreiblich, als würde meine Haut ununterbrochen kribbeln. Außerdem war mir unheimlich kalt.

Dass ich nur ein kurzärmliges Sommerkleid in einem dicht bewachsenen Wald anhatte, trug nicht gerade dazu bei, mich irgendwie warm zu halten. Die vielen Tannen, Büsche und andere Bäume warfen große Schatten und verschlangen jegliches Sonnenlicht, was durch die Baumkronen hindurch zu scheinen drohte.

Mir war nicht klar, warum, aber ich lief immer weiter in den Wald hinein. Es gab keinen erkennbaren Pfad, auf dem man gehen konnte, aber meine Füße schienen zu wissen, wo sie hin mussten.

Ich versuchte immer noch herauszufinden, warum mir so furchtbar bewusst war, dass ich nicht wirklich hier war, während mich ein Schnappen von Zweigen erschrocken umhersehen ließ.

Um mich herum war nichts zu sehen, außer meterweit, wenn nicht sogar kilometerweit nur Grün. Ich tat es mit einem Schulterzucken ab und schob die Geräusche auf ein Eichhörnchen oder ein anderes Tier was hier im Wald lebte.

Als ich mich wieder nach vorne drehte, stand Elli plötzlich vor mir. "Oh Gott! Erschreck' mich doch nicht so!"

Ich hielt mir eine Hand über die Brust und versuchte mein, wie Wahnsinn schlagendes Herz wieder zu beruhigen. "Dia, weißt du, wer ich bin?", fragte sie und schaute erwartungsvoll zu mir auf.

"Nein, sollte ich dich kennen?". meinte ich und wartete auf ihre Reaktion. Ihre Augen wurden groß und sie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe.

"Mist, dieser Scheißkerl!" Ich zog die Luft ein und dachte nach, ob ich sie jemals schonmal eine Beschimpfung gesagt hören, hatte.

Elli legte in der Zeit eine Hand an die Stirn und mit der anderen schob sie einige Strähnen zur Seite. Dann, als hätte sie gerade die Lösung für sämtliche Probleme auf der Erde gefunden, drehte sie sich zu mir um und strahlte mich an.

"Dann werde ich dir eben Stück für Stück deine Erinnerungen in deinen Träumen wieder geben müssen!"

Ich zog eine Braue hoch. "Erinnerungen? Wiedergeben? Elli, ich weiß wer du bist. Ich hab dich bloß reingelegt", erklärte ich und lachte.

Sie schien das aber gar nicht witzig zu finden. Denn sie boxte mir auf den Oberarm und ich wich überrascht zurück.

"War doch nur ein Spaß", murmelte ich und rieb über die schmerzende Stelle.

"Dia, jetzt hör mir bitte zu, das ist sehr wichtig! Wenn Avan merkt, dass ich hier bin, dann dringt er auch in deine Träume ein und wird versuchen mich zu sabotieren!"

Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich dazu sagen sollte. Warum sollte Avan Elli in irgendeiner Form sabotieren wollen? und wovon sprach sie überhaupt?Ich verstand allmählich gar nichts mehr.

"Elli beruhig' dich! ich werde dir ja zuhören. Aber erst erzählst du mir, was du überhaupt meinst, mit er will dich "sabotieren"", sagte ich und hielt sie an beiden Schultern fest, damit sie aufhörte, mich mit ihrem hin und hergetigere, verrückt zu machen.

"Und was, wenn du mir nicht glaubst?", wollte sie wissen.

Ich zuckte mit den Achseln. "Ah da fällt mir ein, warum hast du das Regal damals auf mich geworfen? ich hätte drauf gehen können!", fauchte ich.

GhostWhere stories live. Discover now